Schlingnatter-Nachweis

Bisher haben sich die Schlingnattern (Coronella austriaca) bei der diesjährigen Erfassung im Goldenstedter Moor rar gemacht. Maximal ein Rascheln und schnell im Gras verschwindende Schwanzspitzen ließen sich beobachten. Nun hat sich doch einmal ein Exemplar ganz freimütig aus dem Versteck gewagt. Es handelt sich um ein Jungtier von nur circa 15 cm Länge – das Video täuscht eventuell eine weitaus bedeutendere Größe vor 😉
Mit diesem Fund werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Vorkommensnachweis ✔
Reproduktionsnachweis ✔

Video: Caroline Poitzsch

Wespenspinnen

Weil die auffälligen Weibchen der Wespenspinne Argiope bruennichi in ihren großen Radnetzen mit dem zickzackförmigen Stabiliment so fotogen sind, gibt es hier gleich zwei Fotos aus dem Goldenstedter Moor.

Wespenspinne mit Glockenheide (Erica tetralix) im Hintergrund
Wespenspinne mit Beute und Besenheide (Calluna vulgaris) im Hintergrund

Fotos: Caroline Poitzsch

Gewöhnliche Moosbeere

Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) gehört zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae) und ist ein Zwergstrauch, obwohl sie auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht. Ihre Stämmchen sind zu dünnen, verholzten Fäden reduziert, die bis zu einen Meter, meist über Polster aus Torfmoos, kriechen können. Mit einer Wuchshöhe von 1 bis 5 cm ist die Gewöhnliche Moosbeere der niedrigste bei uns vorkommende Strauch. Die säuerlichen Beeren sind reich an Vitamin C und sollen sich, besonders nach dem ersten Frost, gut für Marmelade eignen. Da die Pflanze gefährdet ist und im Naturschutzgebiet ohnehin nicht geerntet werden darf, spielt diese Information aber wohl eher keine Rolle 😉

Gewöhnliche Moosbeere (Foto: Caroline Poitzsch)

Aufruf zur Meldung beringter Kampfläufer und Bekassinen am Dümmer!

Liebe Vogelbeobachter*innen, eure Mithilfe ist gefragt! Der NLWKN hat einen Aufruf zur Meldung beobachteter beringter Kampfläufer und Bekassinen gestartet:

Seit diesem Frühjahr werden Kampfläufer und Bekassinen am Dümmer mit Farbringen versehen. Diese Beringungen finden unter dem Besenderungsprojekt des LIFE IP GrassBirdHabitats statt. Die Kampfläufer bekomme vier Farbringe, je zwei pro Seite an der Tibia (über dem „Knie“). Einer dieser vier Farbringe ist ein gelber codierter Farbring, der unser Projekt kennzeichnet. Die Bekassinen haben auf der einen Seite einen weißen Farbring mit einer Kombination aus einer Zahl und einem Buchstaben am Tarsus (unter dem „Knie“) und auf der anderen Seite einen Metall- und einen uncodierten Farbring bekommen. Sollten noch Bilder von solch beringten Vögeln in der Kamera oder Notizen im Beobachtungsheft schlummern, würden wir uns über eine Meldung dieser Vögel freuen. Beobachtungen können an Christopher.Marlow@nlwkn.niedersachsen.de geschickt werden.

Beringter Kampfläufer (Foto: NLWKN)

Trauerseeschwalbe

Diese Trauerseeschwalbe wurde bereits Mitte Juni bei ihrem Flug im Bereich der Kolonie fotografiert. Inzwischen, also Mitte Juli, dürfte auch die Bebrütung eventueller Nachgelege abgeschlossen sein, es beginnt sogar schon die Zeit des Wegzugs. Zahlen zum Brutgeschäft der Trauerseeschwalben erhebt der Naturschutzring Dümmer e.V., dem auch die Betreuung der Kolonie obliegt.

Fotos: Christian Hembes

Kleinfischmonitoring

Jedes Jahr werden die Zusammensetzung und Entwicklung des Fischbestandes im Dümmer untersucht, um die Nahrungsverfügbarkeit für die Trauerseeschwalbe und andere fischfressende Vögel zu bewerten. Als Nahrungsgrundlage ist das Vorhandensein von Kleinfisch wichtig. Anfang Juli wurden deshalb Untersuchungen mit Kleinfischreusen in den umliegenden Gewässern und mit Multimaschennetzen im Dümmer durchgeführt. Durch die verschieden großen Maschen des Netzes werden das Größen- bzw. Altersklassenspektrum der Tiere abgebildet.

Flügelreuse mit Luft zum Atmen z.B. für Käfer (Foto: Marcel Holy)

Ende Juli wird zur Vervollständigung des Bildes noch eine Elektrobefischung an verschiedenen Strukturen im See durchgeführt. Die bisherigen Untersuchungen im See zeigten einen relativ geringen Bestand an Alanden, wie auch schon im letzten Jahr. In den Vorjahren war die Anzahl an Alanden in den Multimaschennetzen immer relativ hoch. Dafür sind in diesem Jahr erfreulich viele Barsche, Zander und Kaulbarsche ins Netz gegangen. In den Gewässern außerhalb des Dümmers scheint ausreichend viel Kleinfisch unterschiedlicher Arten vorhanden zu sein. Es wurden Moderlieschen und Stichlinge gefangen, die heimisch sind und als Nahrung für die Trauerseeschwalbe gut geeignet.

Moderlieschen
Drei- und Neunstachliger Stichling
Schlammpeitzger

Zusätzlich gingen Blaubandbärblinge in die Kleinfischreusen. Dabei handelt es sich um eine aus Asien stammende Art, die hier eigentlich nicht hergehört. Von der Größe her sind diese Fische aber zumindest als Nahrung für die Trauerseeschwalbe geeignet.

Blaubandbärbling (Foto: Marcel Holy)

Alle Fotos: Marcel Holy

Stoppelacker mit Schwanengans

In größeren Vogeltrupps kann man schon mal Ungewöhnliches entdecken. Auf einem Stoppelacker hat sich diese Schwanengans zusammen mit Graugänsen auf Nahrungssuche begeben. Schwanengänse stammen aus Zentralasien und kommen in Deutschland bis auf eine Population in der Region Rhein-Neckar eigentlich nicht freilebend vor. Bei dem fotografierten Exemplar könnte es sich um einen Gefangenschaftsflüchlting handeln. Im Frühling wurde ebenfalls eine Schwanengans am Dümmer beobachtet, vielleicht dasselbe Tier.

Fotos: Christian Hembes