Der Tag des Schweins

Heute dreht sich alles ums Schwein!

Der „Tag des Schweins“ ist am ersten März datiert, heute möchte ich nachträglich etwas über diese Tiere erzählen. Zusätzlich möchte ich mich bereits im Voraus bei Familie Kortenbruck bedanken, welche mir viel zeigen und erklären konnten.

Das Schwein wie wir es kennen ist ein wichtiges Nutztier, welches in vielen Kulturen eine bedeutende Rolle spielt. Vor allem wird es jedoch für die Fleischproduktion gehalten und dadurch in seiner Anpassungsfähigkeit und Intelligenz oft unterschätzt.

Die uns allen bekannten Hausschweine stammen vom Wildschwein ab und wurden vor etwa 9000 Jahren domestiziert. In Deutschland gibt es ca. 20 Millionen Schweine. Bei einer guten Fütterung erreichen die Tiere nach vier bis sieben Monaten, ein Schlachtgewicht von 100 bis 110 kg.

Um ein bisschen mehr über die schlauen Tiere zu erfahren und wie ein Zucht- und Mastbetrieb aussehen kann, hat sich der Hof Kortenbruck in Brockum dazu bereit erklärt, mir ihre Schweine vorzustellen.

Seit 1981 ist der Hof im Familienbesitz und wird von Jan-Philipp Kortenbruck und Ulrich Kortenbruck geführt.

Bei den Sauen handelt es sich um die Rasse BHZP Viktoria, welche Charakterstärke und Mütterlichkeit aufweist. Gekreuzt wurden sie mit Iberico beziehungsweise Duroc Ebern.

Duroc-Schweine stammen aus dem Nordosten der USA und kamen vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten. Die Schweine sind mit ihrer hellrot bis rotbraunen Färbung ziemlich auffällig. Zudem haben sie kleine Schlappohren und manchmal kleine schwarze Pigmentflecken.

Duroc- Schweine sind stressresistent, gutmütig und weisen eine gesunde Konstitution aus.

Jedes in Brockum geborene Ferkel bleibt bis zur Schlachtung vor Ort. Nach der Geburt verbringen die Ferkel einige Tage bei ihrer Mutter, wo sie schrittweise an feste Nahrung gewöhnt werden. Sobald sie ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm erreichen, ziehen sie in den Maststall, der seit 1998 etwa einen Kilometer vom Hof Kortenbruck entfernt liegt. Inzwischen wurde direkt neben dem damals zuerst gebauten Stall ein zweiter errichtet.

Im neuen Stall erhalten die frisch angekommenen Ferkel zunächst zwei Stufen von Ferkelfutter, bevor sie auf die regulären landwirtschaftlichen Produkte wie Getreide, Mais und Sojaschrot umgestellt werden. Auf dem Hof leben insgesamt etwa 220 Sauen, und es stehen rund 1.200 Aufzuchtplätze für Ferkel zur Verfügung.

In jedem Stall gibt es schwingende Futterkörbe und regelmäßige Strohduschen, die den Schweinen Beschäftigung bieten. Diese Tiere sind sehr intelligent und verfügen über eine hohe Problemlösungsfähigkeit, ein ausgeprägtes soziales Bewusstsein und eine bemerkenswerte Lernfähigkeit. Schweine zeigen zudem unterschiedliche Charaktere: Einige sind aufgeschlossen, während andere eher zurückhaltend sind; es gibt sowohl Schlaumeier als auch Desinteressierte. Außerdem können sie Mitgefühl empfinden. Ihre Kommunikation erfolgt durch verschiedene Laute und ihren Rüssel, mit dem sie sich nicht nur am Geruch erkennen, sondern auch ertasten oder gegenseitig massieren.

Schlussendlich lässt sich sagen dass der Tag des Schweins, am ersten März, eine wunderbare Gelegenheit bietet, die Bedeutung der faszinierenden Tiere in der Landwirtschaft und in unseren Kulturen zu würdigen.

Biogas aus Wildpflanzen

Am vergangenen Donnerstag fand gemeinsam mit unseren Partnern von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft unsere Informationsveranstaltung zum Thema Biogas aus Wildpflanzen statt.

