Im Vergleich

Nun haben wir so oft auf den für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Wasserstand im Ochsenmoor hingewiesen. Um zu verdeutlichen, was wir meinen, haben wir Fotos aus dem Dezember letzten Jahres zum Vergleich herausgesucht.

Graben II am 12.12.2023. Anhand der Vegetationshöhe wird deutlich, dass es für eine gründliche Mahd bereits zu nass war.
Graben II am 20.12.2022. Im letzten Jahr konnte bis an den Graben gemäht werden.
Die Hunte am 12.12.2023. Nicht nur die Hunte selbst, auch die Fläche rechts im Bild ist gut mit Wasser gefüllt.
Die Hunte am 20.12.2022.

Winter im Ochsenmoor

Zurzeit ist der Schnee fast gänzlich verschwunden. Hier gibt es trotzdem ein paar winterliche Eindrücke zum Wochenende.

Kiebitz auf Eis
Bekassinen im Schnee
Gänsesäger (mit Stockenten und einem Kormoran) im Marler Graben
Auch Silber- und Graureiher sind jetzt in größeren Anzahlen am Marler Graben zu sehen
Zum Abschluss ein Gruß einer der Hüder Waldohreulen

Fotos: Tobias Lange

Es ist NASS

Die ausgiebigen Regenfälle des Herbstes haben ihre Spuren nicht nur auf den Ackerflächen hinterlassen. Im Ochsenmoor steht bereits jetzt so viel Wasser wie es sonst erst gegen Ende des Winters der Fall ist. Die Bilder wurden am 24.11. und am 28.11. aufgenommen. Der Unterschied nach nur drei Tagen Regen ist deutlich sichtbar.

Ochsenmoor am 24.11.2023
Ochsenmoor am 28.11.2023

Enten im Ochsenmoor – Knäkente

Bei uns kann man sie von März bis September beobachten.

Der Knäkerpel hat ein weißen sichelförmigen Streifen über den Augen. Der Körper ist rotbraun. Die Brust und der Rücken sind grau mit braunen Sprenkeln, die Flanken sind weiß mit dünnen grauen Streifen. Über dem Rücken fallen lange schwarz- weiße Federn. Im Flug kann man die Knäkente anhand des hellblaugrauen Vorderflügels erkennen.

Sie besiedeln fast ganz Osteuropa, aber auch vereinzelt West- und Mitteleuropa. In der Regel sind sie bei uns in Deutschland Durchzügler, brüten dann aber in den Niederlanden. Ihre Überwinterungsgebiete liegen in Afrika, Nordindien und Südostasien.

Knäkenten bevorzugen Teiche und Moore mit nährstoffreichem Wasser und einer ausgeprägten Unterwasservegetation. Sie brüten gelegentlich auch in Wiesen und Nassflächen, wenn die Vegetation hoch genug ist. Im Winter halten sie sich an Seen und überschwemmten Flussgebieten auf. Das Knäkentennest besteht aus einer Mulde, welche mit Daunen ausgepolstert wird und in Wassernähe liegt. Das Weibchen legt bis zu 11 Eier.

Knäkenten fressen hauptsächlich tierische Nahrung wie Insekten, Weichtiere und Krebse, ab und zu nehmen sie aber auch Wasserpflanzen zu sich. Die Nahrung wird hauptsächlich an der Wasseroberfläche oder kurz unter dieser aufgenommen. Daher gründeln sie nur selten.

Knäkente (Foto: W. Brinkschröder)

Biber, Nutria und Bisam

Diese drei Tierarten ähneln sich vom Aussehen, doch sie haben alle ein Merkmal woran man sie unterscheiden kann.

Biber

Biber

Der Biber besitzt einen breiten, flachen mit Hornplättchen besetzten Schwanz. Dieser wird auch Biberkelle genannt. Die Biberkelle wird vielseitig genutzt, beim Schwimmen dient es als Steuer und Ruder. Wenn der Biber sitzt dient die Kelle als Stütze und im Winter als Fettspeicher. Wenn er Gefahr wittert klatscht er mit seinem Schwanz aufs Wasser um Artgenossen zu warnen. Der Biber kann bis zu 30 kg schwer werden und eine länge von 1,30 m erreichen.

