Überwacht

Um zu schauen, wer sich blicken lässt, wurde vom 11. bis zum 29. November 2019 ein tot gefundenes Reh mit einer Wildkamera überwacht. (Datum und Zeit wurden an der Kamera nicht eingestellt, darum passt der Bildstempel nicht.) Und wer ließ sich blicken?

Dieser Mäusebussard stellte sich als Stammgast heraus. Er kam bis zum letzten Tag der Überwachung sowohl bei Tageslicht als auch bei Dunkelheit und ist auf den meisten der Fotos zusehen.
Der Kolkrabe wurde nur bei einem Besuch abgelichtet.
Die Schleiereule hat sich den Kadaver anscheinend nur kurz angesehen, ohne sich niederzulassen.
Eine Elster wurde bei zwei kurz aufeinanderfolgenden Besuchen erwischt. Eventuell wurde sie zwischendurch vom Mäusebussard vertrieben.
Wildkameras funktionieren leider meist nicht zuverlässig. So wurden die anscheinend sehr ereignisreichen Besuche von Marderhunden -oder eines Marderhundes- lediglich bei dessen Abgang vom Ort des Geschehens registriert. Der Kadaver konnte sogar mehrfach unbeobachtet bewegt werden.

Hirschkäferlarve

Das Bild ist zwar leider unscharf, die Hirschkäferlarve ist dank ihrer Größe dennoch nicht zu übersehen. Bei der Vorbereitung der Fläche für Honigbienenstöcke auf unserer Bienenwiese an der Musikakademie in Hüde tauchte dieses Exemplar im Hackschnitzelhaufen auf. Nachdem sie sich 5 bis 8 Jahre von feuchtem, morschem und verpilztem Holz ernährt haben, bauen sich Hirschkäferlarven Puppenwiegen aus Erde und Mulm in 15 bis 20 Zentimeter Tiefe.

Eichelhäher

Der Eichelhäher ist bis auf die Außnahmen Island, Schottland und Nordnorwegen in ganz Europa zuhause. Er hat eine Körpergröße von 35 cm, eine Flügelspnnweite von 58 cm und ein Gewicht von ca. 170g. Für Nachwuchs sorgt der kleine Rabenvogel immer zwischen Apil und Juni. In der einen Jahresbrut legt er 3-5 Eier und bebrütet diese 16 Tage, die Nestlingsdauer geträgt dann noch 20 weitere Tage. Seine Nahrung ist sehr umfangrreich, sie besteht aus Mäusen, Eiern, Jungvögeln, Beeren, Eicheln, Sämereien, Insekten, Raupen, Würmern, Äpfeln und Nüssen. Zu den Feinden gehören Greifvögel, Uhus, Krähen, Habichte, Marder und Menschen. Vor seinen Feiden sollte er sich besonders in seinem erstem Lebesjahr gut schützen. Hat er dieses gut überstanden wird er ofmals bis zu 15 Jahre alt. Das besondere sind seine Erkennungsmerkmale wie zum Beispiel das blaue Flügelfeld oder der helle, rosabraune Körper.

In diesem Jahr sind auffällig viele Eichelhäher zu beobachten. Dies liegt am unregelmäßig stattfindenden Zuzug aus nördlichen und östlichen Brutgebieten.

Jannis Bothmer, Praktikant bei der NUVD

Bussard

Der Bussard wird 40-60 cm groß und 600-1.000 g schwer, hierbei ist das Weibchen allerdings immer etwas größer als das Männchen. Ein Bussard kann ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Er kommt in Europa, Afrika, Asien und Amerika vor und lebt meist in den Bäumen der Waldränder. Hier findet er auch seine Nahrung. Diese besteht hauptsächlich aus Nagetieren, Kaninchen, Jungvögeln und Aas. Bussarde paaren sich meistens in der Zeit von Februar bis Mai. Danach machen sie eine Jahresbrut mit 1-3 Eiern, die sie ungefähr 30 Tage lang ausbrüten. Die Tiere sind zwar nicht gefährdet, haben aber dennoch eine Liste mit Feinden. Auf die gehören Menschen, Windräder, Uhus, Habichte, Marder und neuerdings auch Waschbären.

Jannis Bothmer, zur Zeit Praktikant bei der NUVD

Dieser Bussard war, wie viele andere zur Zeit auch, mitten im Ochsenmoor auf Beutesuche.

Kranich

Der Kranich, auch als Grauer Kranich oder Europäischer Kranich bekannt, kommt in Europa, Afrika und Asien vor. Er zählt zu den Zugvögeln und macht den Frühjahrszug von Februar bis März, den Herbstzug bringt er dann in der Zeit von September bis November hinter sich. Manchmal wird er mit dem Fischreiher verwechselt, doch dazu gibt es eigentlich keinen Grund, denn der Kranich ist viel größer und auch bunter. Er wird bis zu 1,20 m groß, hat eine Flügelspannweite von 2,20 m und erreicht ein Gewicht von bis zu 6 kg Die Fortplanzungs- und Paarungszeit geht von April bis Juni. In dieser Zeit macht er seine einzige Jahresbrut. In dieser legt er 1-3 Eier und brütet sie ca. 30 Tage lang aus. Seine Nester sind meistens in feuchten Gebieten mit Teichen oder Seen auf dem Boden zu finden. Als Nahrung nimmt er gerne Sämereien, Insekten, Würmer, Larven, Mais, Fisch und Kleinsäuger. Zu seinen Feinden gehören Füchse, Wildchweine, Krähen, Seeadler und der Mensch. Aber ab ca. der 10 Lebenswoche habe es die Feinde nicht mehr so leicht, denn dann können die Jungen fliegen. Was noch wichtig ist, Kraniche sind sehr gesellig Tiere. Deshalb sind sie auch immer wieder in großen Gruppen von bis zu mehreren Hundert Tieren anzutreffen.