Infoveranstaltung am 30. Januar 2025 im Gemeindehaus in Dielingen (Foto: Marcel Holy).

An dieser Stelle möchten wir, trotz der erfreulichen Besucherzahl, noch einmal eine kurze Zusammenfassung geben, da wir uns erhoffen, dass wir diese Form der Bewirtschaftung zukünftig auch hier in unserer Region etablieren können.
Die Veranstaltung fand ja im Rahmen des bundesweiten Verbundprojekts „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ statt, aber wir sind uns bewusst, dass diese Kultur natürlich keinen optimalen Rebhuhnlebensraum darstellt, gerade da sie auch während der Brutzeit geerntet wird. Dennoch stellt sie einen guten Baustein für mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft dar. Gerade im Winterhalbjahr bilden die Stauden, aus denen die Mischungen bestehen, eine schöne Deckungsstruktur, die auch nach dem Bearbeiten der Zwischenfrüchte, die ja ansonsten fast die einzige Winterdeckung in der Feldflur bieten, stehen bleibt und den Rebhühnern Schutz bietet.
Durch die Düngung im Frühjahr setzt ein starkes Wachstum ein, das den Aufwuchs sehr üppig werden lässt. Die bisherigen Erfahrungen deuten darauf hin, dass diese dichten Flächen von Rebhühnern kaum zur Brut genutzt werden. Sollte dies doch einmal der Fall sein und die Küken zum Erntetermin schon geschlüpft sein, kann durch die Ernte von einer Seite des Schlags zur anderen dafür gesorgt werden, dass die Henne mit den Küken die Fläche sicher verlassen kann. Ein Häckseln von außen nach innen würde die Tiere immer weiter in die Flächenmitte und schließlich in den Häcksler treiben.

Gerade aus landwirtschaftlicher Sicht bieten die Flächen einige Vorteile.
Da die Mischungen aus zahlreichen heimischen Pflanzenarten zusammengesetzt sind, kommen diese in der Regel deutlich besser mit schwierigen Bedingungen zurecht als Mais. So besteht besonders auf schlechten Böden und in nassen bzw. trockenen Jahren eine gute Aussicht auf bessere Erträge als mit Mais. In „normalen“ Jahren bildet Mais in der Regel höhere Erntemengen und liefert auch höhere Biogaserträge pro Masseeinheit. Die Differenz zu den Wildpflanzen wird jedoch einmal durch eine Förderung in Höhe von 460 € (Nordrhein-Westfalen) bzw. 685 € (Niedersachsen) ausgeglichen, zum anderen liegen die Bewirtschaftungskosten bei den Wildpflanzen deutlich niedriger, da es sich um eine mehrjährige Kultur handelt, die nur einmal gesät werden muss und anschließend nur noch gedüngt und beerntet wird. Der Landkreis Diepholz bietet sogar noch eine zusätzliche Förderung auf die oben genannten Sätze an. Hierüber informieren der Landkreis und wir bei Interesse gerne.
Eine Herbizidbehandlung wird nur im ersten Jahr empfohlen, um die Pflanzenbestände einmal sauber zu etablieren, anschließend fallen alle klassischen Bewirtschaftungsschritte wie Bodenbearbeitung, Neueinsaat, Spritzmittelbehandlung, Winterbegrünung etc. und damit auch die damit verbundenen Kosten weg. Die Flächen sind dann nur noch zu düngen und zu ernten.

Die Einsaat erfolgt im Sommer, am besten in eine niedrige Getreidestoppel, die aus der Ernte als Ganzpflanzensilage hervorgegangen ist. Das Saatgut kostet einmalig ca. 400 € pro Hektar und wird nur oberflächlich aufgebracht und angewalzt, da zahlreiche Lichtkeimer enthalten sind. Wichtig ist dabei außerdem, dass Ausfallgetreide und andere Gräser ggf. durch eine einmalige Herbizidgabe unterdrückt werden. Die Wildpflanzen wachsen anfangs nur langsam und können ansonsten schnell unterdrückt werden. Sind sie aber einmal etabliert, wachsen sie sehr zuverlässig und bilden dank der Düngung, die in ähnlicher Menge wie bei Mais erfolgen kann, sehr hohe Biomasseerträge. Gut etablierte Bestände können deutlich über 5 Jahre ohne Bodenbearbeitung oder Neueinsaat beerntet werden. Je länger die Fläche bewirtschaftet wird, desto günstiger wird das Kosten-/Gewinnverhältnis. Die ältesten Flächen unserer Referenten waren bereits über 10 Jahre alt und lieferten immer noch gute Erträge.

