Otter am Dümmersee

Da wir gerade bei der Überprüfung der Wildkameras ein paar Fischotter auf unseren Bildern festgehalten haben, möchten wir ein kleines Update geben, was diese denn im Winter gerade machen. Fischotter haben zwar keine feste Paarungszeit, jedoch ist ihre Hauptpaarungszeit, auch Ranz genannt, zwischen Februar und März. Die Otter sind nach zwei bis drei Jahren paarungsbereit. In dieser Zeit sucht sich der männliche Fischotter ein Weibchen, bei welchem es für mehrere Tage auch bleibt und dieses umwirbt. Auch noch direkt vor der eigentlichen Paarung umwirbt das Männchen das Weibchen mit einem langen Vorspiel. Nach der Paarungszeit verlässt das Männchen das Weibchen wieder. Nach ungefähr 60 Tagen kommen dann zwei bis drei, noch blinde und taube jedoch vollständig behaarte, Babys zur Welt.


Fotos: Wildkamera
Text: Laureen und Meike

Kranichzug

Mit dem sonnigen Wetter hat der Frühjahrszug der Kranich eingesetzt. Während des Zuges in die Brutgebiete lassen sich die Kraniche nicht so viel Zeit wie im Herbst auf dem Weg gen Süden. Denn bei der Wahl des Brutplatzes möchte jeder der Erste sein.

Ungefähr 100 Kraniche heute Vormittag aus Westen über die Marler Höhe kommend (Foto: Marcel Holy)

Tag des Igels

Foto: Wärmebildaufnahme, Sven Biermann

Gestern war Tag des Igels.

Bei uns lässt sich der Braunbrustigel am häufigsten antreffen. Sie leben gerne in der Nähe der Menschen wie z.B. in Gärten und Grünanlagen. Igel können bis zu 7 Jahre alt und 350 – 1500 g schwer werden. Zu ihrer Nahrung gehören hauptsächlich Insekten, Wirbellose, kleine Vögel, Vogeleier und Kleinsäuger. Charakteristisch für den Igel sind seine Stacheln. Sie dienen zur Verteidigung vor Fressfeinden wie z.B. Fuchs und Dachs. Diese Stacheln bestehen aus verhornten Haaren. Ein ausgewachsener Igel kann zwischen 6.000 und 8.000 Stacheln auf seinem Rücken tragen.

Wenn Igel ihre Gegend erkunden, geben sie ein Schnaufen von sich. Beim Fressen schmatzen sie und wenn Gefahr droht, rollen sie sich ein und verteidigen sich mit lautem Fauchen. Besonders während der Paarungszeit sind von den Igeln lautes Kreischen sowie Schnarch- oder Keckgeräusche zu hören.

Igel haben feste Territorien, wo sie alleine leben und ihren Artgenossen meistens aus dem Weg gehen. In ihren selbst gebauten Nestern verschlafen sie den Tag. In diesen Nestern halten sie auch ihren Winterschlaf, nachdem sie sich im Herbst ein dickes Fettpolster angefressen haben. Während des Winterschlafs beschränken sie ihren Stoffwechsel bis auf ein Minimum: Herztätigkeit, Atmung und Körpertemperatur werden drastisch reduziert.

Auch wenn die Igel momentan eigentlich noch Winterschlaf halten, sind sie wegen der milden Temperaturen hier und da schon wieder unterwegs. Vielleicht haben sie ja schon einen zu Gesicht bekommen.

Beobachtungen im Boller Moor

Stare im Boller Moor (Foto: M. Holy)

Im Boller Moor gab es außer den Silbermöwen noch weitere Vögel zu beobachten. Wegen des starken Windes waren allerdings kaum Kleinvögel unterwegs. Außerdem zu erwähnen: trotz des großflächig überstauten Grünlands war keine einzige Ente zu sehen.

Beobachtungsliste:
56 Silbermöwen
12 Rabenkrähen
80 Stare
3 Kornweihen (1 x männlich, 2 x weiblich)
4 Mäusebussard
3 Schwarzkehlchen
16 Graugänse
1300 Blässgänse
5 Silberreiher
3 Kraniche
1 Graureiher
2 Nilgänse
1 Jagdfasan (männlich)

Weißwangengänse

Zwischen den Blässgänsen sind auch immer wieder kleine oder größere Trupps Weißwangengänse (auch Nonnengänse genannt) zu beobachten. Diese Koloniebrüter der arktischen Tundra kommen bei uns vor allem als Wintergäste oder Durchzügler vor. Brutvorkommen in Deutschland befinden sich vorwiegend an den Küsten der Nord- und Ostsee.

Fotos: Werner Brinkschröder

Kuscheltiere im Schilf?

Nein, natürlich sind es keine Kuscheltiere, die im Schilfgürtel im Dümmer leben. Aber es sieht doch ziemlich kuschelig aus bei den Wildschweinen in ihren Kesseln.

Bache mit vier Frischlingen.

Mit Drohne und Wärmebildkamera wurde Anfang der Woche der Wildschweinbestand im Schilf überprüft. Die Schweine nutzen im Röhricht die Rhizome als Nahrungsquelle und richten bei hoher Bestandsdichte folglich erhebliche Schäden an.

Im Moment ist aber alles im Grünen Bereich: in der Südbucht wurde eine Bache mit vier Frischlingen entdeckt, an der Westseite waren es eine Bache mit sechs Frischlingen und außerdem sechs Überläufer, also Tiere im zweiten Lebensjahr. Dieser Bestand aus insgesamt 18 Tieren ist nichts im Vergleich zu den über 100 Wildschweinen, die zeitweise im Dümmer lebten. Die Intensivierung der Bejagung mittels Einzel- und Drückjagd zeigt also Erfolge. Auch hohe Wasserstände, wie im Februar 2020, führen zu Abwanderungen in andere Lebensräume.

Und so sieht die Bache mit ihren vier Frischlingen im Wärmebild aus.
Diese Bache hat sechs Frischlinge, in diesem Bildausschnitt fehlen zwei von ihnen.
In diesem Bildausschnitt sind alle sechs Frischlinge zu sehen. Hier wird auch besonders deutlich, welch eine große Hilfe die Wärmebildtechnik darstellt, gerade in Kombination mit einer Drohne.

Alle Fotos: Marcel Holy