Schilfsteg?

Wenn die Entwicklung sich so fortsetzt, wird der „Schilferlebnis- und Beobachtungssteg“ an der Hohen Sieben immer weniger Schilferlebnis zu bieten haben. Das Schilf wird durch den hohen Fraßdruck immer weiter reduziert und die Weidenbüsche breiten sich aus.

In rot sind die Bereiche mit aktuell (am 5. Juni 2025) noch nicht abgefressenem Schilf markiert. Die restlichen Bereiche bestehen aus abgefressenem Schilf, Weidengebüsch und Bäumen sowie Schlammflächen.

Im hinteren Bereich ist teilweise bereits keine Vegetation mehr zwischen dem See und dem Gewässer, auf das man vom Schilfsteg blickt, vorhanden. Da der Bereich aus der Beobachtungshütte nicht einsehbar ist, fällt das nur noch nicht so auf.

Aber auch aus der Beobachtungshütte ist der Blick relativ trostlos.

Text und Bilder: Marcel Holy

Unsere Bienenwiese

Den heutigen Weltbienentag wollen wir zum Anlass nehmen, euch zu zeigen, was wir seit Jahresanfang an unserer Bienenwiese in Hüde verändert haben.
Auf der kleinen Streuobstwiese mit Infotafeln zum Thema Wild- und Honigbienen haben wir ein kleines Sandarium angelegt und mit einer hübschen Umrandung aus Naturstein versehen, inklusive einer kleinen Trockenmauer.
Weil die tote Birke am Rand der Fläche inzwischen leider umgefallen ist, haben wir mit einer kleinen Benjeshecke für ein bisschen Totholz gesorgt. Natürlich ist das etwas ganz anderes als stehendes Totholz als Lebensraum, wird aber sicherlich dennoch seine Abnehmer finden.


In der letzten Woche wurde schließlich auf einem Streifen die Grasnarbe abgetragen. Dort soll nun noch eine Blühmischung eingesät werden.
Etwas Regen wäre dafür natürlich nicht schlecht.

Frühjahrsbestellung

Nun, wo die größte Gefahr von Nachtfrösten erstmal vorüber ist, wurden wieder Blühflächen gesät. Flächen aus den Vorjahren wurden z.T. neu angesät, da im letzten Frühjahr die Nässe teilweise zu einer starken Verunkrautung mit Hirse geführt hat, aber auch generell hat sich für das Rebhuhn die Neueinsaat von Teilen der Flächen als günstig erwiesen. So bietet die überjährige Vegetation Brutdeckung und der neu eingesäte Teil mehr Blütenpflanzen und somit Insekten, die wiederum den Rebhuhnküken als Nahrung dienen.
Und erfreulicherweise sind auch neue Flächen dazu gekommen. Es geht also voran im Projekt.

Nun müssen wir hoffen, dass es genug regnet, um die Flächen gut wachsen zu lassen, aber gleichzeitig auch nicht so viel, dass unerwünschte Pflanzen dominant werden oder die Nässe den Rebhuhnküken das Überleben schwer macht.

Text und Foto: Marcel Holy

Feuerwehreinsatz

Jugendfeuerwehr Lemförde im Einsatz für die Natur

Diesmal standen keine Feuerwehraktivitäten auf dem Dienstplan der Jugendfeuerwehr Lemförde, sondern eine Gemeinschaftsaktion mit der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) und der AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V.
Am Samstag Vormittag trafen sich rund 20 Kinder und Betreuer in der Naturschutzstation in Hüde, um nach einer kurzen Einweisung durch Marcel Holy Nistkästen für Vögel, Fledermauskästen und kleine Wildbienenhotels zu bauen. Beim Bau der Nistkästen, die aus Einzelteilen mit Leim und Holzdübeln zusammengesetzt werden mussten und bei den Bausätzen für Fledermauskästen, bei denen mit Akkuschraubern Löcher vorgebohrt und die Teile anschließend verschraubt werden mussten, zeigten die Kinder aller Altersklassen ein erstaunliches Geschick. Nach dem zweistündigen Einsatz waren zahlreiche Behausungen fertiggestellt und konnten von den Kindern mit nach Hause genommen werden.
Ermöglicht wurde die Aktion durch die Sponsoringverträge der AG Biotop- und Eulenschutz mit der ZF Friedrichshafen AG sowie der Peter-Ulderup-Familienstiftung, die die Anschaffung der Baumaterialien ermöglicht haben.
Herzlichen Dank dafür!   

