Wer Uferschnepfen fotografieren will, wird im Ochsenmoor zur Brutzeit mit Sicherheit fündig werden. Das weiß auch Dr. Hans-Joachim Winkhardt, und zwar nicht erst seit gestern: „Seit vielen Jahren fahre ich immer wieder durch das Ochsenmoor und freue mich jedes Mal, wenn ich die Schnepfen voll aktiv antreffe. Es gibt wohl kaum einen geeigneteren Beobachtungsort für diese gefährdete Art.“
Der Dammer Bergsee wird immer kleiner. Allerdings ist noch nicht gesichert festgestellt worden, worauf der zunehmende Wassermangel zurückzuführen ist. Der Dammer Bergsee ist als einer von zwei Klärteichen im Dammer Erzbergbau entstanden. Dabei gelangte Wasser, oder viel mehr Schlammwasser, mit einem Feststoffgehalt von 80 g/l in den Teich hinein. Für die Aufbereitung des Roherzes wurden aber auch täglich insgesamt 6000 m³ Wasser aus den beiden Teichen entnommen (www.erzbergbau-damme.de). Diese Kreisläufe finden seit 1967 nicht mehr statt. Damals wie heute sorgen Niederschläge für Wassereinträge im Bergsee. Sind die Niederschläge seit einigen Jahren so viel weniger geworden? Oder geht das Wasser nicht durch bloße Verdunstung verloren, sondern durch mangels Schlammeintrag undicht gewordene Stellen im Grund des Klärteiches?
Ein Schritt im Prozess der Untersuchung des Wasserverlustes ist eine Tiefenmessung, die der Anglerverband Niedersachsen Ende Oktober für uns durchgeführt hat. Mit Echolottechnik am Boot wurde der See befahren, um aus den Messdaten eine Tiefenkarte erstellen und die Wassermenge im See berechnen zu können.
Anhand von aktuellen Drohnenaufnahmen und einem Luftbild aus 2023 wurde die Uferlinie verglichen (siehe Bild weiter unten). So konnte zumindest annähernd die Differenz der Wassermenge im See zwischen dem Aufnahmezeitpunkt des Luftbildes und der Tiefenmessung/ Drohnenaufnahme berechnet werden. Und es zeigte sich, dass aktuell rund 40 000 m³ mehr Wasser im Dammer Bergsee sind als im letzten Jahr bei der Aufnahme des Luftbildes. Es hat wohl dieses Jahr kräftig geregnet. Nun gilt es noch herauszufinden, wie viel Wasser trotz der Niederschläge verloren gegangen ist.
Diese Bilderserie aus dem Bereich der Makrofotografie hat uns Dr. Hans-Joachim Winkhardt zugesendet. Sie zeigt die Erbeutung eines Kleinen Schmalbocks (Strangalia melanura) durch eine Hornisse (Vespa cabro). Ort der Jagd war eine Margeritenblüte in der Nähe von Lübbecke. Vielen Dank für die Bilder!
Die Hornisse landet auf der Margeritenblüte. Den Kleinen Schmalbock scheint es nicht zu stören.
Die Hornisse nähert sich dem Käfer, der offenbar keine Gefahr erkennt.
Fortsetzung der Annäherung.
Die Hornisse ersticht den Käfer.
Die Hornisse verspeist den Käfer.
Kamera: Olympus OM-1, OLYMPUS M.300mm F4.0, ISO 1000, 1/500 sec, F 4.00
Hier haben wir ein schönes Foto von der Schwanengans, die seit dem Frühjahr 2023 immer wieder bei uns zu beobachten ist. Wir gehen zumindest davon aus, dass es sich um dasselbe Tier handelt. Das Bild hat Dr. Hans-Joachim Winkhardt Anfang August im Ochsenmoor aufgenommen und uns nun zugesendet. Vielen Dank dafür!
Bislang war die Myxomatose klassischerweise als Kaninchenkrankheit bekannt. Die Sterblichkeit liegt dabei in der Regel deutlich unter der ebenfalls beim Kaninchen vorkommenden „Chinaseuche“ (RHD/Hämorrhagische Kaninchenkrankheit) und die Ausbildung von Resistenzen ließ den Einfluss auf die Kanichenbestände zurückgehen. Tritt jedoch die RHD auf, die nach wie vor Mortalitätsraten bis zu 100 % erzeugen kann, können ganze Kaninchenbestände ausgelöscht werden. Die Viren, die beim Kaninchen RHD hervorrufen, können auch Hasen befallen und die Krankheit „European Brown Hare Syndrome“ (EBHS) mit ebenfalls hoher Todesrate hervorrufen.
