Faszination Fernglas – Teil 5

… Übung macht den Meister …

Wenn mein Fernglas vor der Brust hängt, sollte der Fernglasriemen so lang sein, dass ich keinen Zug auf den Riemen spüre wenn ich das Glas vor das Gesicht halte. Locker durchhängen sollten die Riemen. Manche Hersteller bieten Schutzkappen für die Linsen an. Diese schützen das Glas nicht nur beim Transport. Bei Regen z.B. kann eine Schutzkappe, die auf den Riemen läuft, Wassertropfen auf den oberen Linsen fernhalten – genial!

Ski Laufen gelingt auch nicht auf Anhieb und so ist es auch mit dem Fernglas schauen. An fest stehenden Objekten kann man super üben – sie laufen nicht weg. Man merkt sich ein markantes Objekt in der Nähe des Zielobjektes und sucht das dann mit dem Glas solange bis man es hat. Dann stellt man es mit dem großen Einstellungsrad scharf. Anschließend sucht man sich ein neues Objekt in ganz anderer Entfernung und macht das selbe. Und das immer und immer wieder bei wechselnden Objekten. Was passiert? Man wird fit im schnellen Finden des Zielobjektes. Richtig fit ist, wer einen Vogel im Flug mit dem Fernglas verfolgen kann. Dieses Ziel wird jeder erreichen, der hin und wieder übt.

Und was anderes ist auch sehr interessant. Deine Sprache wird präziser. Warum? Stelle Dir vor zwei Fernglasgucker stehen nebeneinander – einer entdeckt was und sagt: „da, da vorne ist ein Reh!“ Mit dieser Info kann man wenig anfangen. „In Gehrichtung – 2 Uhr – in 200m – am Waldrand“ dort steht ein Reh. So wird’s was mit dem Finden. ( 2 Uhr ist keine Uhrzeit – es ist die Richtung. 12 Uhr ist genau vor dem Betrachter – so teilt man entsprechend dem Uhrenziffernblatt eine Richtung mit). Begriffe wie „über dem Horizont“ oder „unter dem Horizont“ – sich nach rechts oder links bewegend, werden wichtig. Ober wenn man ein Objekt auf einem See/Meer mitteilen will, so braucht man Bezugspunkte zum Beschreiben wie: 50m links neben dem Segelboot  oder man sucht einen markanten Punkt und beschreibt vor dort aus z.B. auf der Linie von hier zur roten Boje auf halber Strecke. Punkte am Horizont wie ein Kirchturm oder große Bäume helfen beim Beschreiben wo man was entdeckt hat. Militärgläser haben häufig eine eingeschliffene Skala mit einem Nullpunkt im Sehfeld – das hilft bei der Orientierung – stört aber den genussvollen Naturblick.

Ich wünsche allen viel Spaß am Üben und Beschreiben von Positionen der interessanten Entdeckungen.

Mit Grüßen aus der Natur von Jürgen

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