Nutria

Nutria

Die Nutria besitzt einen runden, langen, unbehaarten Schwanz. Dieser hat keine Funktion und dient auch nicht als Schwimmhilfe. Nutrias können bis zu 9 kg schwer werden und eine Körperlänge von 64 cm erreichen. Daher sind sie viel kleiner als der Biber und wiegen nur ein Bruchteil dessen was ein Bieber wiegt.

Bisam

Der Bisam hat einen ovalen, seitlich abgeflachten Schwanz, den man von dem der Nutria gut unterscheiden kann. Bisame können 2 kg schwer und 60 cm lang werden. Sie sind kleiner und leichter als Nutrias.

Dieselbe Kamera hat noch zwei andere Gäste aufgenommen, die denselben Weg gewählt haben wie Biber, Nutria und Bisam.

Zwei Fischotter

Wildschwein

Silberreiher-Synchronzählung

Zählstandort an der Surfeinsatzstelle in Hüde (Foto: C. Poitzsch)

Vor einer Woche haben wir unsere jährliche Synchronzählung der Silberreiher am Dümmer durchgeführt. Wir hatten schon in den vergangenen beiden Jahren festgestellt, dass wir nicht alle wichtigen Schlafplätze kennen. Auch dieses Jahr ließen sich keine weiteren Schlafplätze ausfindig machen, die zuverlässig an jedem Abend aufgesucht würden. Deshalb wurden eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang wieder die bisherigen Standorte zur Zählung bezogen: Südturm, Ochsenmoorturm, Huntebrücke im Süden, Nordbucht, der Strand des Marissa-Ferienparks und die Surfeinsatzstelle in Hüde mit Blick zur Huntemündung. Außerdem wurde auch wieder an dem Standort im Hüder-Fladder gezählt. Im vergangenen Jahr wurden hier noch mindestens 50 Silberreiher am Schlafplatz beobachtet. Dieses Jahr wurde dieser Platz am Abend unserer Zählung nicht aufgesucht. Am See konnten wir nur zwei größere Schlafplätze feststellen: in der Südbucht (im letzten Jahr wurde hier nur ein Silberreiher beobachtet) und am Nordrand der Hohen Sieben wurden jeweils rund 60 Silberreiher gezählt. Zusammen mit weiteren vereinzelt beobachteten Exemplaren haben wir somit rund 125 Silberreiher gezählt.

Wir stellen also fest, die Wahl der Schlafplätze scheint bei den Silberreihern relativ dynamisch zu sein. Das nicht nur im Jahresvergleich. In der Nordbucht beispielsweise wurden Ende September noch circa 80 Exemplare beim abendlichen Einflug beobachtet. Am Zählabend war dort kein Silberreiher zu finden. Die Gesamtzahl der Silberreiher im Gebiet konnten wir auf diese Weise sicherlich nicht erfassen.

Trotzdem geht ein Dank an alle Zähler*innen! Zur Belohnung gab es für alle einen schönen Sonnenuntergang.

Foto: C. Poitzsch

Enten im Oschsenmoor – Spießente

Der Name „Spießente“ stammt von der langen Steuerfeder des Männchens, die wie ein Spieß hervorragt. Da sie einen kleinen Kopf und einen schmalen langen Hals haben, können sie einem Schwan ähneln. Der Erpel hat einen hellgrauen Körper und einen braunen Kopf mit weißen Streifen. Der Spiegel ist grün und die Brust und der Hals sind weiß. Sein Schnabel ist grau, mit graublauen Rändern. Die Weibchen sind mit einem graubraunen Federkleid und einem grauen Schnabel getarnter als die Männchen. Sie leben bevorzugt in Nord- und Osteuropa, an Binnengewässern und flachen Seen. Ihre Nester bauen sie in Moore und Überschwemmungsgebiete. Ein Brutpaar bleibt nur für eine Saison zusammen. Spießenten fressen Blätter, Wasserpflanzen, Knospen, Samen, Insektenlarven und kleine Schnecken. Die Nahrungssuche findet hauptsächlich in der Nacht statt. Die meiste Zeit verbringen sie mit Gründeln nach Nahrung und Dösen am Ufer oder auf dem Wasser. Bei uns kann man sie von September bis April als Durchzügler und Wintergast beobachten. Danach fliegen sie weiter nach Westeuropa und Afrika, wo ihre Überwinterungsgebiete liegen. Obwohl sie bei uns nur Rastvögel sind, steht diese Entenart in Deutschland auf der Roten Liste.

Spießente (Foto: W. Brinkschröder )