Platter Schwanz

Kurz vor Weihnachten noch einmal eine erfreuliche Nachricht aus der Dümmerregion. Da ist doch tatsächlich ein Biber in die Kamerafalle getappt. Das Foto entstand Anfang Dezember an der Lohne, keine 5 km vom Dümmer entfernt.

Der Biber, sehr gut ist sein charakteristischer, platter Schwanz, auch Kelle genannt, zu sehen.

Da bereits im vergangenen Jahr Berichte von Biber aus dem Landkreis Vechta kamen, haben wir den Biber über kurz oder lang auch am Dümmer erwartet. Ob es nun ein Durchzügler ist oder er es sich hier bereits gemütlich gemacht hat, können wir noch nicht sagen.

Allerdings gehen wir aktuell von einer natürlichen Besiedlung aus, da die Ausbreitung des Bibers in Deutschland stark zugenommen hat und vieles darauf hindeutete, dass der Biber auch zu uns kommt.

Das Meister Bockert, wie sein Fabelname lautet, auch Probleme machen kann, ist uns durchaus bewusst, da sich aber bei den illegal ausgesetzten Tieren 2009 keine nennenswerten Probleme ergaben, rechnen wir auch bei einer natürlichen Besiedlung zunächst nicht damit.

Von den 2009 illegal ausgesetzten Tiere sind übrigens keine mehr da. Wir gehen davon aus das der letzte Biber 2017 eines natürlichen Todes gestorben ist. Somit ist eine genetische Verfälschung der einwandernden Population ausgeschlossen.

Neubürger in Deutschland

Die Nilgans ist inzwischen in Deutschland seit einigen Jahren stark verbreitet. Ihre ursprüngliche Heimat ist, wie der Name verrät Afrika.
Und gerade bei dem momentanen Schietwetter sicherlich der bessere Aufenthaltsort.

Etwa 60 Nilgänse auf Äckern nordwestlich von Hunteburg (Fotos: Christian Vogel).

Dabei muss aber auch gesagt werden, dass die hiesigen Nilgänse ihre ursprüngliche Heimat nie gesehen haben. Bereits im 18. Jahrhundert wurden die Tiere als Ziergeflügel nach Europa eingeführt und schon bald gab es auch die ersten Gefangenschaftsflüchtlinge.

Die Population blieb lange Zeit sehr gering, bis es in den 1970er Jahre eine regelrechte expolsive Zunahme der wildlebenden Tiere in Europa gab. In den 1980er Jahren wurde das erste Brutpaar in Deutschland am Niederrhein bestätigt, seit 2015 ist sie in allen Bundesländern als Brutvogel nachgewiesen und der Bestand steigt.

Aufgrund ihrer Eigenheiten und dem agressiven Auftreten gegenüber anderen (Enten-)vögeln, bishin zur Tötung deren Küken hat die Nilgans es auf die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung geschafft und ist somit in der gesamten EU ein unerwünschter Gast.

Externe Links:

Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung bei BfN

EU-Verodnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten

Kraniche ganz nah

Diese schönen Aufnahmen der Kraniche, auch Vögel des Glücks genannt, sendete uns Werner Brinkschröder ein. Es gehört sehr viel Geduld und ein gutes Objektiv dazu, solche Bilder zu bekommen.

Ein Alt- und ein Jungvogel bei der Nahrungssuche.
Ein Jungvogel, das Gefieder ist noch sehr schlicht und weißt noch nicht die typische weiß-schwarze (graue) Färbung und den roten Scheitelfleck auf.
Ein ausgewachsener Kranich auf Nahrungssuche.
Und noch einmal aus der Nähe.

Alle Fotos: Werner Brinkschröder

Noch mehr Wintergäste

Diese wurde in Hüde beobachtet. Über die Silberreiher wurde in letzter Zeit bereits öfter berichtet, die davor schwimmenden Gänsesäger bisher noch nicht.

Die Brutgebiete des Gänsesägers befinden sich in Nordeuropa und Nordasien, während des Winterhalbjahres bevorzugen sie aber eisfreie Gewässer und ziehen nach Süden. Am Dümmer sind im jedem Winter Exemplare dieses Fischfressers zu sehen. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Mittelsägern, halten sich die Gänsesäger vorwiegend auf Süßwassergewässern auf.

Silberreiher ruhend vor dem Schilf, davor schwimmend die Gänsesäger (Foto: Werner Brinkschröder).

Gäste aus Finnland

Im Oppenweher Fladder wurden Graugänse aus Finnland gesichtet, sie sind gut an ihren Halsringen zu erkennen.

Die Graugans mit dem blauen Halsring 2BJ z.B. wurde am 29.06.2020 bei Kalajoki in Finnalnd beringt. Sie ist männlichen Geschlechts und noch juvenil. Werner Brinkschröder hat die Ablesung getätigt und den Ring gemeldet, als Dank gibt es den Lebenslauf der gemeldeten Gans zurück.

Deswegen auch hier wieder der Aufruf, dass abgelesene Ringe bitte an die entsprechenden Stellen gemeldet werden. Für die Region am Dümmer ist das die Vogelwarte Helgoland oder aber www.geese.org (nur Gänse und Schwäne).