Ernte eines Wildpflanzenbestandes mit einem reihenunabhängigen Häcksler (Foto: Hendrik Specht).

Durch die lange Nutzungsdauer ohne Bodenbearbeitung berichteten beide Referenten von einer spürbaren Verbesserung der Bodengesundheit, die sich insbesondere durch die Reduktion von Staunässe bei gleichzeitig besserer Wasserhaltung zeigte. Hierzu trägt sicher die positive Humusbilanz der Kultur bei, die auch nach dem Umbruch der Flächen am Ende ihrer Nutzungsdauer dafür sorgt, dass die Folgekultur in der Regel hervorragende Erträge liefert.
Durch die verminderte Staunässe und die Durchwurzelung der Flächen, können die Flächen früh befahren werden und so wichtige Entlastung bei geringer Substrat- bzw. Güllelagerkapazität bringen. Der Erntetermin im Sommer verhindert zudem die ansonsten teilweise stattfindenen „Schlammschlachten“ bei der Maisernte in nassen Herbstzeiten.
Bodenerosion wird durch die dauerhafte Bodenbdeckung sicher verhindert und das lange Wachstum der Stauden führt dazu, dass praktisch keine Nährstoffe Richtung Grundwasser ausgewaschen werden. Zahlreiche Nmin-Untersuchungen zeigen dies. Die Referenten berichteten von Werten, die in der Regel unter 20 kg/ha lagen, häufig sogar im Bereich von 10 kg oder sogar darunter. Damit werden die Mischungen auch für Gebiete zur Trinkwassergewinnung interessant.

Durch die wenigen Bewirtschaftungsschritte im Jahr, bieten sich diese Mischungen auch gerade für ungünstig geschnittene Flächen an, auf denen ansonsten das Pflügen, Spritzen oder Düngen sehr aufwändig sind. Und wie weiter oben geschrieben, spielen diese Mischungen ihre Stärken insbesondere auf schlechteren Böden aus, von denen wir in unserer Region bekanntlich reichlich haben.

Da der Maisanteil in unserer Region hoch ist, sind Wildpflanzen zur Biogaserzeugung auch ein tolles Instrument zur landwirtschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit, da die Mischungen insbesondere im ersten Jahr toll blühen und in allen Jahren wahre Insektenparadiese darstellen. Nach mehreren Jahren setzen sich natürlich die Arten durch, die am besten mit den Standortbedingungen zurecht kommen, dennoch blüht es natürlich deulich mehr als in jedem Maisfeld. Neben Wildinsekten ziehen die Flächen so auch immer Imker mit ihren Bienenvölkern an.
Wildschweine, die ansonsten wegen ihrer Schäden im Mais gefüchtet sind, nutzen die Wildpflanzenmischungen zwar als Einstand, verursachen aber keine wirtschaftlichen Schäden.

Toll blühende Wildpflanzenmischung kurz vor der Ernte (Foto: Hendrik Specht).

Wir danken den beiden Referenten Richard Schulte aus Delbrück und Ulrich Steinkamp aus Melle herzlich für die fachkundigen und gleichzeitig sehr engagierten Vorträge, in denen für alle deutlich geworden ist, dass diese Art der Bewirtschaftung eine echte Bereicherung für unsere Region wäre.

182 Nistkästen

Hier mal ein Beitrag zu einer tollen Aktivität unserer langjährigen Partnerorganisation, der Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V. (kurz: AG Eulenschutz).

