Kartiersaison beginnt

Der Frühling ist da und mit ihm beginnt die Zeit der Brutvogelerfassungen. Wir setzen in diesem Jahr die Revierkartierung im Dievenmoor fort. Kurz vor dem ersten Durchgang wurde noch mal die Lage gepeilt. Bei der Routenplanung ist auf Karten und Luftbildern nicht immer ersichtlich, wo tatsächlich passierbare Wege sind, wo ein Zaun im Weg steht oder wo ein Graben ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Besonders wenn die erste Begehung eine Nachtbegehung ist, ist es ganz praktisch solche Fragen vorher bei Tageslicht zu klären.

Foto: Hilfsbereite Birke

Außerdem werden wir im Rahmen des Rebhuhnprojektes Feldvogelerfassungen machen, die aber in weitaus geringerem Umfang erfolgen werden, als die Revierkartierung im Dievenmoor. Es geht um die Evaluierung der rebhuhnfreundlichen Maßnahmen bezüglich Mitnahmeeffekte auf andere Vogelarten der Feldflur.

Kampfläuferbeobachtung

Beobachtungsmeldung von Udo Effertz:
„Die Interessante Zeit ist in vollem Gange. Jeden Tag etwas Neues. Heute die ersten Kampfläufer im OM.“

Bei Ornitho wurde der erste Kampfläufer im Ochsenmoor übrigens am 21. Februar gemeldet. Am vergangenen Wochenende wurden bis zu 27 Stück gezählt.

Kampfläufer im Ochsenmoor (Archivbild: Caroline Poitzsch)

Hecken gepflegt

Vorletzte Woche Freitag haben wir uns am Nordhang des Stemweder Berges zu einem Praxisseminar zum Thema Strauchheckenpflege getroffen. Nach einer kurzen theoretischen Einleitung durch Hendrik Specht von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft – unserem Kooperationspartner im Bundesprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ – haben wir zu Motorsäge und Astschere gegriffen und zwei Strauchhecken bearbeitet.

Das Wetter war leider etwas ungemütlich.
Aber im Windschutz der Hecke ließ es sich aushalten.

Mit der richtigen Pflege stellen Strauchhecken ein wertvolles Bruthabitat für Rebhühner dar. Die Hennen brauchen am Boden der Hecke genügend krautige Vegetation als Deckung. Um wieder für mehr Vegetation unter der Hecke zu sorgen, haben wir abschnittsweise die Sträucher auf den Stock gesetzt, also stark zurückgeschnitten. So gelangt wieder Licht an den Boden und die krautigen Pflanzen können wachsen. Weitere Deckung für die Rebhühner und andere Tiere bietet das Schnittgut, das in der Hecke belassen wurde. Außerdem wollen wir im Rahmen des Projektes daran arbeiten, dass wieder mehr Strauchhecken in der Agrarlandschaft einen wertvollen Saumbereich aufweisen. Denn dieser fehlt aktuell meist.

Durch abschnittsweisen Rückschnitt der Sträucher wurden lichte Bereiche in der Hecke geschaffen, in denen sich eine krautige Vegetationsschicht bilden kann, die den Rebhühnern und anderen Tieren Deckung bietet.
Auch zu Bäumen durchgewachsene Sträucher wurden entfernt, um keine Ansitzmöglichkeiten für Greifvögel zu bieten.
Im teilweise dichten Dornengestrüpp glich die Arbeit manchmal der Rettung Dornröschens.

Freiwillige für Rebhuhnkartierung gesucht

Großflächige Bestandserfassung zur Erfolgskontrolle im Rebhuhnschutzprojekt

Foto: Christian Gelpke

Eine Bestandserfassung auf rund 11.000 Hektar Projektgebietsfläche ist ohnehin schon eine Herausforderung. Bei einer Art, die sich nur in einem Zeitfenster von 30 Minuten am Tag relativ sicher nachweisen lässt, noch viel mehr. Um die fast 100 erforderlichen Strecken abzudecken, sucht die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) auch in diesem Jahr Freiwillige, die die Kartierung unterstützen möchten.


