Schilfpflanzung am Olgahafen

In der letzten Woche haben wir im Auftrag des NLWKN an der Aussichtsmole am Olgahafen in Dümmerlohausen Schilf und Teichbinsen angepflanzt. Hinter dem wachsenden Sichtschutz sollen die Besucher in Zukunft störungsfrei die Beobachtungshütten erreichen können.

Bereits eine Woche zuvor haben wir die gesamte Fläche mit einer Größe von ca. 700 m² eingezäunt, um Verbisschäden durch Gänse und andere Wasservögel sowie Nutrias zu verhindern. Nach der Pflanzung wurden die Pflanzen mit Schnüren und Flatterband auch nach oben gesichert.

Die Schilf- und Binsenpflanzen haben wir zum Teil aus Samen, die direkt am Dümmer gesammelt wurden, gezüchtet, zum Teil aber auch Rhizomstücke genutzt, die ebenfalls schnell neue Triebe bilden.

Entlang der Mole wurde im Rahmen der Hafenunterhaltung Sediment aufgespült, das zuvor die Einfahrt in die Hafenanlagen behinderte. Dabei wurde darauf geachtet, das Sediment nicht bis über den Wasserspiegel aufzuspülen, um an dieser Stelle wasserdurchflutetes Röhricht entstehen zu lassen. Hier können im Natura-2000-Gebiet Dümmer wertbestimmende Vögel wie Schilfrohrsänger, Wasserralle und Rohrdommel zukünftig einen Lebensraum finden. Auch als schützender Einstand für Fische sind die wasserständigen Röhrichte wichtig. Einerseits dienen die Fische seltenen Arten wie der Trauerseeschwalbe, der Rohrdommel oder dem Haubentaucher als Nahrung, andererseits sind sie wichtige Helfer gegen die lästigen Zuckmückenschwärme. Wasserdurchflutete Röhrichtbestände kommen derzeit im Dümmer jedoch kaum noch vor. Deshalb arbeiten wir und auch der Naturschutzring Dümmer momentan mit verschiedenen Erprobungs- und Entwicklungsmaßnahmen daran, dass mehr Schilf und Teichbinsen im See wachsen. Auch im Rahmen des EFRE-Landschaftswerte Projekts „Erhaltung des Kulturlandschafts- und Naturerbes in der Dümmerniederung“, das wir gemeinsam mit dem NLWKN umsetzen, werden verschiedene Maßnahmen erprobt. Eine Schilf- und Binsenanpflanzung in der Größenordnung wie jetzt am Olgahafen ist dabei für uns ein Novum.

Inwiefern die Röhrichtbestände in den Probeflächen tatsächlich von Fischen genutzt werden, untersuchen wir in diesem Jahr wieder gemeinsam mit dem Anglerverband Niedersachsen. Die Ergebnisse aus dem letzten Jahr zeigten zwar schon deutlich in die richtige Richtung, jedoch war der Wasserstand in vielen Bereichen zu niedrig, um alle Erfassungen durchzuführen. Vielleicht klappt es in diesem Jahr besser. Noch ist der Wasserstand bei ca. 37,25 m ü. NN (Pegelnullpunkt bei 35 m ü. NN).

Nun heißt es, Daumen drücken, dass sich die Pflanzen gut entwickeln. Wenn jemandem Schäden an den Zäunen oder den Pflanzen auffallen, bitte umgehend melden, sodass wir eingreifen können.

Fotos: M. Holy, Text: M. Holy / C. Poitzsch

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