Reptilien im Stemweder Berg

Viele sind es leider nicht, aber mit ein wenig Glück kann man im Stemweder Berg die ein oder andere Blindschleiche finden.

Die Blindschleiche ist übrigens keine Schlange wie die Körperform vermuten lässt. Sie gehört zu den Echsen und zum Beispiel kann sie genau wie Eidechsen den Schwanz abwerfen um Räuber abzulenken.

Die Blindschleiche im Stemweder Berg auf einem Wanderweg (Foto W. Vogel).

Ausblick bei der Frühstückspause

Zu einer Brutvogelkartierung darf man in der Regel sehr früh aufstehen, sodass man bei Sonnenaufgang mit der Kartierung beginnen kann. Dafür wird man aber oft mit tollen Lichtstimmungen im Moor belohnt. Wie auf diesem Foto aus dem Vechtaer Moor, während einer kleinen Frühstückspause.

Kurz nach Sonnenaufgang im Vechtaer Moor (Foto: C. Vogel).

Blühwiesen

Wer gerne Insekten beobachtet, der hat jetzt die Chance dazu. In den Blühstreifen und auf Blumenwiesen wimmelt es zur Zeit vor Insekten, die den Nektar der Pflanzen begehren. Dabei erfüllen sie ganz nebenbei ihren eigentlichen Zweck für die Blumen, sie bestäuben sie und unterstützen so die Ausbreitung.

Hummel im Blühstreifen (Foto: W. Vogel).

Der Moorochse ruft!

Die Rohrdommel, wie der Vogel eigentlich heißt, kann aktuell am Dümmer belauscht werden. Ein guter Standort dafür ist u.a. das Westufer in der Nähe der Huntebrücke, dort ist auch diese Aufnahme in den Abendstunden entstanden:

Aufnahme: Christian Vogel

Dieser dumpfe Ruf hat ihr den Beinamen Moorochse eingebracht. Es ist übrigens deutlich leichter die Rohrdommel zu hören, als sie zu beobachten.

Sturmschaden

Der Sturm hat vergangende Woche den einen oder anderen Schaden angerichtet. So hat er auch diese alte Buche umgeweht, die sowohl ein Dohlennest enthielt, welches offensichtlich schon länger genutzt wurde, als auch einen Bienenstock. Alte Bäume sind Lebensraum für viele Tiere und wenn der Verlust solcher Bäume ärgerlich für die Tierwelt ist, so ist es in diesem Fall ein natürlicher Prozess.

Das Dohlennest, oben sieht man das aktuelle Nest und das schwarze ist Erde, die durch die Verottung der alten Nester entstanden ist.
Bienenwaben im gesplitterten Stamm.
Und noch mehr Bienenwaben.

Faszination Fernglas – Teil 6

… einige  Praxistipps …

Wer draußen in der Natur unterwegs ist, möchte manches mitnehmen z.B. Getränk, Obst, ein kleines Vesperpaket, Naturbestimmungsbuch für Vögel, Pflanzen, Säugetiere, Fotoapparat, Sonnenschutzkappe, Handschuhe, Landkarte, Handy, Geldbörse, Iso-Sitzkissen, Taschentücher, Abfallbeutel usw… Das alles in Jackentaschen unterbringen? Nein. Die Lösung ist ein kleiner Rucksack. Alles rein – und man kann sich frei bewegen. Ein leichtes Gewicht auf dem Rücken sorgt auch für eine gute Haltung beim Gehen, denn es zieht den Oberkörper zurück – man läuft aufrechter!

Ich habe meinen Fernglasriemen durchschnitten und zwei Karabiner eingenäht. Schaut Euch mal das Bild an. Somit kann ich wahlweise das Glas um den Hals hängen und gepolstert ist es auch noch – oder ich hänge es vorn im Rucksacktragegestell ein. Dann ruht mein Glas mit seinem Gewicht als Gegenspieler zum Rucksack auf den Schulter und wird kaum noch wahrgenommen. Das ist ermüdungsfrei! Mir hat ein geschickter Schuster die Karabiner eingenäht, denn er hat kräftiges Nähzeug und stärkeren Zwirn.

