Freiwillige für Rebhuhnkartierung gesucht

Großflächige Bestandserfassung zur Erfolgskontrolle im Rebhuhnschutzprojekt

Foto: Christian Gelpke

Eine Bestandserfassung auf rund 11.000 Hektar Projektgebietsfläche ist ohnehin schon eine Herausforderung. Bei einer Art, die sich nur in einem Zeitfenster von 30 Minuten am Tag relativ sicher nachweisen lässt, noch viel mehr. Um die fast 100 erforderlichen Strecken abzudecken, sucht die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) auch in diesem Jahr Freiwillige, die die Kartierung unterstützen möchten.


Ziel der Erfassung ist der Nachweis rufender Rebhähne, die in der Balzzeit zwischen Ende Februar und Ende März von ca. 30 bis 60 Minuten nach Sonnenuntergang um Weibchen werben. Da es zu dieser Zeit schon recht dunkel ist, muss man sich bei der Erfassung weitestgehend auf sein Gehör verlassen. Um die Hähne zum Rufen zu animieren, wird eine Klangattrappe eingesetzt, also der Ruf eines Konkurrenten abgespielt. Hört ein Rebhahn in der Nähe den vermeintlichen Konkurrenten, versucht er sein Revier durch Rufen zu behaupten. Dabei kommt mancher Hahn auch recht nah heran, um den Eindringling zu vertreiben. Bei bereits verpaarten Hähnen bietet sich so auch gelegentlich die Möglichkeit, die Henne zu entdecken und dies ebenfalls als Erfassungsergebnis zu notieren.


Zur Mitarbeit an der Erfassung sind keine besonderen vogelkundlichen Kenntnisse erforderlich, jedoch sollte man ein gutes Hörvermögen besitzen, um den Ruf des Rebhahns aus den oft zahlreichen Umgebungsgeräuschen herauszufiltern. Die Methodik wird in einem Onlinekurs vermittelt, sodass auch Neulinge sich problemlos an der Erfassung beteiligen können.
Die Erfassung dient zur Erfolgskontrolle im Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Deutschen Verband für Landschaftspflege, vom Dachverband Deutscher Avifaunisten und der Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen sowie weiteren 12 Projektpartnern umgesetzt wird.


Die NUVD ist federführend für die Maßnahmen im Projektgebiet „Dümmerregion“ zuständig. Das Gebiet beginnt im Süden der Stadt Diepholz und erstreckt sich über die Samtgemeinde Altes Amt Lemförde bis in die Nordrhein-Westfälische Gemeinde Stemwede. Der Erfassungszeitraum beginnt, wenn es nicht zu frostig ist, etwa Ende Februar und geht bis Ende März. Wer in diesem Zeitraum eine bis drei Kartierstrecken übernehmen möchte, kann dies per Email an info@nuvd.de melden.

Die Kartierung erfolgt zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die Ergebnisse können entweder in eine Papierkarte oder direkt in die App NaturaList eingetragen werden. Zum Abspielen der Klangattrappe dient in der Regel ein Bluetooth-Lautsprecher, der mit dem Handy verbunden wird. Sollte kein Lautsprecher verfügbar sein, wird dieser für die Kartierung von der NUVD gestellt, ebenso wie die Audiodatei mit den Rufen des Rebhahns. Der Zeitaufwand pro Durchgang beträgt insgesamt etwa eine Stunde.

Ein Eindruck von der abendlichen Kartierung. Per Lautsprecher werden ab 30 Minuten nach Sonnenuntergang die Rufe des Rebhahns abgespielt. Foto: Caroline Poitzsch

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