Ziel der Erfassung ist der Nachweis rufender Rebhähne, die in der Balzzeit zwischen Ende Februar und Ende März von ca. 30 bis 60 Minuten nach Sonnenuntergang um Weibchen werben. Da es zu dieser Zeit schon recht dunkel ist, muss man sich bei der Erfassung weitestgehend auf sein Gehör verlassen. Um die Hähne zum Rufen zu animieren, wird eine Klangattrappe eingesetzt, also der Ruf eines Konkurrenten abgespielt. Hört ein Rebhahn in der Nähe den vermeintlichen Konkurrenten, versucht er sein Revier durch Rufen zu behaupten. Dabei kommt mancher Hahn auch recht nah heran, um den Eindringling zu vertreiben. Bei bereits verpaarten Hähnen bietet sich so auch gelegentlich die Möglichkeit, die Henne zu entdecken und dies ebenfalls als Erfassungsergebnis zu notieren.


Zur Mitarbeit an der Erfassung sind keine besonderen vogelkundlichen Kenntnisse erforderlich, jedoch sollte man ein gutes Hörvermögen besitzen, um den Ruf des Rebhahns aus den oft zahlreichen Umgebungsgeräuschen herauszufiltern. Die Methodik wird in einem Onlinekurs vermittelt, sodass auch Neulinge sich problemlos an der Erfassung beteiligen können.
Die Erfassung dient zur Erfolgskontrolle im Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Deutschen Verband für Landschaftspflege, vom Dachverband Deutscher Avifaunisten und der Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen sowie weiteren 12 Projektpartnern umgesetzt wird.


Die NUVD ist federführend für die Maßnahmen im Projektgebiet „Dümmerregion“ zuständig. Das Gebiet beginnt im Süden der Stadt Diepholz und erstreckt sich über die Samtgemeinde Altes Amt Lemförde bis in die Nordrhein-Westfälische Gemeinde Stemwede. Der Erfassungszeitraum beginnt, wenn es nicht zu frostig ist, etwa Ende Februar und geht bis Ende März. Wer in diesem Zeitraum eine bis drei Kartierstrecken übernehmen möchte, kann dies per Email an info@nuvd.de melden.

Die Kartierung erfolgt zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die Ergebnisse können entweder in eine Papierkarte oder direkt in die App NaturaList eingetragen werden. Zum Abspielen der Klangattrappe dient in der Regel ein Bluetooth-Lautsprecher, der mit dem Handy verbunden wird. Sollte kein Lautsprecher verfügbar sein, wird dieser für die Kartierung von der NUVD gestellt, ebenso wie die Audiodatei mit den Rufen des Rebhahns. Der Zeitaufwand pro Durchgang beträgt insgesamt etwa eine Stunde.

Ein Eindruck von der abendlichen Kartierung. Per Lautsprecher werden ab 30 Minuten nach Sonnenuntergang die Rufe des Rebhahns abgespielt. Foto: Caroline Poitzsch

Enten im Ochsenmoor – Schellente

Den Namen haben sie bekommen, weil ihre Flügel beim Fliegen klingende Geräusche machen, die kleinen Schellen ähneln sollen.
Der Erpel hat einen schwarzen Kopf, der im Licht grün schimmert, und einen runden weißen Zügelfleck. Der restliche Körper ist, mit Ausnahme des Rückens und Hecks, weiß, denn diese sind schwarz. Das Weibchen hat ein schlichtes Federkleid, sein Kopf ist braun, der Rest ist graubraun.
Im Prachtkleid hat es eine gelbe Schnabelspitze. Im Gegensatz zum Erpel, welcher gelbe Augen hat, sind die Augen des Weibchens perlweiß. Schellenten brüten an stillen und stehenden Gewässern mit direktem Anschluss an Baumbestände, da sie in Baumhöhlen oder Nistkästen brüten. In den Winterquartieren leben sie auch an Seen und Flüssen. Schellenten, die aus dem Nordosten kommen, überwintern in Mitteleuropa und fliegen zurück, sobald es warm wird. Auf der Suche nach Nahrung können sie bis zu acht Meter tief tauchen. Überwiegend fressen Schellenten Insekten, Muscheln, Schnecken, kleine Fische und Wasserpflanzen. Teilweise kann man sie tagsüber in großen Trupps beim Schlafen sehen.