Foto: Arne Klös/Jugendfeuerwehr Lemförde.

Trockenheit

Hier ein aktuelles Bild aus dem Osterfeiner Moor, im Hintergrund die Dammer Berge:

Foto: Branding Pot/Shutterstock

Nein, so schlimm ist es natürlich noch nicht, aber die lange, extrem niederschlagsarme Phase und die frühlingshaften Temperaturen hinterlassen deutliche Spuren. Höhere Wasserstände wären für die Altvögel und hoffentlich bald in großer Zahl schlüpfenden Limikolenküken deutlich besser.
Dieser Kiebitz im Osterfeiner Moor sitzt auf einer schon großflächig ausgetrockneten Schlammfläche. Bei mehr Feuchtigkeit schwirren hier unzählige Insekten herum und die Kiebitzküken mit ihren kurzen Beinchen können sich auch gut fortbewegen. Nun würde es zum Sattwerden keinesfalls reichen.

Foto: M. Holy

Sonnenschein am Dümmer

Der Frühling ist eingekehrt und mit ihm das schöne Ausflugswetter, das sich wunderbar für eine Fototour an den Dümmer eignet. Nun ist ja auch wieder einiges zu entdecken. Jürgen Anders hat uns ein paar Impressionen zukommen lassen. Vielen Dank dafür! Denn irgendwie kommen wir grad nicht so zum Fotos machen. Also gerne immer her mit den schönen Bildern!

Knäkente
Zilpzalp
Rehbock
Zilpzalp

Update aus dem Wolfsrevier

Unsere Kamera schickt auch mit aufgeladenen Akkus nur wenige Bilder, aber hier als kleines Update zum letzten Beitrag ein Bild eines schon länger bekannten, von Räude befallenen Wolfs. Da das Bild per Funk übertragen wurde, ist die Qulität gering. Wir reichen nach dem nächsten Wechsel der Speicherkarte ein Bild in besserer Qualität nach.

Auf einer anderen Kamera im selben Territorium waren kürzlich zwei Wölfe nur mit ihren Hinterteilen abgebildet. Ein gesunder Wolf und der oben abgebildete mit Räudebefall – der Unterschied in der Behaarung der Rute (Schwanz) ist deutlich.

Wolf mit buschiger Rute (am rechten, unteren Bildrand).

Wolf mit weitgehend unbehaarter Rute und auch sonst offensichtlich nur schütterer Körperbehaarung (am linken Bildrand).

Text und Fotos: Marcel Holy

Stars in der Manege

Vielen Dank an Dr. H.J. Winkhardt für diesen Beitrag:

Zwei Rothalsgänse (Branta ruficollis) verbringen seit Wochen ihre Zeit zusammen mit zahlreichen Bläss- und Weißwangengänsen im Ochsenmoor und sind dort eine weitere Attraktion für Vogelbeobachter und -fotografen. Wahrscheinlich sind diese wunderschönen, relativ kleinen Gänse Nachfahren von ehemaligen Gefangenschaftsflüchtlingen, die sich selbst ausgewildert haben. Bei den beiden handelt es sich um einen Altvogel (hier im Bild) und einen Jungvogel vom letzten Jahr. Rothalsgänse leben in den Tundren Sibiriens und überwintern hauptsächlich in Zentralasien, einige Populationen aber auch in Südost-Europa. Insofern könnten die beiden Gäste im Ochsenmoor theoretisch auch wildlebende Zugvögel sein.

