Tag des Geflügels

Heute ist Tag des Geflügels. Hier im Ochsenmoor und Umgebung lässt sich eine Menge an verschiedenen Geflügelarten antreffen. Auch die Nilgans wird immer häufiger. Jedoch kann diese Verbreitung eine Auswirkung auf unsere heimischen Wasservögel haben und stellenweise bis zu vereinzelten Verdrängungen führen, da sie grade in der Brutzeit keine anderen Entenvögel in ihrem Revier duldet.

Ursprünglich kommt die Nilgans aus Afrika. Dort lebt sie an nahrungsreichen Seen und Flüssen. Bei uns ist sie auch immer häufiger in Park- und Grünanlagen an zu treffen.

Die Nilgans hat einen rotbraunen Ring um den Augen. Der Rest des Kopfes ist weißgrau mit variablen rosarotem Nasenfleck oder Halsring. Die Farbe ihres Schnabels kann von blass rot bis tiefrot variieren. Der Rücken der Nilgans ist dunkelbraun, zum Bürzel hin beige oder rotbraun. Am Bauch variiert die Farbe zwischen einem Hellen beige und grau. Am Flügel können weiße Zeichnungen zu sehen sein und mit ihren auffällig langen roten Beinen kann sie auch von weitem erkannt werden. Ihre endgültige Färbung hat sich mit einem Alter von vier bis fünf Monaten voll entwickelt. Bei den Geschlechtern gibt es keinen farblichen Unterschied. Das Männchen ist aber ein klein wenig größer.

Foto: Udo Effertz
Foto: Wildkamera

Woran man die beiden Geschlechter aber eindeutig auseinander halten kann, sind deren Laute, die die Nilgänse von sich geben. Die Männchen geben ein keuchen von sich. Außerdem zischen sie, als wären sie heiser. Die Weibchen hingegen lassen ein lautes, schnelles, fast trompetendes Schnattern von sich hören.

Nilgänse fressen hauptsächlich Samen, Blätter und Gräser. Aber auch Würmer und Heuschrecken stehen ab und an mal auf ihrem Speiseplan.

Während ihrer Brutzeit, von Mai bis August, sind die Nilgänse sehr territorial und dulden keine anderen Entenvögel in ihrem Revier. Bei der Nistplatzwahl sind sie allerdings nicht sehr wählerisch. Nilgänse wurden auch schon in Storchennester oder Horsten von Greifvögeln zum brüten gesehen.

Nach 30 tagen schlüpfen die ersten Küken. Um ihre Küken kümmern sich die Elternvögel gleichermaßen. Die ersten Wochen bleiben die beiden Erwachsenen Nilgänse mit ihnen in Seichtwasserzonen und auf Nest nahen Grasflächen.

Mit etwa neun bis zehn Wochen sind die Junggänse ausgewachsen und lernen zu fliegen.

Beobachtungen im Ochsenmoor

Jeden Tag gibt es neues im OM zu entdecken. Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel, Bruchwasserläufer und natürlich Kiebitze. Auch viele verschiedene Entenarten sind zu entdecken. Ob Stockente, Krickente oder Spiessente, es gibt viel zu beobachten. Wenn dann die Pfeifenten mit viel Lärm aufsteigen, dann lohnt sich ein Blick zum Himmel, dann ist der Seeadler nicht weit.

Männliche Löffelente
Uferschnepfe
Uferschnepfe

Text und Fotos: Udo Effertz

Augen auf bei der Partnerwahl!

Ende Februar/Anfang März in milden, feuchten Nächten ist viel los an unseren Stillgewässern! Erdkröte, Grasfrosch und Feuersalamander sind die ersten unserer heimischen Amphibien, die zum Ablaichen bzw. Larven absetzen an die Gewässer wandern.

Bei den Erdkröten z.B. klammert sich das kleinere Männchen mit Klammerschwielen an den Vorderbeinen auf dem größeren Weibchen fest, lässt sich auch gerne weit tragen bis zum Gewässer, um dort sein Sperma direkt auf dem austretenden Laich abzugeben. Dabei ist der Klammertrieb der Erdkrötenmännchen so stark ausgeprägt, dass sie alles nehmen, was ihnen so in die Quere kommt. So auch mal ein Feuersalamanderweibchen.

