Boller Moor und Lange Lohe

Im Boller Moor und Lange Lohe rasten viele Sing- und Zwergschwäne. Da wo sonst sehr viele dieser nordischen Gäste überwintern, halten sich aktuell nur vereinzelte auf, vielleicht sind die warmen Temperaturen daran Schuld.

Singschwäne im Boller Moor

Die großen Einzelbäume im Gebiet werden intensiv von Kleinvögel als Zwischenstopp genutzt. Die Schattenseite, besonders für die Wiesenvögel im Frühjahr und Sommer, diese Bäume dienen auch als Sitzwarte für Greifvögel.

Solitärbaum im Boller Moor

Auf einer eingezäunten Fläche grasen diese Pferde als Landschaftspfleger. Diese Konikpferde wurden lange als die letzten Überlebenden der osteuropäischen Wildpferde gehalten, genetische Studien scheinen dies allerdings widerlegt zu haben. Nichtsdestotrotz gibt es in Osteuropa auch heute noch wilde (verwilderte) Herden dieser Rasse.

Konikpferde als Landschaftspfleger
Fotos: Jürgen Richter

Feuersalamander im Stemweder Berg

Eigentlich verbindet man den Feuersalamander (Salamandra salamandra salamandra) gerne mit klaren Bächen, Quellgewässern, großen Gebirgen und Laubwäldern, abgesehen von den Laubwäldern hat der Stemweder Berg davon nicht viel zu bieten. Dem Feuersalamander ist das tatsächlich ziemlich egal. Im adulten Stadium, also ausgewachsen, benötigt der Feuersalamander auch fast keine Gewässer mehr. Dafür bevorzugt er dann die alten Steinbrüche und offenen Kalksandsteinhänge des Stemweder Bergs, den feuchten Laubboden und die störungsfreien Nächte. So ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass er hier vorkommt.

Buchenmischwald; Foto: Caroline Poitzsch

Tagsüber verstecken sie sich dann in den Nischen des Kalksandsteins, im Totholz oder unter Baumwurzeln und kommen nachts herauskommen und auf Nahrungssuche gehen. Dann werden vor allem Wirbellosetiere, wie Asseln, Käfer und Schnecken, gefressen.

Die gefleckte Nominatform des Feuersalamanders (Salamandra salamandra salamandra), die einzige. die im Stemweder Berg zu Hause ist; Foto: Christian Vogel

Gewässer werden dennoch für die Geburt der Feuersalamander benötigt. Im Gegensatz zu anderen Amphibien paaren sich die Feuersalamander nicht an den Gewässern, lediglich die Weibchen suchen diese auf um ihre im Körper ausgebrüteten Larven in das Wasser zu setzen. Man spricht von einer sogenannten Ovoviviparie, die Eier werden im Körper der Weibchen ausgebrütet und die Larven anschließend lebend geboren.

Dabei werden durchschnittlich 30 25-35 mm große Larven, selten bis zu 70, innerhalb weniger Tage von einem Weibchen geboren. Je nach Witterungsverhältnissen kann dies bereits im Winter erfolgen, in der Regel aber erst ab Frühlingsbeginn. Für ihre Entwicklung brauchen die Feuersalamanderlarven 2 bis 6 Monate, hierbei ist die Verfügbarkeit von Nahrung, Insektenlarven, ausschlaggebend. Die zunächst schwarzen, kiemenatmenden Larven, die lediglich an den Beinen gelbe Flecken haben, entwickeln sich in dieser Zeit zu den gelbgefleckten Lungenatmer die wir kennen und können dabei bis zu 20 cm erreichen.

12 Feuersalamanderalrven in einem Gewässer, schaut man genau hin sieht man die gelben Flecken an den Beinansätzen; Foto: Christian Vogel

Da der Stemweder Berg nicht gerade für seine Gewässer bekannt ist, werden alle größeren und kleineren Gewässer von den Feuersalamandern genutzt. Um ein paar davon kümmert sich die NUVD, da es sich bei dem Feuersalamander um eine Art nationaler Verantwortlichkeit Deutschlands handelt.
Diese Gewässer werden regelmäßig auf Feuersalamander und deren Larven kontrolliert. Zudem werden auf der niedersächsischen Seite die Gewässer in unregelmäßigen Abständen gepflegt und für den Feuersalamander optimiert.

