Schlingnatter gesichtet!

Im Rahmen des Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ führen wir seit dem Frühling eine Erfassung des Schlingnatterbestandes im Südlohner und Aschener- Heeder Moor durch. Co-finanziert wird das Projekt durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Die Schlingnatter Coronella austriaca ist eine zierliche Schlange, die ausgewachsen durchschnittlich 45-69 cm lang wird. Die Oberseite ist graubraun oder rötlich gefärbt mit einem dunklen Zeichnungsmuster auf Hinterkopf, Hals und Rücken. Sie ist nicht giftig und ernährt sich vorwiegend von anderen Reptilien und Mäusen.

Im Tiefland besiedelt die Schlingnatter unter anderem Heiden, degenerierte Moore und deren Randbereiche, naturnahe Moore, Wald-Offenland-Biotopkomplexe und lichte Wälder (vor allem Kiefernwälder). Durch ihre versteckte Lebensweise mit unterirdischer Jagd ist sie nur schwer zu Gesicht zu bekommen

In Niedersachsen gilt die Schlingnatter als stark gefährdet, in den FFH-Richtlinien wird sie in Anhang IV als streng geschützt geführt.

Für die Erfassung wurden künstlicher Verstecke ausgebracht, die nun regelmäßig kontrolliert werden. Vor einer Woche gab es den ersten Fund zu vermelden: die Überreste einer Häutung.

Häutungsrückstände einer Schlingnatter im Südlohner Moor (Foto: Christian Vogel)

Heute morgen war die Freude dann riesig als das erste lebendige Exemplar in einem künstlichen Versteck entdeckt wurde!

Schlingnatter im Südlohner Moor (Foto: Christian Vogel)

Erfolg für den Kriechenden Sellerie

Einmal im Jahr kartieren die NLWKN-Spezialisten aus dem Bereich Pflanzenartenschutz den Bestand des Kriechenden Sellerie Apium repens. In ganz Niedersachsen kommt er nur noch an 4 Standorten vor. Einer davon ist das Ochsenmoor und auch hier wächst er nur auf einer Fläche.
Dieses Jahr war das Ergebnis besonders erfreulich: Im Ochsenmoor wurde der größte Bestand seit Beginn der Erfassungen ermittelt. Waren es bei der Entdeckung des Vorkommens dieses seltenen unscheinbaren Pflänzchens in den 90er Jahren noch 3 Exemplare, so wurde die Gesamtzahl diese Woche auf 40.000 geschätzt!

Alle Fotos: M. Holy

Der Kriechende Sellerie profitiert von der Schafbeweidung, die zur Pflege der Fläche eingesetzt wird. Die Schafe fressen vor der Blütezeit des Selleries die Konkurrenz ab und sorgen zusätzlich mit der durch ihre Tritte hervorgerufenen Störung für genügend Licht und Luft für die vom Aussterben bedrohte FFH-Art.
Die Fingerspitzen auf dem unteren Foto verdeutlichen, wie klein die Pflanze ist.

Trauerseeschwalben und Seeadler

Leider war das Wetter bei dieser Runde auf dem See etwas düster …

Trauerseeschwalbe
Trauerseeschwalbe
Als Seeadler kann man einfach nirgends entspannt rumsitzen. Von links kommt eine Rohrweihe, die hartnäckig versucht, den Adler zu vertreiben. Aufgeflogen ist er dann aber wohl wegen des näher kommenden Boots …
… und hat sich dann zu einem ernsten Gespräch mit seinem Kollegen getroffen.

Fotos: Caroline Poitzsch

Artenreiches Gewerbegebiet „Hörster Heide“

Die Firma HÖP – Handelsgesellschaft für ökologische Produkte – hat ihren Standort aufgrund des Unternehmenswachstums in das Gewerbegebiet Hörster Heide in Neuenkirchen-Vörden verlegt.

Die Firma beliefert seit 1990 Großabnehmer wie Kitas, Schulen, Unimensen und Krankenhäuser mit Nahrungsmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau und ist mittlerweile Marktführer in diesem Segment.
Das Gebäude des neuen Standorts wurde in CO2-neutraler Bauweise errichtet und es wird 100 % regenerativer Strom genutzt. Zu diesem nachhaltigen Gesamtkonzept passend, wollte Firmeninhaber Martin Läer das Betriebsgelände naturfreundlich gestalten und hat sich an die NUVD gewandt. Neben ihrer beratendenen Funktion im Projekt, konnte die NUVD Fördermittel bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung beantragen, welche die Umsetzung aufgrund des Modellcharakters zu 68 % förderte.

Schrägaufnahme des Betriebsgeländes der Firma HÖP

Auf den 8.000 m² Fläche sind eine Streuobstwiese aus 29 Obstbäumen gepflanzt, eine regional zertifizierte artenreiche Saatmischung ausgebracht und ein 400 m² großes Feuchtbiotop mit ausgedehnten Flachwasserzonen angelegt worden. Insgesamt ist so ein attraktiver Lebensraum für Insekten und Amphibien entstanden. Außerdem können Vögel von dem hohen Insektenaufkommen profitieren. Für sie wurden am Gebäude Nistkästen verschiedener Bauweisen angebracht.

Anfang Juni 2021 prägen die Margeriten das Bild

Die Maßnahmen bedeuten eine ökologische Aufwertung der Fläche, bieten den Mitarbeitern der Firma HÖP Gelegenheit zur Erholung in den Pausen und sind gleichzeitig eine pflegeleichte Lösung für die Gestaltung des Geländes. Die Wiese wird ein- bis zweimal im Jahr gemäht und die Obstbäume benötigen im zeitigen Frühjahr einen Pflegeschnitt.

