Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
Kategorie: Beobachtungen
Hinweis: Es hat sich herausgestellt, dass viele Beobachter unterschiedliche Gebietsbezeichnungen verwenden. Um die räumliche Zuordnung der Beobachtungen zu vereinfachen, haben wir zwei Karten mit Gebietsnamen erstellt, die wir Ihnen gerne zur Nutzung an die Hand geben möchten. Sie finden die Karten hier: Detailkarte Dümmer und weitere Gebiete
Inzwischen ist es nicht mehr schwierig, die Kampfläufer im Ochsenmoor zu entdecken, denn es sind genug von ihnen da. Die vielen verschiedenen Färbungen der Männchen sind immer wieder schön anzusehen, auch wenn die auffälligen Federkragen und -hauben noch nicht ausgeprägt sind.
Die Rotschenkel sind leicht an ihren namensgebenden langen roten Beinen zu erkennen.
KampfläuferDrei Kampfläufer mit einem Rotschenkel im Vordergrund
Diesen zwei kämpfenden Kohlmeisen in seinem Garten hat Michael Brockmeyer interessiert zugeschaut und auch ein paar Fotos von dem Spektakel geschossen. Danke für die Zusendung!
Jeden Tag gibt es neues im OM zu entdecken. Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel, Bruchwasserläufer und natürlich Kiebitze. Auch viele verschiedene Entenarten sind zu entdecken. Ob Stockente, Krickente oder Spiessente, es gibt viel zu beobachten. Wenn dann die Pfeifenten mit viel Lärm aufsteigen, dann lohnt sich ein Blick zum Himmel, dann ist der Seeadler nicht weit.
Bei einer erneuten Befliegung des Schilfs in der Südbucht – das Schwarzwild muss schließlich im Auge behalten werden – ist eine erfreuliche Entdeckung gelungen: eine Rohrdommel hatte sich auf dem Altschilf niedergelassen!
In den vergangenen Jahren – zuletzt 2021 – haben sich im Frühjahr immer wieder Männchen am Dümmer angesiedelt. Die tiefen, bis 5 km weit hörbaren Balzrufe ertönten bis in den Juni hinein und zum Teil den ganzen Tag über. Ein Weibchen hat diese Rufe nicht erhört. Bleibt abzuwarten, wie es in diesem Jahr läuft.
Allerdings sind die Bedingungen nach wie vor nicht optimal. Zwar gibt es am Dümmer ausgedehnte Schilfbestände, viele Bereiche sind dabei aber nicht (mehr) wasserdurchflutet. Damit ist ein wichtiger Habitatanspruch der Rohrdommel nur teilweise erfüllt. Die Entwicklung des Röhrichts spielt nicht nur deshalb eine wichtige Rolle in der Naturschutzarbeit am Dümmer.
Wer die Rohrdommel auf dem Altschilf hier nicht erkennen kann, …… schaut hier noch mal genauer hin.
Mit dem sonnigen Wetter hat der Frühjahrszug der Kranich eingesetzt. Während des Zuges in die Brutgebiete lassen sich die Kraniche nicht so viel Zeit wie im Herbst auf dem Weg gen Süden. Denn bei der Wahl des Brutplatzes möchte jeder der Erste sein.
Ungefähr 100 Kraniche heute Vormittag aus Westen über die Marler Höhe kommend (Foto: Marcel Holy)
Im Boller Moor gab es außer den Silbermöwen noch weitere Vögel zu beobachten. Wegen des starken Windes waren allerdings kaum Kleinvögel unterwegs. Außerdem zu erwähnen: trotz des großflächig überstauten Grünlands war keine einzige Ente zu sehen.
Zwischen den Blässgänsen sind auch immer wieder kleine oder größere Trupps Weißwangengänse (auch Nonnengänse genannt) zu beobachten. Diese Koloniebrüter der arktischen Tundra kommen bei uns vor allem als Wintergäste oder Durchzügler vor. Brutvorkommen in Deutschland befinden sich vorwiegend an den Küsten der Nord- und Ostsee.
Sie sind mittlerweile im gesamten Dümmer zuhause, aber tagsüber kaum zu Gesicht zu bekommen. Die Fischotter bevorzugen den Schutz der Dunkelheit für ihre Aktivitäten. Die Wildkameras, die vordergründig für das Nutriamonitoring aufgestellt werden, liefern dennoch regelmäßig Nachweise. Und auch vom Boot aus mit der Wärmebildkamera werden die heimlichen Tiere häufig beobachtet. Solche Einblicke sind allerdings den befugten Fachkräften vorbehalten. Dank der Wildkameraaufnahmen darf der Rest von uns aber auch mal gucken 🙂
Gestern haben wir unsere alljährliche Silberreiherzählung durchgeführt. Dazu wurde rund um den Dümmer zum Einbruch der Dunkelheit an sechs Orten Position bezogen, um die zu ihren Schlafplätzen einfliegenden Silberreiher zu zählen. Außerdem befand sich ein Zähler, wie auch schon in den Jahren zuvor, im Hüder Fladder. Bei bedecktem Himmel, etwa 7 °C Lufttemperatur und kaltem Ostwind wurden insgesamt zwischen 15:55 Uhr und 17:20 Uhr (mindestens) 144 Silberreiher gezählt. Davon bezogen 86 Exemplare ihren Schlafplatz am Dümmer. Acht Silberreiher wurden nördlich des Dümmers auf den Wiesen beobachtet, bis sie um 17 Uhr Richtung Hüde zogen. Ihr Schlafplatz ist uns unbekannt. Im Hüder Fladder wurde sogar eine Wärmebildkamera eingesetzt, weil auch bei wegen der Dunkelheit schon zu schlechter Sicht weiter Silberreiher einflogen. Dort haben mindestens 50 Exemplare einen Schlafplatz aufgesucht. Auch mit der noch schnell hinzugeholten Wärmebildkamera war nicht genau zu erkennen, wie viele Tiere tatsächlich in den Bäumen hinter dem Laub gelandet waren.
Silberreiher an der Hunte (Foto: Uta Lansing)
Mit 144 Exemplaren wurden ungefähr genauso viele Silberreiher gezählt wie im Vorjahr (151). Auffällig ist jedoch, dass vom Südturm aus, wo in den vergangenen Jahren bei unseren Zählungen immer einige Silberreiher erfasst werden konnten, in diesem Jahr nur ein Exemplar beobachtet wurde. Gleichzeitig werden es am Schlafplatz im Hüder Fladder immer mehr Tiere, im letzten Jahr wurden dort „nur“ 22 Silberreiher gezählt.
Im nächsten Jahr werden wir wieder zählen. Vielleicht finden wir bis dahin noch weitere Schlafplätze heraus.