Der Tag des Schweins

Heute dreht sich alles ums Schwein!

Der „Tag des Schweins“ ist am ersten März datiert, heute möchte ich nachträglich etwas über diese Tiere erzählen. Zusätzlich möchte ich mich bereits im Voraus bei Familie Kortenbruck bedanken, welche mir viel zeigen und erklären konnten.

Das Schwein wie wir es kennen ist ein wichtiges Nutztier, welches in vielen Kulturen eine bedeutende Rolle spielt. Vor allem wird es jedoch für die Fleischproduktion gehalten und dadurch in seiner Anpassungsfähigkeit und Intelligenz oft unterschätzt.

Die uns allen bekannten Hausschweine stammen vom Wildschwein ab und wurden vor etwa 9000 Jahren domestiziert. In Deutschland gibt es ca. 20 Millionen Schweine. Bei einer guten Fütterung erreichen die Tiere nach vier bis sieben Monaten, ein Schlachtgewicht von 100 bis 110 kg.

Um ein bisschen mehr über die schlauen Tiere zu erfahren und wie ein Zucht- und Mastbetrieb aussehen kann, hat sich der Hof Kortenbruck in Brockum dazu bereit erklärt, mir ihre Schweine vorzustellen.

Seit 1981 ist der Hof im Familienbesitz und wird von Jan-Philipp Kortenbruck und Ulrich Kortenbruck geführt.

Bei den Sauen handelt es sich um die Rasse BHZP Viktoria, welche Charakterstärke und Mütterlichkeit aufweist. Gekreuzt wurden sie mit Iberico beziehungsweise Duroc Ebern.

Duroc-Schweine stammen aus dem Nordosten der USA und kamen vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten. Die Schweine sind mit ihrer hellrot bis rotbraunen Färbung ziemlich auffällig. Zudem haben sie kleine Schlappohren und manchmal kleine schwarze Pigmentflecken.

Duroc- Schweine sind stressresistent, gutmütig und weisen eine gesunde Konstitution aus.

Jedes in Brockum geborene Ferkel bleibt bis zur Schlachtung vor Ort. Nach der Geburt verbringen die Ferkel einige Tage bei ihrer Mutter, wo sie schrittweise an feste Nahrung gewöhnt werden. Sobald sie ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm erreichen, ziehen sie in den Maststall, der seit 1998 etwa einen Kilometer vom Hof Kortenbruck entfernt liegt. Inzwischen wurde direkt neben dem damals zuerst gebauten Stall ein zweiter errichtet.

Im neuen Stall erhalten die frisch angekommenen Ferkel zunächst zwei Stufen von Ferkelfutter, bevor sie auf die regulären landwirtschaftlichen Produkte wie Getreide, Mais und Sojaschrot umgestellt werden. Auf dem Hof leben insgesamt etwa 220 Sauen, und es stehen rund 1.200 Aufzuchtplätze für Ferkel zur Verfügung.

In jedem Stall gibt es schwingende Futterkörbe und regelmäßige Strohduschen, die den Schweinen Beschäftigung bieten. Diese Tiere sind sehr intelligent und verfügen über eine hohe Problemlösungsfähigkeit, ein ausgeprägtes soziales Bewusstsein und eine bemerkenswerte Lernfähigkeit. Schweine zeigen zudem unterschiedliche Charaktere: Einige sind aufgeschlossen, während andere eher zurückhaltend sind; es gibt sowohl Schlaumeier als auch Desinteressierte. Außerdem können sie Mitgefühl empfinden. Ihre Kommunikation erfolgt durch verschiedene Laute und ihren Rüssel, mit dem sie sich nicht nur am Geruch erkennen, sondern auch ertasten oder gegenseitig massieren.

Schlussendlich lässt sich sagen dass der Tag des Schweins, am ersten März, eine wunderbare Gelegenheit bietet, die Bedeutung der faszinierenden Tiere in der Landwirtschaft und in unseren Kulturen zu würdigen.