Mit einer Wildkamera wurden schon einige der neuen Bewohner aufgenommen. Besonders erfreulich ist, dass auch Rebhühner die Fläche für sich entdeckt haben.

Die Wildkamera liefert den Beweis: Rebhühner fühlen sich in diesem Gewerbegebiet wohl

Die NUVD und die Firma HÖP erhoffen sich eine Vorbildfunktion des Projektes für andere Betriebe. Ein Gewerbegebiet muss nicht steril sein. Mit der richtigen Planung lassen sich auch mögliche zukünftige Betriebserweiterungen berücksichtigen.
Sollten auch Sie Interesse an einem solchen Projekt haben, wenden Sie sich gerne an uns.

Europareise der Nachhaltigkeit

Die Familie Rondot aus Le Mans in Frankreich hat sich auf eine zweimonatige Reise durch Europa begeben. Jedoch handelt es sich um keinen „normalen“ Urlaub sondern um eine Reise zum Thema Nachhaltigkeit. Familienvater und Lehrer Olivier steuert mit seiner Frau und den drei Kindern ökologische Projekte in verschiedenen europäischen Ländern an und informiert sich über die Möglichkeiten, die in den verschiedensten Lebensbereichen gesehen und ergriffen werden, um unser Dasein nachhaltiger zu gestalten. Wo stehen wir, wie kann es weitergehen?

Familie Rondot, Kirstin Henseleit, Simone Brauns-Bömermann (Journalistin) und Caroline Poitzsch (NUVD) auf der Bienenwiese. Foto: Udo Effertz (NUVD)

Die erste Station der Reise war in der Von-Sanden-Oberschule in Lemförde und in Hüde bei uns, der NUVD. Gemeinsam mit Gastgeberin und langjähriger Freundin der Familie Kirsten Henseleit, Lehrerin an der Von-Sanden-Oberschule, die gleichzeitig die Rolle der Übersetzerin übernommen hat, haben wir uns mit den Rondots an unserer Bienenwiese getroffen und eines unser Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit vorgestellt. Das Zeitfenster hat leider nicht ausgereicht, um die Projektfläche in Neuenkirchen-Vörden persönlich zu besuchen. Aber eine kleine Powerpointpräsentation und ein Gespräch über die ökologische Aufwertung des Betriebsgeländes der Firma HÖP (Handelsgesellschaft für ökologische Produkte, https://hoep-bioprodukte.de/ ) waren dennoch ganz im Sinne der begonnen Europatour.

Weitere Stationen der Reise sind:

Insel Samsø, Dänemark – die Insel ist energieautark und will bis 2030 CO2 -frei sein

Malmö, Schweden – hier ist das Fahrradnetz sehr weit entwickelt

Estland – Besuch auf einer von Ureinwohnern bewohnten Insel

Polen – hier wurde ein Primärwald gepflanzt, in dem menschliche Eingriffe auf ein Minimum reduziert sind

Bratislava, Slowakei – ein ehemaliger Industriebezirk wird bio-klimatisch saniert. Die Dächer sind mit Bäumen und Gemüsegärten bepflanzt.

Wir wünschen der Familie Rondot weiterhin eine gute Reise mit vielen interessanten Erkenntnissen und Anregungen, die mit nach Hause genommen und in Europa verbreitet werden können. Hoffentlich ist die Reise zu allen geplanten Zielen trotz der Corona-Pandemie möglich.

Wer der Reise folgen will, kann dies auf Instagram unter @ddurable72 tun.

Im Grün entdeckt

Bei Vogelerfassungen laufen, hüpfen, kriechen und fliegen einem natürlich auch viele andere Tiere über den Weg. Nicht alle halten still genug für ein schnelles Handyfoto, aber manche eben doch.

Das mit „Dornen“ besetzte Hinterteil einer Raupe des Tagpfauenauges ist auf einer Brennnessel zu sehen. Brennnesseln dienen den Raupen als nahezu einzige Nahrungspflanzen.
Auf diesem Bild sind zwei Wasserfrösche zu finden – eigentlich sind es drei, aber Nummer 3 ist fast vollständig von Vegetation verdeckt 😉

Fotos: Caroline Poitzsch

Hausrotschwanz im Carport

Ulrich Krause hat Erfreuliches zu berichten und schrieb uns zu den folgenden Bildern:

Sie sind uns auch in diesem Jahr in Quernheim treu geblieben: „unsere“ Hausrortschwänze. Im siebten Jahr haben sie das alte, offene Nest unter dem Carport wieder bezogen. Spät, aber 3 muntere und hungrige Jungvögel sind schon mal ein guter Anfang und unter dem Carport sind sie sicher und unser Schattenplatz weg.

Fotos: Ulrich Krause

Schwarzhalstaucherküken die Zweite

„Die beiden Schwarzhalstaucher-Brutpaare im Ochsenmoor gedeihen prächtig“, weiß Werner Brinkschröder zu berichten. Er hofft, dass der Wasserstand in aktueller Höhe erhalten bleibt. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen die hohen Temperaturen dieser Tage auf den Wasserstand in den Flächen haben werden.

Fotos: Werner Brinkschröder

Bekassine

Susanne Hoffmann schrieb uns zu ihrer Fotoeinsendung:

Am Sonntag war ich nach der Milchstraße und Sonnenaufgang beim Olgahafen gegen 6 Uhr dann im Ochsenmoor und habe mich so sehr über diese Begegnung gefreut: eine entspannte Bekassine direkt auf dem Zaunpfahl neben der Straße!

Weitere Bilder können unter https://www.instagram.com/suseluparella/ bestaunt werden.

Bekassine im Ochsenmoor (Foto: Susanne Hoffmann)