Wildbienen

Ulrich Krause hat uns Bilder „seiner“ Wildbienen geschickt und schreibt dazu: „Unsere Mauerbienen haben die Sonne in Quernheim Ende März sehr genossen. Am liebsten scheinen sie den Bambus als ‚Bruthilfe‘ zu mögen.“

Alle Fotos: Ulrich Krause

Übrigens sind Mauerbienen vollkommen ungefährlich. Sie sind sehr friedlich und der kleine Stachel der Weibchen ist so weich, dass er nicht in unsere Haut eindringen kann.

Wer Nisthilfen für Insekten im Garten aufstellen möchte, sollte sich vorher gut über geeignete Modelle und Materialien informieren. Nicht jedes „Insektenhotel“, das im Handel erhältlich ist, eignet sich als Brutplatz. Zum Beispiel dürfen die Röhren für die Eiablage keine Risse und Splitter aufweisen. Die Bienenweibchen nutzen sie sonst nicht, da sie sich die Flügel daran verletzen könnten und die Brut nicht richtig geschützt ist. Informationen gibt es zum Beispiel unter: https://www.wildbienen.info/artenschutz/nisthilfen_01.php

Ein Löffler aus Südfrankreich am Dümmer

Seit etwa Mitte September ist in den Feuchtbiotopen am Dümmer nahezu regelmäßig ein Löffler zu beoachten. Dieser Vogel mit völlig weißem Gefieder,  der auf den ersten Blick einem Silberreiher ähnelt, hat jedoch einen breiten löffelartigen Schnabel, daher auch seine Bezeichnung. Die Nahrungssuche dieser Vögel erfolgt durch das sogenannte Seihen, der Schnabel wird durch das Wasser hin und her bewegt und dabei werden kleine Organismen aufgenommen. Löffler halten sich vorwiegend in Uferzonen oder Flachwasserbereichen auf. Im Dümmer-Gebiet wurden Löffler bisher nur gelegentlich beobachtet. Das Brutgebiet der Löffler war ursprünglich der Süden Europas (Österreich, Ungarn und Spanien). Um 1950 wurde die Art auch Brutvogel in den Niederlanden und seit ca. 25 Jahren sind Löffler regelmäßige Brutvögel an der deutschen Nordseeküste. Dort ist der Bestand nahezu kontinuierlich angestiegen und umfasste 2019 ca. 1000 Paare. 2020 ging der Bestand – wahrscheinlich aufgrund der Trockenheit und möglicherweise auch durch Verluste von Prädatoren – vorübergehend zurück.

Der am Dümmer anzutreffende Vogel ist mit einem weißen Farbring und der Codierung „A 16 S“ ausgestattet.  Verschiedene Recherchen zum Beringungsort des Vogels führten inzwischen zum Erfolg. Der Löffler wurde als Jungvogel am 1. 6. 21 in Südfrankreich im Bereich der Carmargue / Montpellier beringt. Warum der Vogel zu dieser Jahreszeit die beachtliche Strecke von über 1000 km in nördliche Richtung zurückgelegt hat, lässt sich natürlich nicht beurteilen. Es bleibt abzuwarten, wie lange sich der Vogel weiterhin am Dümmer aufhält und ob er auch in anderen Regionen gesehen wird.

Löffler mit Fabring in Gesellschaft mit einem Kormoran.

Text und Foto: Werner Brinkschröder

Sänger im Rohr

An der Hohen Sieben konnten wir in einer unserer eingezäunten Versuchsflächen einen Drosselrohrsänger nachweisen.
Auch in den Vorjahren zeigte sich, dass insbesondere die weit in den See entwickelten Röhrichte vom größten unserer mitteleuropäischen Rohrsänger angenommen werden.
In der Einzäunung wachsen die Halme ohne Fraßschäden auf und können sich seewärts in tieferes Wasser ausbreiten, wie hier dargestellt.

Tierseuchen

Eine unserer Aufgaben ist die Unterstützung der öffentlichen Verwaltungen beim Tierseuchenmonitoring.
So sammeln wir beispielsweise Vogelkadaver für Untersuchungen auf die aviäre Influenza (Vogelgrippe) ein und beproben aufgefundene Wildschweinkadaver sowie alle im Rahmen der regulären Jagdausübung im Schutzgebiet erlegten Wildschweine auf die Europäische und die Afrikanische Schweinepest.
Je nach Frischegrad aufgefundener Kadaver ist das zwar manchmal keine besonders appetitliche, aber dennoch eine notwendige Aufgabe.

Toter Jungschwan im Dümmerlohauser Moor.