Uups, da hab ich mich wohl bei der Partnerwahl vertan!

Text und Fotos: Uta Lansing

Besuch vom Sperber

Wir haben seit einiger Zeit regelmäßig einen Gast in unserem Garten in Stemwede. Zuweilen verbringt der Kleine lange Zeit auf dem Zaun und lässt sich durch nichts erschrecken. Beim Gang auf die Terrasse, Schneebretter die vor ihm vom Dach rutschen, es stört ihn gar nicht. Durch ein großes Fenster, ca. 2m vom Zaun entfernt, beobachtet er alles ganz genau, was sich im Haus abspielt.

Text und Fotos: Michael Brockmeyer

Text und Fotos: Michael Brockmeyer

Schwarzkehlchen im Hochmoor und in Heiden

Auch in diesem Jahr lassen sich ab Ende Februar die ersten Schwarzkehlchen beobachten. Sie kehren nach ihrer Reise in die Mittelmeergebiete wieder zurück zu ihren Nistplätzen.

Die Männchen haben sich zur Balz herausgeputzt und zeigen sich im Prachtkleid von ihrer besten Seite. Oft sieht man sie auf einem hohen Aussichtspunkt, von wo sie alles überblicken können, und hört sie zwitschern. Während der Balz hört man ihre Rufe am besten. Sobald sich ein Pärchen gefunden hat, sucht sich das Weibchen einen Brutplatz. Dieser befindet sich dann meist am Boden, gut versteckt zwischen hohen Gräsern und Büschen. Wenn es dem Schwarzkehlchen – Pärchen allerdings zu nass wird, wählen sie auch schon mal ein Busch, als Standort ihres Nestes. Dies ist geformt, wie ein Napf und wird aus Moosen, Halmen und Gräsern gebaut, je nachdem, was grade zur Verfügung steht.

Ab April wird gebrütet. Schwarzkehlchen haben, im Zeitraum von April bis Juli, bis zu zwei Jahresbruten. Diese bestehen aus meist fünf grünlichen Eiern mit dunklen Flecken. Nach ca. 14 Tagen schlüpfen die ersten Küken. In der ersten Zeit gehören sie zu den Nesthockern, verlassen also ihr Nest nicht, und werden von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Sobald die Jungen ca. 15 Tage alt sind, verlassen sie das Nest und werden danach noch weiter mit Nahrung versorgt, bis sie bereit sind, ihre Eltern endgültig verlassen.

Schwarzkehlchen Männchen (Bild: Laureen)

Rohrdommel gesichtet

Bei einer erneuten Befliegung des Schilfs in der Südbucht – das Schwarzwild muss schließlich im Auge behalten werden – ist eine erfreuliche Entdeckung gelungen: eine Rohrdommel hatte sich auf dem Altschilf niedergelassen!

In den vergangenen Jahren – zuletzt 2021 – haben sich im Frühjahr immer wieder Männchen am Dümmer angesiedelt. Die tiefen, bis 5 km weit hörbaren Balzrufe ertönten bis in den Juni hinein und zum Teil den ganzen Tag über. Ein Weibchen hat diese Rufe nicht erhört. Bleibt abzuwarten, wie es in diesem Jahr läuft.

Allerdings sind die Bedingungen nach wie vor nicht optimal. Zwar gibt es am Dümmer ausgedehnte Schilfbestände, viele Bereiche sind dabei aber nicht (mehr) wasserdurchflutet. Damit ist ein wichtiger Habitatanspruch der Rohrdommel nur teilweise erfüllt. Die Entwicklung des Röhrichts spielt nicht nur deshalb eine wichtige Rolle in der Naturschutzarbeit am Dümmer.

Wer die Rohrdommel auf dem Altschilf hier nicht erkennen kann, …
… schaut hier noch mal genauer hin.

Fotos: Marcel Holy