Als Information am Dienstag den 12.11.2019 zählten wir im Großraum Burlage ca. 700 Kraniche in Gruppen von bis zu 450 Tieren.

Jannis Bothmer, zur Zeit Praktikant bei der NUVD

Nutria

Die Nutria ist oft auch unter Namen wie Biberratte, Sumpfbiber, Schweifbiber, Schweifratte oder Coybu bekannt. Sie ist wegen der Felle von Südamerika nach Deutschland geholt worden. Hier wurde sie in Pelztierfarmen gehalten und immer wieder durch Tierschützer befreit oder anderweitig ausgesetzt, dadurch kamen sie auch in die deutsche Natur. Aber oftmals stellt sie dort eine große Gefahr dar, weil sie Höhlen in die Deiche gräbt oder sich unter Wasseraufstauungen her gräbt. Bei uns gibt es immer mehr Nutrias, da sie nach schon 6 Monaten geschlechtsreif sind, in einem Jahr bis zu 10 Junge in 2 Würfen zur Welt bringen und sie nicht intensiv genug bejagt werden. Nutias können sich zu jeder Zeit paaren, tun dies aber meist das erste mal im Winter, sodass die ersten Jungen dann nach 125 Tagen im Frühling geboren werden. Diese werden knapp 2 Monate gesäugt und sind nach ca. 90 weiteren Tagen selbstständig. Manche Nutrias paaren sich wenn der 1 Wurf fertig gesäugt ist noch ein zweites mal. Nutrias leben weltweit an Flüssen mit viel Ufervegetation.
Sie wird 60-65 cm groß, hat eine Schwanzlänge von 40 cm und wird etwa 8-12 kg schwer. Dabei ist das Männchen immer etwas größer als das Weibchen. Das Fell der Nutria ist rotbraun und insgesamt ähnelt sie einem Biber oder Bisam. Es gibt aber auch graue, weiße und schwarze Farbvarianten. Die Unterschiede zwischen Biber und Nutria sind, dass der Biber einen platten Schwaz hat, während der von dem Nutria an den einer Ratte erinnert, außerdem hat der Biber viel weniger Barthaare. Der Bisam ist deutlich kleiner als die Nutria und hat einen seitlich abgeflachten Schwanz. Nutrias sind weder mit Bibern noch mit Bisams verwand, denn sie gehören zur Familie der Stachelratten.
Ernähren tun sich Nutrias hauptsächlich von jungen Wurzeln und Trieben der Wasserplanzen, aber auch von Wasserschnecken, Larven, Muscheln, Krebsen und Würmern. Zu den Feinden gehören in erster Linie die Menschen aber auch Füchse, Wildschweine, freilaufende Hunde, Wölfe, Bären, Adler, Eulen, Parasiten, Autos und lange, kalte Winter.

Jannis Bothmer, Praktikant bei der NUVD

Nutria an einem Graben im Ochsenmoor

Schwarzstorchteiche 2013 und 2019

Im Jahr 2013 haben wir mehrere Nahrungsgewässer für Schwarzstörche am Naturwaldgebiet Huntebruch angelegt. In der NSG-Verordnung ist der Schwarzstorch explizit als Zielart der Schutzgebietsentwicklung benannt.

Hier eine Reihe von Fotos, die die positive Entwicklung der Gewässer zeigt.

Direkt nach den Baggerarbeiten, hier mit Blickrichtung Westen.
Und Blick nach Osten.
Im Dezember 2013 füllen sich die Gewässer nach und nach.
Und hier die aktuelle Situation im November 2019.

Nun heißt es Daumen drücken, dass der Schwarzstorch Gefallen am Gebiet findet…

Saatkrähe

Die Saaatkrähe gehört zu der Familie der Rabenvögel. Sie wird bis 550g schwer, hat eine Körbergröße von ca.47 cm und ungefähr 98 cm Flügelspannweite. Hierbei ist das Weibchen meistens ein bisschen kleiner als das Männchen. In der Familie der Rabenvögel gehören sie generell eher zu den kleineren. In dem Zeitraum von März bis Juni paaren sie sich und erledigen ihre einzige Jahresbrut. Ein Gelege besteht aus 3-6 Eiern, diese werden 18 Tage bebrütet. Zu finden sind sie in ganz Europa außer Nordskandinavien. Hier leben sie meistens an Stadträndern. Ihre Nester verstecken sie in Baumkronen am Waldrand oder entlang von Straßen. Ihre Lebensdauer beträgt ca.12 Jahre und erkennen kann man sie gut an ihrem grauen, unbefiedertem Schnabel. Sie fressen Sämereien, Eier, Vögel, kleine Säugetiere, Insekten, Früchte und auch Abfall. Sie müssen aber immer Aufpassen ihre Feinde (Greifvögel, andere Rabenvögel, Habicht, Uhu, Marder, Waschbär und auch der Mensch) lungern überall.

Janns Bothmer, gerade Praktikant bei der NUVD

Foto: Werner Brinkschröder