Pflegeeinsatz mit der Jugenfeuerwehr Lemförde am Tag der Umwelt; Foto: Christian Vogel

Der Bestand der Feuersalamander scheint dabei stabil zu bleiben, so konnten in den letzten drei Jahren jedes Jahr beim Monitoring mehrere Individuen an den Larvengewässern identifiziert und auch regelmäßig große Ansammlungen von Larven in den Gewässern nachgewiesen werden.
Das sind jetzt keine konkreten Zahlen und das hört sich alles nicht sehr wissenschaftlich an, allerdings bekommt man an den Gewässern auch nur einen kleinen Teil der Population zu sehen.

Für den Feuersalamander sehr gefährlich – Fehlpaarungen von männlichen Kröten können zum ertrinken der Feuersalamander führen; Foto: Christian Vogel

Unsere Aufgaben besteht vielmehr darin, zu kontrollieren, ob die Gewässer angenommen werden und die Larven sich auch entwickeln und das ist jedes Jahr aufs Neue der Fall und freut uns sehr.
Um doch einmal Zahlen zu nennen, wir zählen im gesamten Berg jährlich etwa 40 adulte Feuersalamander an den Laichgewässern bei 4 bis 5 Begehungen (dies speigelt nur einen kleinen Teil der Population wieder) und solange diese Zahl stabil bleibt und wir Larven in den Gewässern finden, gehen wir auch von einer stabilen Population aus. Die genaue Größe kennen wir nicht und können wir auch nicht abschätzen.
Um die Störungen an den Gewässern und Verstecken gering zu halten, streben wir auch kein umfangreicheres Monitoring an.

Text: Christian Vogel

Eisvögel am Dümmer

Aktuell können an vielen Stellen rund um den Dümmer Eisvögel beobachtet werden.

Eisvogel. Foto: Werner Brinkschröder

Zurzeit lassen sich mit Glück Eisvögel am Bootsschuppen in Hüde, an der Westseite, zwischen Hunte und Olgahafen und in der Hunte zwischen See und Holzbrücke Eisvögel beobachten.

Bereits vor einigen Jahren hat die NUVD auch genau dort eine Bruthilfe für den Eisvogel errichtet. Diese muss allerdings regelmäßig unterhalten werden.

Als Brüter von Steilwänden werden für die Bruthilfen der Eisvögel diese künstlich mit Holzwänden geschaffen und mit bereits künstlichen Höhlen versehen. Die Ufer an Hunte und Dümmer sind für natürlich Bruthöhlen nur schlecht geeignet.

Karmingimpel am Dümmer

Diese Beobachtung stammt zwar aus dem Mai, dennoch wollen wir euch sie nicht vorenthalten, da sie für die Dümmer etas besonderes ist.
Dieser Karmingimpel wurde zwischen Lembruch und Hüde im Uferbereich gesichtet und fotografiert.

Foto: Thomas Feyen

Der Kamingimpel verlagert sein Brutgebiet, welches er von Mai bis Oktober bezieht, immer weiter nach Westen. Vielleicht werden Beobachtungen des Karmingimpel in den nächsten Jahren häufiger werden. Zuvor war er während des Brutgeschäfts hauptsächlich in Osteuropa anzutreffen. Den Winter verbringt dieser Vogel in Indien.

Verräterische Spuren

Dort wo die Waldohreulen sitzen, findet man auf dem Boden oft Gewölle und Vogelkot und das ganze sieht dann so aus:

Spuren der Waldohreulen auf dem Gehweg, die dunklen Haufen sind die Gewölle und die weißen Flecken sind der Vogelkot.

Schaut man dann nach oben in das darüberliegende Geäst, stellt man fest, dass man von den Waldohreulen beobachtet wird. Fünf Stück sitzen in einem Baum in Hüde und verschlafen dort den Tag.

Fotos: Udo Effertz

Beringte Blässgans ZSN

Diese beringt Blässgans ist ein oft gesehener Wintergast, so konnte anhand des Ringes diese Gans bereits 2006 im Ochsenmoor beobachtet werden. Damit ist die Gans mindestens 13 Jahre alt, für eine Wildgans ein beachtliches Alter.

Bitte melden Sie abgelesene Ringe bei der Vogelwarte Helgoland oder bei www.geese.org (nur Gänse und Schwäne).

Foto: Werner Brinkschröder