Text und Bild: Marcel Holy

Kamera am Seeadlerhorst

Um das Brutgeschehen am Horst der Seeadler besser einschätzen und so jedwede Störung in kritischen Phasen vermeiden zu können, hat die NUVD im Rahmen des Kooperationsvertrages mit dem NLWKN im Dezember 2019, also vor Beginn der Balz, eine Wildkamera am Nachbarbaum installiert. Der Akku und die Speicherkarte der Kamera sollten möglichst bis zum Ausflug der jungen Adler durchhalten. Deshalb war die Kamera nur jeweils von 10 bis 12 Uhr scharfgeschaltet. Das heißt, nur Bewegungen innerhalb dieser Zeitspanne lösten die Kamera aus. Die Bilder wurden dann an ein Handy geschickt, sodass der Bereich des Horstes zur Abfrage nicht betreten werden musste.

Trotz der zeitlichen Beschränkung ermöglichen die Aufnahmen schöne Einblicke in das Geschehen am und im Horst. Hier eine kleine Bildauswahl.

Eine der ersten Aufnahmen eines Seeadlers am Horst zeigt mehr oder weniger den Ausgangszustand des Nestes vor der Brut. Die Ausbesserungsarbeiten beginnen meist schon im September.
Auch durch Wind verursachte Bewegungen lösen die Kamera aus.
Der Rand des Horstes wird weiter erhöht.
Anfang März wird es spannend: ein dritter Adler ist am Horst aufgetaucht.
Die Adler ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Die Aufnahmen zeigen wiederholt Paarungen.
Ab dem 13. März zeigen die Bilder immer wieder, dass ein Adler für längere Zeit auf dem Nest sitzt. Ab dem 21. März ist auf jeder Aufnahme ein Adler im Horst. Auf diesem Bild vom 14. März wurde Polstermaterial zum Nest gebracht.
Nun wird gebrütet und jedem Wetter getrotzt. Die Bebrütungsdauer beträgt bei Seeadlern 38 bis 42 Tage.
Inzwischen ist die Natur ringsum erwacht und die Brut war erfolgreich. Bei genauem Hinsehen ist hier zu erkennen, wie ein Küken gefüttert wird.
Hier ist ein Küken fast vollständig zu sehen. Es sitzt links von den stolzen Eltern am vorderen Rand des Horstes.
Die erste Aufnahme, auf der zweifelsfrei zwei Küken zu erkennen sind (eines direkt neben dem Stamm in der Bildmitte, das zweite links daneben im Schatten des Altvogels). Sie scheinen beide gleich groß zu sein.
Für das Nest wird immer wieder neues Polstermaterial eingetragen, hier frisches Gras.
Mitte Mai haben die Küken schon ordentlich zugelegt und die Schwungfedern kommen durch. Die Nistmulde ist inzwischen angefüllt und fast so hoch wie der Rand.
Anfang Juni sind die beiden Jungvögel kaum wieder zu erkennen. Das Dunenkleid ist verschwunden. Einer der Altvögel hat sich als Schattenspender in Position gebracht.
Die jungen Adler trainieren täglich ihre Flugmuskulatur. Erste Erfolge zeigt dieses Bild.
Zwei Wochen später wird immer noch trainiert.
Bei 28°C hängen die Zungen aus dem Hals.
Das sieht doch schon fast nach Aufbruch aus …
… doch auch am letzten Tag der Aufnahmen sind die jungen Seeadler noch im Horst. Zum ersten Mal ist zumindest das Klettern auf einen Ast zu sehen. Die Nestlingsdauer inklusive Ästlingsstadium beträgt laut Literatur 80 bis 90 Tage. Davon geht das Ästlingsstadium etwa von der 8. bis zur 12. Woche.
Nach dem 29. Juni hat die Stromversorgung der Wildkamera leider versagt. Die Kamera wurde Mitte Juli wieder entfernt, zu diesem Zeitpunkt war der Horst verlassen.

Alle Fotos: per Wildkamera in Kooperation mit dem NLWKN

Schutz für junge Austernfischer

Auf dem Kiesdach des Kinderheims in Lemförde brüten schon seit mehreren Jahren Austernfischer. In der Vergangenheit sind jedoch keine Jungvögel flügge geworden, da sie das Dach früh verlassen haben und in der Regel auf den angrenzenden Straßen überfahren wurden.
In diesem Jahr haben wir als gemeinsames Projekt mit der Heimleitung und den dort wohnenden Kindern einen Zaun um das Dach gebaut, der die Jungvögel am vorzeitigen Verlassen hindert. Da sie im Gegensatz zu anderen Limikolen wie Kiebitzen und Uferschnepfen ohnehin gefüttert werden, ist der Platz ausreichend und zudem noch sicher vor Katzen und Mardern.
Am 28. Mai. sind 4 Küken geschlüpft, bislang haben 3 überlebt und sind auf dem besten Weg, flügge zu werden. Wir werden berichten, wenn sie ausgeflogen sind.

Ein Austernfischer sitzt auf dem Dach.
Das Kiesdach mit dem umgebenden Zaun.
Ein junger Austernfischer.

Alle Fotos: Udo Effertz