Der Fledermauskasten

Künstlicher Unterschlupf für Fledermäuse

Die NUVD hat im Ochsenmoor und Umgebung, mehrere Fledermauskästen in verschiedener Bauart aufgehängt. Zahlreiche Fledermausarten sind vom Aussterben bedroht, Grund dafür ist unter anderem das Verschwinden geeigneter Fledermausquartiere und die Verringerung des Nahrungsangebotes. Durch das Roden von Wäldern und das Aufforsten von Monokulturen verschwinden viele Quartiere. Alte faule Bäume werden oft aus „Sicherheitsgründen“, wie es heißt, gefällt. Leider finden sich gerade in diesen nutzlos wirkenden Bäumen hervorragende Quartiere – nicht nur für Fledermäuse.

Ein Rundkasten und ein Flachkasten am Südturm (Archivbild: Christian Vogel).

Die verschiedenen Bauarten der Fledermauskästen haben natürlich unterschiedliche Nutzen. Wir haben zum einen den sogenannten „Flachkasten“ im Einsatz. Der Vorteil des Flachkastens ist die selbstständige Reinigung des Kastens, da der Kot der Fledermäuse durch den Spalt nach unten herausfallen kann. Außerdem besitzt der Kasten eine schräge Vorderfront. Durch die Schräge verjüngt sich der Plattenabstand nach oben hin, weshalb sich dieser Fledermauskasten für verschiedene Fledermausarten eignet.

Fledermaus im Flachkasten (Archivbild: Christian Vogel).

Dann haben wir noch das Modell des „Rundkastens“ im Einsatz. Dieser ist von unten geschlossen und weist nur einen kleinen Spalt als Eingang auf. Da in diesem Kasten der Kot nicht einfach herausfallen kann, gehört hier eine jährliche Kontrolle und Reinigung dazu. Diese Kontrolle wird in den Wintermonaten durchgeführt, weil in den meisten Fällen die Fledermauskästen dann nicht mehr bewohnt sind und man sie so nicht stört. In dieser Zeit verbringen Fledermäuse meist ihren Winterschlaf in Höhlen, Kellern oder Stollen. Ein Nachteil dieser Kästen ist, dass gerne kleine Vögel diesen auch als Nistplatz nutzen.

Text: Erik Langhorst (Praktikant)

Silberreiher-Synchronzählung 2020

Eigentlich war die Synchronzählung ganz anders geplant. Angedacht war eine Aktion zusammen mit unseren Mitgliedern am 30.10.2020, zuerst kam uns aber Corona dazwischen und dann noch das schlechte Wetter.

Die Zählung fand somit nur mit den Mitarbeitern und Vorstandsmitgliedern statt und die Kommunikation erfolgte ausschließlich über Mobiltelefone. Der Termin war letztendlich Mittwoch, der 04.11.2020 von 16:30 bis Dunkelheit (etwa 18:00 Uhr).

Silberreiher im Baum (Archivbild: Werner Brinkschröder)

Das Wetter war klar und windstill, die Temperaturen lagen bei etwa 5°C (+/-, je nach Standort). Es waren 5 Zählpositionen am See besetzt, Südturm, Marissastrand, Nordbucht, Huntebrücke und die Brücke am Fischereihafen in Hüde. Zudem befand sich ein Zähler auf dem Ochsenmoorturm, sowie im Marler Fladder.

Es konnten insgesamt 257 Silberreiher gezählt werden, das waren deutlich weniger als im Vorjahr, dort wurden 411 Silberreiher gezählt, nach Abgleich der Daten konnten damals 340 Individuen für den Dümmer festgestellt werden.

Diese Jahr können nach Abgleich der Daten und Entfernung der Doppelzählungen lediglich 238 Silberreiher für den Dümmer verzeichnet werden, davon sind bei 50 Exemplare die Schlafplätze unklar, wegen des zeitlichen Auftretens und der Bewegungsrichtung sind sie aber den anderen Gruppen nicht zuzuordnen und können als Individuen angesehen werden. An der Hohen Sieben wurden 13 Silberreiher im Schlafbaum erfasst, in der Südbucht 161 Exemplare an zwei Schlafplätzen und im Marler Fladder wurden 14 Silberreiher in einem Schlafbaum gezählt.

Silberreiher sammeln sich in einem Schlafbaum (Archivbild: Werner Brinkschröder).

Libellen an den Schwarzstorchteichen

2013 hat die NUVD e.V. in dem NSG „Huntebruch und Huntebruchwiesen“ Gewässer als lebensraumverbessernde Maßnahmen für den Schwarzstorch angelegt. Dieser ist als Zielart in der NSG Verodnung genannt. Allerdings hat er sich bis heute dort nicht eingestellt. Unser Vorstandsmitglied, Uta Lansing, hat sich aber mit den Teichen in Hinblick auf Libellen beschäftigt und 24 Arten dort festgestellt.
Alles weitere erfahrt ihr im folgendem Bericht!

2020_Libellen_Huntebruch_ULansing

Freistellung des Schilfstegs

Der Schilfsteg in der Hohen Sieben droht immer mehr zu einem Weidensteg zu werden, um den entgegenzuwirken trafen sich am Samstag, den 17.10. Mitglieder der NUVD mit Astscheren und Kettensägen und es wurden den seeseitigen Weiden zu Leibe gerückt.

Vielen Dank an alle Helfer!

(Die Fotos können mit Rechtsklick, Grafik anzeigen vergrößert werden.)

Fotos: Udo Effertz, Petra Hensel und Christian Vogel