Winter im Ochsenmoor

Zurzeit ist der Schnee fast gänzlich verschwunden. Hier gibt es trotzdem ein paar winterliche Eindrücke zum Wochenende.

Kiebitz auf Eis
Bekassinen im Schnee
Gänsesäger (mit Stockenten und einem Kormoran) im Marler Graben
Auch Silber- und Graureiher sind jetzt in größeren Anzahlen am Marler Graben zu sehen
Zum Abschluss ein Gruß einer der Hüder Waldohreulen

Fotos: Tobias Lange

Enten im Ochsenmoor – Knäkente

Bei uns kann man sie von März bis September beobachten.

Der Knäkerpel hat ein weißen sichelförmigen Streifen über den Augen. Der Körper ist rotbraun. Die Brust und der Rücken sind grau mit braunen Sprenkeln, die Flanken sind weiß mit dünnen grauen Streifen. Über dem Rücken fallen lange schwarz- weiße Federn. Im Flug kann man die Knäkente anhand des hellblaugrauen Vorderflügels erkennen.

Sie besiedeln fast ganz Osteuropa, aber auch vereinzelt West- und Mitteleuropa. In der Regel sind sie bei uns in Deutschland Durchzügler, brüten dann aber in den Niederlanden. Ihre Überwinterungsgebiete liegen in Afrika, Nordindien und Südostasien.

Knäkenten bevorzugen Teiche und Moore mit nährstoffreichem Wasser und einer ausgeprägten Unterwasservegetation. Sie brüten gelegentlich auch in Wiesen und Nassflächen, wenn die Vegetation hoch genug ist. Im Winter halten sie sich an Seen und überschwemmten Flussgebieten auf. Das Knäkentennest besteht aus einer Mulde, welche mit Daunen ausgepolstert wird und in Wassernähe liegt. Das Weibchen legt bis zu 11 Eier.

Knäkenten fressen hauptsächlich tierische Nahrung wie Insekten, Weichtiere und Krebse, ab und zu nehmen sie aber auch Wasserpflanzen zu sich. Die Nahrung wird hauptsächlich an der Wasseroberfläche oder kurz unter dieser aufgenommen. Daher gründeln sie nur selten.

Knäkente (Foto: W. Brinkschröder)

Biber, Nutria und Bisam

Diese drei Tierarten ähneln sich vom Aussehen, doch sie haben alle ein Merkmal woran man sie unterscheiden kann.

Biber

Biber

Der Biber besitzt einen breiten, flachen mit Hornplättchen besetzten Schwanz. Dieser wird auch Biberkelle genannt. Die Biberkelle wird vielseitig genutzt, beim Schwimmen dient es als Steuer und Ruder. Wenn der Biber sitzt dient die Kelle als Stütze und im Winter als Fettspeicher. Wenn er Gefahr wittert klatscht er mit seinem Schwanz aufs Wasser um Artgenossen zu warnen. Der Biber kann bis zu 30 kg schwer werden und eine länge von 1,30 m erreichen.

Nutria

Nutria

Die Nutria besitzt einen runden, langen, unbehaarten Schwanz. Dieser hat keine Funktion und dient auch nicht als Schwimmhilfe. Nutrias können bis zu 9 kg schwer werden und eine Körperlänge von 64 cm erreichen. Daher sind sie viel kleiner als der Biber und wiegen nur ein Bruchteil dessen was ein Bieber wiegt.

Bisam

Der Bisam hat einen ovalen, seitlich abgeflachten Schwanz, den man von dem der Nutria gut unterscheiden kann. Bisame können 2 kg schwer und 60 cm lang werden. Sie sind kleiner und leichter als Nutrias.

Dieselbe Kamera hat noch zwei andere Gäste aufgenommen, die denselben Weg gewählt haben wie Biber, Nutria und Bisam.

Zwei Fischotter

Wildschwein

Enten im Ochsenmoor – Schellente

Den Namen haben sie bekommen, weil ihre Flügel beim Fliegen klingende Geräusche machen, die kleinen Schellen ähneln sollen.
Der Erpel hat einen schwarzen Kopf, der im Licht grün schimmert, und einen runden weißen Zügelfleck. Der restliche Körper ist mit Ausnahme des Rückens und Hecks weiß, denn diese sind schwarz. Das Weibchen hat ein schlichtes Federkleid, sein Kopf ist braun, der Rest ist graubraun. Zur Brutzeit zeigt es ein gelbes Band vor der Schnabelspitze. Im Gegensatz zum Erpel, welcher gelbe Augen hat, sind die Augen des Weibchens perlweiß. Schellenten brüten an stillen, stehenden Gewässern mit direktem Anschluss an Baumbestände. Da sie in Baumhöhlen oder Nistkästen brüten. In den Winterquartieren leben sie auch an Seen, Flüssen und Binnengewässern. Schellenten, die aus dem Nordosten kommen, überwintern in Mitteleuropa und fliegen zurück, sobald es warm wird.
Auf der Suche nach Nahrung können sie bis zu acht Meter tief tauchen. Überwiegend fressen Schellenten Insekten, Muscheln, Schnecken, kleine Fische und Wasserpflanzen. Teilweise kann man sie tagsüber in großen Trupps beim Schlafen sehen.

Schellentenpaar – Männchen links, Weibchen rechts (Foto: W. Brinkschröder)

Enten im Ochsenmoor – Löffelente

In den kommenden Wochen wollen wir durch eine Serie von Beiträgen die verschiedenen Entenarten am Dümmer vorstellen. Dabei geht es nicht nur um die Brutvögel sondern auch um die bald wieder eintreffenden Zugvögel.

Auch am Dümmer könne wir die Löffelente von April bis September beobachten. Diese Entenart kann man gut an ihrem löffelartig geformten Schnabel erkennen. Den Erpel erkennt man an seinen dunkelgrünen Federn, seinen gelben Augen, seiner weißen Brust mit den Kastanienbraunen Flügeln und den leuchtend roten Beinen. Das Weibchen hingegen ist dezenter gefärbt. Es hat einen kräftigen braunen Schnabel und ein braunes Gefieder mit graubraunem Schuppenmuster. Löffelenten sind zwischen 44 und 52 cm groß und haben eine Flügelspannweiten von 73 bis 82 cm. Der löffelartig geformte Schnabel dient der Nahrungssuche. Sie wirbeln das Wasser auf und nehmen es mit dem breiten Schnabel auf. Der Schnabel filtert aus dem Wasser Plankton, Wasserflöhe, Insektenlarven und Laich heraus. Im Herbst brechen die Löffelenten zu ihren Überwinterungsgebieten in Westeuropa und ins tropische Afrika auf. Doch ein paar von ihnen bleiben über die Wintermonate bei uns, um hier zu überwintern.

Fotos: Werner Brinkschröder