Neben der Neuschaffung und Pflege von Biotopen stellt die Umweltbildung einen weiteren Schwerpunkt der AG Eulenschutz dar.
Um Kinder für die Natur zu begeistern, hat die AG Eulenschutz den Kindertag des Eventteams Lembruch, der am 14. Juli zwischen dem Hotel Strandlust und dem Badestrand an der Seestraße stattfand, mit einer ganzen Europalette voll Nistkasten-Bausätze unterstützt. Gemeinsam betreuten die ehrenamtlichen Helfer die Kinder beim Zusammenbau der Meisenkästen und erklärten, wie die Kästen aufzuhängen und zu pflegen sind. Da die insgesamt 144 Bausätze bei der gut besuchten Veranstaltung reißenden Absatz fanden, blieben jedoch keine Kästen übrig, um sie, wie ursprünglich geplant, am nahe gelegenen Entenfang aufzuhängen. Der dortige Rundweg mit Sitzbänken, eine Kleingastronomie und der Vorplatz des Dümmermuseums werden von großen Eichen überspannt, was zu Problemen mit dem Eichenprozessionsspinner führen kann. Hier sollten die Meisen durch Nistkästen als natürliche Fressfeinde der Prozessionsspinner-Raupen gefördert werden.
Um den Plan, Nistkästen am Entenfang aufzuhängen, doch noch umsetzen zu können, taten sich beide Organisationen nun erneut zusammen. Beim Nistkastenbau während des Kindertags wurden 200 € Spenden gesammelt. Das Geld wurde nun vom Eventteam an die AG Eulenschutz übergeben und von dieser so weit aufgestockt, dass 30 Meisenkästen und 8 Halbhöhlen für Rotkehlchen gekauft werden konnten. Diese wurden vom Eventteam noch dekorativ bemalt und nun bei einem Arbeitseinsatz am Entenfang aufgehängt.
Die AG Eulenschutz bedankt sich bei der ZF Friedrichshafen AG und der Peter-Ulderup-Familienstiftung für die Unterstützung, die die Anschaffung der insgesamt 182 Nistkästen ermöglicht hat.

Monique Macke und Gaby Blumberg vom Eventteam Lembruch sowie Marcel Holy, ehrenamtlicher Geschäftsführer der AG Eulenschutz, am Entenfang in Lembruch. Foto: Michael Macke

Enten im Ochsenmoor – Krickente

Sie zählt zu einer der am weitesten verbreiteten Entenarten der Nordhalbkugel. Krickenten kann man in einigen Gebieten ganzjährig beobachten, sonst sind sie nur Wintergäste, die durchziehen oder auch rasten. Norddeutsche Krickenten weichen in den warmen Süden aus. Sie sind tag- und nachtaktiv, in den Winterquatieren ruhen sie sich meist tagsüber aus und gehen nachts auf Nahrungssuche. Die Männchen sind grau gefärbt, der Kopf ist kastanienbraun und um die Augen befindet sich ein auffällig grüner Fleck. Am meisten stechen der gelbe Stoßfleck und der weiße Flügelstreif ins Auge. Das Weibchen ist braun, mit dunklen Flecken. Der Schnabel ist auf der Oberseite grau und unten orange. Beide Geschlechter besitzen einen leuchtend grünen Spiegel. Krickenten sind in fast allen Gewässern heimisch. Sie mögen kleine Teiche in Waldnähe, aber auch Moore und bewachsene Küsten. In der Brutzeit kann man sie kaum sehen, doch außerhalb dieser kann man sie in großen Trupps beobachten.
Bei der Nahrungssuche sind die Krickenten nicht wählerisch, sie fressen alles was sie im Schlamm, Schlick und in der Uferzone finden. Ob tierisch oder pflanzliche Nahrung, ist dabei egal. In Mitteleuropa kann man sie dabei beobachten, wie sie im Sommer auf Stoppelfeldern nach Getreidekörnern suchen.

Krickente (Foto: W. Brinkschröder)

Tag des Matsches

Heute am 29,. Juni ist Tag des Matsches. Auch in unseren Mooren lässt sich eine Menge davon finden.

das Ochsenmoor Foto: Meike

Moore sind dauernd vernässte Feuchtgebiete mit einer niedrigen Vegetation die aufgrund unvollständiger Zersetzung überwiegend saure, nährstoffarme Torfböden bilden.
Ständiger Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder durch austretendes Mineralbodenwasser hält den Boden sauerstoffarm und verhindert den vollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die stattdessen als Torf abgelagert werden.

