Seit Mitte Juni ist die ökologische Durchgängigkeit der Grawiede für Fische und andere Wasserorganismen wieder gegeben. In einem letzten Schritt entfernten die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Spicker aus Mellinghausen, dem NLWKN-Betriebsstelle Sulingen, dem Hunte-Wasserverband, den Unterhaltungsverbänden „Obere Hunte“ und „Hunte“, der Wilhelm Fricke GmbH aus Lembruch und der Sportfischergemeinschaft Lembruch e.V. das letzte Wanderhindernis in diesem Fluss. Östlich von Lembruch befand sich noch eine Sohlschwelle, die einen Höhenunterschied von etwa 40 cm überwand und für Fische und andere Wasserorganismen in Richtung Dümmer nicht überwindbar war.
Durch die jetzt stattgefundene Maßnahme wurde zunächst die Spundwand an zwei Stellen durchbrochen und somit ein ständiger Wasserdurchfluss, auch bei geringen Wasserständen, geschaffen, der auch von den im Wasser lebenden Tieren zu jeder Zeit in beide Richtungen genutzt werden kann.
Um weiterhin einen kontrollierten Abfluss gewährleisten zu können, wurden im nächsten Schritt mit Kies und Wasserbausteinen sechs Becken errichtet. Diese Becken bilden nun die neue Sohlgleite, die durch entsprechende Abflüße in den Becken, die Wandermöglichkeit der Tiere gewährleistet. Zudem gibt es in jedem Becken auch strömungsberuhigte Bereiche um den Aufstieg zu erleichtern.
Dieser Maßnahme vorangegangen waren der Bau des Fischaufstiegs an der Grawiede-Schleuse am Dümmer durch die NLWKN Betriebsstelle Sulingen und die Errichtung der Umleitungsrinne/Sohlgleite kurz vor der Einmündung in die Hunte durch den Unterhaltungsverband „Hunte“. Somit ist die Grawiede wieder komplett ökologisch durchgängig und ganz nebenbei konnte ein Kernkriterium der EU-Wasserrahmenrichtlinie auch noch erfüllt werden.
Text: Christian Vogel