Und als wäre das alles nicht genug, tritt seit Kurzem in Nordwestdeutschland eine neue Variante der Myxomatose beim Feldhasen auf und verursacht hohe Verluste. Die Untersuchung eines Hasen, der vor ca. 3 Wochen zusammen mit zahlreichen anderen bereits verendeten oder stark erkrankten Artgenossen am Südostrand des Ochsenmoores gefunden wurde, ergab nun auch die Diagnose „Myxomatose“.
Auf die Heuschrecke vom Dienstag folgt heute eine Hornisse (Vespa crabro). Sie wurde allerdings nicht auf Reisen aufgenommen, Werner Brinkschröder hat sie im Geestmoor abgelichtet. Auf so einem Foto kann man sich ganz in Ruhe die schöne Zeichnung anschauen. Übrigens ist ein Hornissenstich weniger giftig als der Stich einer Biene. Der längere Stachel und im Gift enthaltene Substanzen, wie Acetylcholin, sorgen jedoch für eine starke Schmerzwirkung.
Dieser Beitrag gehört in die Kategorie „NUVD auf Reisen“ – könnten wir ja mal einführen.
Die Begegnung mit dieser männlichen Sibirischen Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus) hat sich im August in den südtiroler Alpen kurz nach der Überquerung der österreichisch-italienischen Grenze unterhalb des Timmelsjochs zugetragen. Die blasenförmig verdickten Vorderbeine fielen sofort ins Auge.
Diese Heuschreckenart kommt in Deutschland lediglich im bayrischen Alpenraum vor, weshalb man sie er selten zu Gesicht bekommt. Auf der Roten Liste ist sie zwar als sehr selten, aber als ungefährdet eingestuft. Die Sibirische Keulenschrecke ernährt sich herbivor und legt ihre Eier in den Boden ab.
Letzte Woche waren wir drei Tage zu Gast im Wasserschloss Mitwitz bei der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (ÖBO). Hier befindet sich das Projektgebiet „Oberfranken“.
Nach der Anreise haben wir uns gegenseitig über den aktuellen Stand in den einzelnen Projektgebieten informiert. Am nächsten Tag haben wir uns zum Thema Öffentlichkeitsarbeit ausgetauscht und einen Workshop zur Beratung von Landwirt*innen absoviert.
Am Nachmittag ging es dann auf Exkursion. Wir haben uns einen durch die ÖBO betreuten extensiv mit Rindern beweideten Flächenkomplex angeschaut. Die Fläche stammt zwar aus dem Projekt „Fischbacher Weidevielfalt“ und ist nicht Teil des Rebhuhn-Projektgebietes, durch die extensive Beweidung ist dort aber eine Strukturvielfalt entstanden, die auch dem Rebhuhn gefallen sollte. Bevor Ackerbau und Viehzucht das Landschaftsbild prägten, wurden eben solche, von großen Pflanzenfressern offengehaltene Bereiche, von den sogenannten Offenlandarten besiedelt.
Am letzten Tag ging es um Maßnahmenoptimierung und für das Rebhuhn geeignete Maßnahmenkombinationen sowie deren Fördermöglichkeiten. Schließlich hat das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB), das mit der Evaluation des Gesamtprojektes beauftragt worden ist, seine groben Fahrplan vorgestellt.
Wir bedanken uns für die gelungene Tagung und freuen uns schon auf das nächste Treffen, das übrigens bei uns am Dümmer stattfinden wird.
Seit Anfang Oktober treffen immer mehr Gänse im Ochsenmoor ein. Eine Rothalsgans hat sich auch schon zwischen den Graugänsen blicken lassen. Hier auf den Fotos ist sie aber nicht dabei. Es lohnt sich auf jeden Fall die Gänsetrupps genauer in Augenschein zu nehmen, um seltenere Arten wie Rothalsgans oder Zwerggans zu entdecken. 😉