Damit ein Moor entstehen kann, muss sich eine Schicht Wasser stauen, und die Produktion an Pflanzensubstanz muss deren Verluste durch Zersetzung übertreffen. Durch Torfbildung wachsen Hochmoore in die Höhe, daher der Begriff Hochmoor. Ein Hochmoor wächst durchschnittlich nur 1 mm pro Jahr.

Im Gegensatz dazu bilden sich Niedermoore in Senken, Flussniederungen, Mulden, an Hängen bei Quellaustritten. Sie wachsen meistens nur wenig in die Höhe, werden aber bis an die Mooroberfläche von mehr oder weniger nährstoffreichem Grund-, Quell- oder Sickerwasser durchsetzt. Ihre Vegetation ist im Vergleich zum Hochmoor artenreich und besteht hauptsächlich aus Schilfgräsern, Binsen, Sauergräsern und Moosen.

Naturnahe Moorökosysteme wurden in vielen europäischen Ländern durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau weitgehend zerstört und auf kleine Restflächen reduziert. Jedoch mindern intakte Moore die Folgen der globalen Erwärmung, da sie als Speicher für Treibhausgase fungieren, die bei ihrer Zerstörung freigesetzt werden.

Moore machen etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder zusammen.

Die verschiedenen Moortypen stellen mit ihren extremen Lebensbedingungen hohe Ansprüche an die Anpassungsfähigkeit ihrer Bewohner. In den vergangenen Jahrtausenden hat sich daher eine einzigartige Gemeinschaft von Lebewesen innerhalb eines abgegrenzten Lebensraumes in und auf den Mooren entwickelt.


Die Lebewesen, die man im Moor antreffen kann haben sich perfekt an das nährstoffarme und saure Milieu ihrer Umwelt angepasst. Sie reagieren daher äußerst empfindlich auf eine Veränderung der äußeren Bedingungen. So führen die Düngung auf angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und der nachträgliche Transport der Nährstoffe zu erheblichen Beeinträchtigungen dieses sensiblen Ökosystems.

Eine weitere wichtige Funktion nehmen die ausgedehnten Hochmoorflächen für viele Vögel als Rast- und Brutstätte ein. Kraniche finden hier genug Nahrung bevor sie in ihre Winter- und Sommerquartiere weiterziehen. Bodenbrüter wie der Goldregenpfeifer finden hier letzte ungestörte Nistmöglichkeiten in der sonst intensiv genutzten Landschaft.

Kampfläufer-Brutnachweise

Hier war es ja eine Zeit lang etwas ruhig, aber in den nächsten Tagen kommen wieder interessante Beiträge..!
Im Frühjahr ist für uns natürlich die Hauptsaison mit viel Freilandarbeit – da mussten die Onlineaktivitäten etwas zurückgestellt werden.

In diesem Jahr haben wir den NLWKN und sein LIFE-Projekt „GrassBirdHabitats“ auf verschiedene Weise unterstützt. Im Rahmen des LIFE-Projekts wird u.a. in Kooperation mit dem Max-Planck -Institut für biologische Intelligenz (früher MPI für Ornithologie) eine Untersuchung am Kampfläufer durchgeführt, die Zugrouten und Brutplätze aufzeigen soll. Dazu wurden am Dümmer fast 30 Kampfläufer gefangen und besendert. Wer die Feuchtwiesen am Dümmer in diesem Frühjahr beobachtet hat, weiß aber, dass noch viel mehr Kampfläufer hier waren bzw. teilweise auch immer noch im Gebiet sind.

Am vergangenen Freitag waren wir gemeinsam mit dem NLWKN und dem GrassBirdHabitats-Partner Bio-Consult im Gelände unterwegs, um Uferschnepfenküken zu beringen und zu besendern. Dabei fiel ein unbesendertes Kampfläuferweibchen durch typisches Verleitverhalten auf, das schnell klarmachte, dass es Küken führte. Damit war ein Brutnachweis erbracht, womit an diesem Morgen keiner gerechnet hatte… Durch den Einsatz unserer Wärmebilddrohne war es zusätzlich sogar möglich, alle vier Küken zu finden und zu beringen. Ein Küken wurde zuätzlich besendert und zeigt seitdem den Aufenthaltsort der „Familie“ (beim Kampfläufer beteiligt sich das Männchen im Gegensatz zu den anderen Limikolenarten nicht am „Familienleben“).