Und noch eine Entscheidung sollte jeder für sich treffen, denn  das schlechteste Fernglas ist das zu Hause vergessene Fernglas. Ich bin meistens mit dem Auto zum Zielort unterwegs. Mein Glas liegt immer versteckt im Wagen. Ich habe das Risiko für mich wie folgt abgewogen: ich möchte es immer dabei haben, um die schönen Gelegenheiten nie zu verpassen – wenn mein Auto dann mal aufgebrochen wird und das Glas fehlt, so werde ich mich mit den schönen Blicken, die es mir immer ermöglicht hat, trösten. Ob das funktioniert, weiß ich nicht – so aber mein Plan!? Viele werden jetzt denken, das geht gar nicht. Aber ich bin ich – für mich ist die Chance wichtiger als die Risikoabsicherung.

Mit Grüßen aus der Natur von Jürgen

Faszination Fernglas – Teil 5

… Übung macht den Meister …

Wenn mein Fernglas vor der Brust hängt, sollte der Fernglasriemen so lang sein, dass ich keinen Zug auf den Riemen spüre wenn ich das Glas vor das Gesicht halte. Locker durchhängen sollten die Riemen. Manche Hersteller bieten Schutzkappen für die Linsen an. Diese schützen das Glas nicht nur beim Transport. Bei Regen z.B. kann eine Schutzkappe, die auf den Riemen läuft, Wassertropfen auf den oberen Linsen fernhalten – genial!

Ski Laufen gelingt auch nicht auf Anhieb und so ist es auch mit dem Fernglas schauen. An fest stehenden Objekten kann man super üben – sie laufen nicht weg. Man merkt sich ein markantes Objekt in der Nähe des Zielobjektes und sucht das dann mit dem Glas solange bis man es hat. Dann stellt man es mit dem großen Einstellungsrad scharf. Anschließend sucht man sich ein neues Objekt in ganz anderer Entfernung und macht das selbe. Und das immer und immer wieder bei wechselnden Objekten. Was passiert? Man wird fit im schnellen Finden des Zielobjektes. Richtig fit ist, wer einen Vogel im Flug mit dem Fernglas verfolgen kann. Dieses Ziel wird jeder erreichen, der hin und wieder übt.

Und was anderes ist auch sehr interessant. Deine Sprache wird präziser. Warum? Stelle Dir vor zwei Fernglasgucker stehen nebeneinander – einer entdeckt was und sagt: „da, da vorne ist ein Reh!“ Mit dieser Info kann man wenig anfangen. „In Gehrichtung – 2 Uhr – in 200m – am Waldrand“ dort steht ein Reh. So wird’s was mit dem Finden. ( 2 Uhr ist keine Uhrzeit – es ist die Richtung. 12 Uhr ist genau vor dem Betrachter – so teilt man entsprechend dem Uhrenziffernblatt eine Richtung mit). Begriffe wie „über dem Horizont“ oder „unter dem Horizont“ – sich nach rechts oder links bewegend, werden wichtig. Ober wenn man ein Objekt auf einem See/Meer mitteilen will, so braucht man Bezugspunkte zum Beschreiben wie: 50m links neben dem Segelboot  oder man sucht einen markanten Punkt und beschreibt vor dort aus z.B. auf der Linie von hier zur roten Boje auf halber Strecke. Punkte am Horizont wie ein Kirchturm oder große Bäume helfen beim Beschreiben wo man was entdeckt hat. Militärgläser haben häufig eine eingeschliffene Skala mit einem Nullpunkt im Sehfeld – das hilft bei der Orientierung – stört aber den genussvollen Naturblick.

Ich wünsche allen viel Spaß am Üben und Beschreiben von Positionen der interessanten Entdeckungen.

Mit Grüßen aus der Natur von Jürgen