(Foto: W. Brinkschröder)

Hochwasser am Teichaquarium

Vielleicht hat es der ein oder andere schon gesehen und sich gewundert: vor dem Teichaquarium am Dümmer-Museum steht sehr viel Wasser, sodass die Scheibe zurzeit nur aus der Ferne betrachtet werden kann. Das liegt daran, dass das Wasser aus diesem Bereich normalerweise in den Entenfang nebenan gepumpt wird. Der ist aber so voll, dass das Wasser zurückgedrückt wird. Da hilft leider nur Abwarten.

Überschwemmter Besucherbereich am Teichaquarium in Lembruch (Foto: M. Köhr-Eickhoff)

Fachgerechte Pflege von Feldhecken

NUVD und Projektpartner laden am 26. Januar 2024 zum Praxisseminar ein

Feldhecken am Nordhang des Stemweder Berges (Foto: Marcel Holy)

Strauchhecken sind bedeutende Lebensraumelemente für Insekten, Säugetiere, Amphibien und Vögel und gleichzeitig auch wichtige Vernetzungselemente in der Agrarlandschaft. Um ihren hohen ökologischen Wert zu erhalten, bedürfen Hecken jedoch gelegentlicher Pflege. Das notwendige Wissen hierzu soll im Rahmen eines Praxisseminars im Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ vermittelt werden. Denn neben flächenhaften Strukturen, wie Blüh- und Brachflächen, sind für das Rebhuhn auch gut strukturierte Strauchhecken mit ihren Saumbereichen wichtige Brut-, Deckungs- und Nahrungsräume. Im weiteren Verlauf des sechsjährigen Projekts sollen regelmäßig Pflegearbeiten an Hecken durchgeführt werden, um deren Wert für das Rebhuhn und andere Arten zu erhalten.
Das Verbundprojekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt von den Dachorganisationen Deutscher Verband für Landschaftspflege, Dachverband Deutscher Avifaunisten und der Abteilung Naturschutzbiologie  der Georg-August-Universität Göttingen sowie weiteren 12 Projektpartnern umgesetzt.
Die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) ist federführend für die Maßnahmen im Projektgebiet „Dümmerregion“ zuständig. Das Gebiet beginnt im Süden der Stadt Diepholz und erstreckt sich über die Samtgemeinde Altes Amt Lemförde bis in die Nordrhein-Westfälische Gemeinde Stemwede.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V., Naturpark Dümmer e.V. und dem Landschaftspflegeverband Diepholzer Moorniederung e.V. werden in einem dreistündigen Seminar die theoretischen Grundlagen und praktischen Arbeiten vorgestellt und umgesetzt. Wer Arbeitsgeräte wie Astschere, Hand- oder Motorsäge besitzt, kann diese mitbringen. Zusätzlich stellt der Naturpark Dümmer e.V. Astscheren und Sägen für die praktischen Arbeiten zur Verfügung.
Die fachliche Leitung des Seminars übernimmt Hendrik Specht von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft.

Treffpunkt ist am 26. Januar 2024 um 14 Uhr am Lichtburg-Kino, Unter den Eichen 19, 49448 Quernheim. Das Seminar endet gegen 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird um Anmeldung per Email an info@nuvd.de gebeten.

Bisamburgen

Im Ochsenmoor sind an einigen Stellen große Haufen aus Pflanzenresten zu sehen. Dabei handelt es sich um Bisamburgen.
Bisame können zwei Arten von Bauen anlegen. Sie können zum einen mit den Vorderläufen und den Zähnen Erdbaue graben, wobei sie häufig Deiche, Dämme und ähnliches beschädigen. Wenn dies aufgrund der Gegebenheiten im Lebensraum nicht möglich ist, können sie zum anderen die erwähnten Bisamburgen bauen.
Der Wasserstand ist im Ochsenmoor überall so hoch, dass keine Böschung für einen Erdbau mehr zur Verfügung steht. Also haben die Bisame mit Pflanzenmaterial für trockene Plätzchen gesorgt.

Bisamburg (Foto: C. Poitzsch)