Lebensraumgestaltung in Lembruch

Auf einem Grundstück in Lembruch haben wir gemeinsam mit dem Eigentümer seit Jahresanfang verschiedene Maßnahmen zur Gestaltung und Aufwertung des Lebensraums für Insekten, Amphibien, Kleinsäuger und Vögel geplant. Da für die Umgestaltung eines Uferabschnittes zur Flachwasserzone und die Anlage eines Amphibiengewässers wasserrechtliche Anträge gestellt und genehmigt werden mussten, hat es ein bisschen gedauert, bis wir loslegen konnten. Lediglich das extensive Grünland konnte bereits im Frühjahr mit Regiosaatgut angesät werden.
Ende Oktober durfte der Bagger nun endlich zur Tat schreiten, das Ufer des bestehenden Gewässers abflachen und das Amphibiengewässer ausheben.

Drohnenaufnahme: Marcel Holy

Im November sollen nun schließlich eine Wildstrauchhecke und eine Reihe aus Obstbäumen gepflanzt werden, um das Ensemble zu vervollständigen.

Finanziert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und der AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V. Vielen Dank dafür!

Landwirte für Rebhühner

Bewirtschaftung nasser Flächen

Vielleicht ist das nasse Frühjahr aktuell nicht mehr ganz so präsent, aber gerade Wintergetreide und -raps waren auf vielen Flächen entweder zum Teil oder sogar komplett „abgesoffen“ und wurden durch Mais oder Sommergetreide ersetzt. Dort, wo die Fehlstellen befahrbar waren, haben wir mit mehreren Betrieben „Blühinseln“ eingesät, die auch nach der Ernte der umgebenden Hauptfrucht stehen bleiben und so nahrungsreiche Rückzugsräume für Rebhühner, andere Feldvögel, Säugetiere und Insekten schaffen. Diese große und sehr blühfreudige Fläche hat die Dannhus GbR in Lembruch auf einer ihrer Flächen angelegt. Vielen Dank dafür!

„Blühinsel“ in Lembruch (Foto: Marcel Holy)

Auf einer bislang von Brennnesseln dominierten Stilllegungsfläche auf einem moorigen Standort in Quernheim, wurden vom Bewirtschafter bereits Frühjahrseinsaaten mit Blühmischungen versucht, die jedoch aufgrund des speziellen Bodens und des hohen Brennnesseldrucks wenig erfolgreich verliefen. Hier haben wir nun nach dem Mulchen und Fräsen der Fläche eine Herbsteinsaat einer Blühmischung mittels Kleintraktor mit Zwillingsbereifung vorgenommen. Wir werden beobachten, wie sich die Einsaat entwickelt und weiter darüber berichten, ob so schrittweise eine Strukturanreicherung auf der bislang sehr monotonen Fläche gelingt. Wir danken Dr. Alexander Ey und Clemens Kessmann für die Möglichkeit, die Fläche für diesen Versuch nutzen zu können.

Herbsteinsaat auf einem moorigen Standort (Foto: Marcel Holy)

Ausflug nach Schleswig-Holstein

Vorletzte Woche haben wir uns auf den Weg nach Schleswig-Holstein gemacht.

Dort kümmert sich die NUVD seit Herbst 2021 in den beiden NSG Beltringharder und Rickelsbüller Koog im Auftrag des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums um das Prädatorenmanagement zum Schutz der Wiesenvögel.
Nun wollten wir als Team vom Dümmer endlich die Gebiete im hohen Norden während der (wenn auch späten) Brutzeit sehen und haben unseren dortigen Berufsjäger besucht.
Die Brutvogelerfassungen zeigen einen gesteigerten Schlupferfolg in den vergangenen zwei Jahren.
Bereits 2022 waren im Beltringharder Koog die Bruterfolge bei Sandregenpfeifer, Austernfischer und Säbelschnäbler zumindest wieder ausreichend für den Bestandserhalt, nachdem die Bestandszahlen in den Vorjahren immer weiter abwärtsgingen.
Die Gebiete werden durch Rinderbeweidung offengehalten.
Die Vegetation ist Ende Juni dennoch so hoch, dass es nicht so einfach ist, Wiesenvogelküken zu entdecken. Die Säbelschnäblerküken (Bild 7) machen es einem da aber sehr einfach, weil sie in den offenen Flachwasserbereichen auf Nahrungssuche sind.
Das Gelege auf Bild 3 ist ein – leider aufgegebenes – Seeregenpfeifer-Gelege.

Jahresfotoserien 2023

Zum Bergfest dieses Jahres schauen wir zurück in das letzte Jahr und drehen an der Jahresuhr. Wir haben in fast jeder Woche Fotos an zwei Standorten gemacht und so die Veränderungen im Jahresverlauf festgehalten.

Der erste Standort war im sogenannten Zweiten Weg (erste Querstraße von „Am Ochsenmoor“ von der Naturschutzstation Richtung See) und legte den Fokus auf eine Eiche mit einem dahinterliegenden flachen Graben. Auf dieser Fläche wächst übringens der Kriechende Sellerie.

Der zweite Standort befand sich in der Straße „Am Ochsenmoor“ auf dem Durchlass des Marler Grabens mit Blick Richtung Südost.

Kartiersaison beginnt

Der Frühling ist da und mit ihm beginnt die Zeit der Brutvogelerfassungen. Wir setzen in diesem Jahr die Revierkartierung im Dievenmoor fort. Kurz vor dem ersten Durchgang wurde noch mal die Lage gepeilt. Bei der Routenplanung ist auf Karten und Luftbildern nicht immer ersichtlich, wo tatsächlich passierbare Wege sind, wo ein Zaun im Weg steht oder wo ein Graben ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Besonders wenn die erste Begehung eine Nachtbegehung ist, ist es ganz praktisch solche Fragen vorher bei Tageslicht zu klären.

Foto: Hilfsbereite Birke

Außerdem werden wir im Rahmen des Rebhuhnprojektes Feldvogelerfassungen machen, die aber in weitaus geringerem Umfang erfolgen werden, als die Revierkartierung im Dievenmoor. Es geht um die Evaluierung der rebhuhnfreundlichen Maßnahmen bezüglich Mitnahmeeffekte auf andere Vogelarten der Feldflur.

Bisamburgen

Im Ochsenmoor sind an einigen Stellen große Haufen aus Pflanzenresten zu sehen. Dabei handelt es sich um Bisamburgen.
Bisame können zwei Arten von Bauen anlegen. Sie können zum einen mit den Vorderläufen und den Zähnen Erdbaue graben, wobei sie häufig Deiche, Dämme und ähnliches beschädigen. Wenn dies aufgrund der Gegebenheiten im Lebensraum nicht möglich ist, können sie zum anderen die erwähnten Bisamburgen bauen.
Der Wasserstand ist im Ochsenmoor überall so hoch, dass keine Böschung für einen Erdbau mehr zur Verfügung steht. Also haben die Bisame mit Pflanzenmaterial für trockene Plätzchen gesorgt.

Bisamburg (Foto: C. Poitzsch)