Sanderling und Sandregenpfeifer

Die Zugzeit ist in vollem Gange und sorgt für Abwechslung auf der Beobachtungsliste. Der Sanderling (Calidris alba) kommt als Hocharktischer Brutvogel nur als Durchzügler oder im Winter bei uns vor. Dann aber zuweilen auch in großen Trupps. Der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) brütet durchaus auch an deutschen Küsten und Seeufern, aber auch in der Tundra. Den Winter verbringt er lieber in Westeuropa und Nordwestafrika.

Sanderling im Jugendkleid
Sanderling im Jugendkleid
Sandregenpfeifer
Sandregenpfeifer und Sanderling

Fotos: Werner Brinkschröder

Safari im Hochmoor

Es sind nicht die Big Five, die sich im Hochmoor blicken lassen. Aber selbst wenn man die Vögel außer Acht lässt, gibt es noch viele weitere kleinere und nicht ganz so kleine faunistische Entdeckungen zu machen. Hier eine kleine Auswahl.

Vierfleckkreuzspinne (Araneus quadratus) in versteckter Lauerposition neben ihrem Netz.
Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata) auf dem Blatt einer Birke.
Weibliche Erdkröte (Bufo bufo).
Eine weibliche Wespenspinne (Argiope bruennichi) in ihrem Netz mit dem charakteristischen zickzackförmigen Stabiliment.
Eine handzahme Zikade.
Schnaken bei der Paarung an Besenheide (Calluna vulgaris)
Stellvertretend für seine vielen umherhüpfenden Artgenossen hier ein anscheinend tiefenentspannter Moorfrosch (Rana arvalis) in der Sonne.
Nachdem vor zwei Wochen lediglich die Reste einer Häutung zu finden waren, hat sich diese Waldeidechse (Zootoca vivipara) höchst persönlich vor die Linse getraut.

Fotos: Caroline Poitzsch

Leeres Hemd

Diese Woche fand sich bei der Schlingnattererfassung im Goldenstedter Moor diese komplette Häutung einer Schlingnatter. Zur Artbestimmung müssen die Schuppen genauer betrachtet werden. Im Unterschied zu den Schuppen der Ringelnatter oder Kreuzotter sind die Schuppen der Schlingnatter ungekielt. Deshalb wird die Schlingnatter auch Glattnatter genannt.

Natternhemd einer Schlingnatter. (Foto: Caroline Poitzsch)

Die 10. Dümmer-Naturspiele

Am vergangenen Montag fanden bei uns im Ochsenmoor zum zehnten Mal die Dümmer-Naturspiele statt. Insgesamt absolvierten elf Klassen der Jahrgangsstufe 4 von vier unterschiedlichen Schulen den Kurs durchs Moor. Die Rallye führte von der Naturschutzstation zum Südturm und vorbei an der Vogelwiese wieder zurück zum Ausgangspunkt. Entlang des Weges erfuhren die Kinder an acht Stationen Wissenswertes zu den Themen Jagd, Fledermäuse, Vögel/ Vogelbeobachtung, Fische, kleine Wassertiere, Tierschädel, Eulen und Vogelfedern. Die Stationen wurden durch Mitarbeiter und Mitglieder der NUVD betreut. Als fester Bestandteil der Spiele waren darunter auch wieder Vertreter der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung e.V. (NWA) und der Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V.

Finanzielle Unterstützung gab es von der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz, vom Pflanzenhof Schomäcker-Nolte, von der Bäckerei Schmidt aus Lemförde, von Combi und Edeka aus Lemförde, von der NWA und von MISS MERLE.

Wir bedanken uns bei allen Sponsoren und Helfern sowie bei Lisa Effertz für die gesamte Organisation und freuen uns auf die nächste Ausgabe der Dümmer-Naturspiele in einem Jahr.

Waldeidechsenhaut

Während der Schlingnattererfassung im Goldenstedter Moor gibt es auch einige andere Tiere zu sehen. Manchmal sind es auch nur deren Spuren oder, wie im heutigen Fall, Überreste einer Häutung. Diese Haut hat sich eine Waldeidechse (Zootoca vivipara) abgestreift. Waldeidechsen gehören übrigens zu den potentiellen Beutetieren der Schlingnatter.

Reste einer Häutung der Waldeidechse (Foto: Caroline Poitzsch)

Großer Eichenbock

Der etwa 8 cm große, schöne und  beeindruckende Käfer mit ca. 10 cm langen Fühlern ist in sonnenexponierten Eichen mit mulmigen Stellen zu Hause. Weil seine Larven in 3-5 Jahren das Holz bis zum Kern durchbohren, wurde er lange bekämpft und gilt heute in Deutschlands Nutzwäldern als stark gefährdet. Dieses Exemplar wurde in Ligurien, Italien gefunden.

Großer Eichenbock in Ligurien, Italien

Text und Foto: Uta Lansing

Raupe des Windenschwärmers

Diese eindrucksvolle bis zu 12 cm große Raupe möchte einmal als Windenschwärmer ausfliegen. Dieser eher im Süden beheimatete Nachtschwärmer und Wanderfalter gehört zu den besten Fliegern unter den Schmetterlingen und versenkt im Flug seinen langen Rüssel tief in die Blüten der Ackerwinde und Zaunwinde. Jedes Jahr zwischen Mai und Juni wandern diese Falter bei uns in Mitteleuropa ein. Ab Juli sind die Raupen zu finden, die sich zum Verpuppen im Boden vergraben. Die im September/Oktober aus den Puppen schlüpfenden Windenschwärmer fliegen entweder in den Süden zurück oder sterben beim Versuch zu überwintern. Eine Überwinterung als Raupe kann in Mitteleuropa ebenfalls nicht gelingen.

Die Raupen treten in sehr unterschiedlichen Farbvarianten auf. Das Foto entstand bereits Anfang August nahe des Randgrabens.

Schwachgezeichnete grüne Farbvariante des Windenschwärmers (Foto: Uta Lansing)

Text: U. Lansing mit C. Poitzsch

Kampfeslust

Aktuell ist die Rehbrunft in vollem Gange. Rehböcke sind territorial und markieren ihr Revier mit Plätz- und Fegestellen. Sobald ein Kontrahent dieses Territorium  besetzen will, kann es zu solchen Kämpfen  kommen. Die eigentlichen Einstandskämpfe kann man ab Mai/Juni mit etwas Glück beobachten.  

Im Winter stehen die Rehe gerne in Sprüngen  (kleinen Gruppen) zusammen und zeigen nicht dieses territoriale  Verhalten.

Text und Video: Christian Hembes