Im Zuge der Beobachtung des verleitenden Weibchens und des Fangs der Küken gelangen sogar noch zwei weitere Brutnachweise durch Beobachtung zweier weiterer, ebenfalls verleitender Weibchen in der unmittelbaren Nähe des ersten Nachweises.

Drei Kampfläufer-Brutnachweise sind heute leider etwas ganz Besonderes geworden; in der aktuellen roten Liste der Brutvögel Niedersachsens wird als Bestand für das Bezugsjahr 2020 eine Brut in ganz Niedersachsen angegeben. Durch das heimliche Verhalten ist zwar anzunehmen, dass es tatsächlich wahrscheinlich mehr Bruten im Land gibt – drei Nachweise in einem Gebiet an einem Tag sind aber dennoch ein toller Beweis für die gute Entwicklung der Feuchtwiesen hier am Dümmer!

In den nächsten Tagen gibt es noch eine weitere Infos zum Kampfläufer…

Kampfläuferküken im Ochsenmoor (Foto: Marcel Holy)

Steinschmätzer

Obwohl Steinschmätzer eher steiniges Gelände als Lebensraum bevorzugen, kann man sie auch im Ochsenmoor beobachten. Auch wenn sie hier auf dem Durchzug wahrscheinlich nur kurz verweilen.

Männliche Steinschmätzer haben dunkelbraune Flügel und sind am Bauch weiß. Im Frühjahr verfärbt sich die Brust in einen rosabeige Ton. Am Rücken und Scheitel sind sie aschgrau gefärbt. Außerdem haben sie eine auffällige schwarze Augenmaske mit weißen Überaugstreif.

Das Weibchen ist braungrau und hat eine hell beige Unterseite sowie einen beigen Überaugstreif.

Auf dem Speiseplan der Steinschmätzer stehen überwiegend Insekten, Spinnen, Würmer uns Schnecken. Im Herbst greifen sie auch mal auf Beeren zurück.

Den Winter verbringen die Steinschmätzer in Afrika.

Foto: Meike

Jahresfotoserien 2022

Auch in 2022 haben wir wieder zwei Szenen wöchentlich in Fotos festgehalten und daraus Videos erstellt. Die erste Szene befindet sich im Ochsenmoor an der Haßlinger Straße in Richtung der Huntemündung und die zweite auf der Huntebrücke am Ochsenmoor in Richtung Dümmer.

Blick von der Haßlinger Straße ins Ochsenmoor
Blick von der Huntebrücke auf die Hunte

Fotos: Caroline Poitzsch

Gewässerpflege für die Feuersalamander

Beeindruckende Tiere sind die Feuersalamander! Und am Stemweder Berg gibt es sie! Ihre Larven wachsen in den Kleingewässern rund um den Berg auf. Die NUVD hilft u.a. durch Freischneideaktionen, die Verlandung zu verhindern. Erfolgreich war im November diese Aktion mit der Natur AG der Grundschule Lemförde. Die Kinder lernten einiges zum versteckten Leben dieser faszinierenden Tiere. Eine kleine Spurensuche im angrenzenden Wald zum Abschluss rundete den Nachmittag ab.

Text: Uta Lansing

Uta Lansing (NUVD) mit der Natur AG der Grundschule Lemförde (Foto: Wolke)
Feuersalamander am Stemweder Berg (Foto: U. Lansing)

Gerippter Brachkäfer

Von einem allabendlichen Schauspiel berichtete Udo Effertz letzte Woche Folgendes:

Zwischen 21:30 Uhr und 22:00 Uhr sammeln sich jeden Abend die Lachmöwen auf der Pferdeweide und warten darauf,  dass das Schwärmen losgeht. In der Dämmerung fängt der „Gerippte Brachkäfer“, im Volksmund auch Junikäfer genannt, in großen Schwärmen an zu fliegen. Der Junikäfer ähnelt sehr dem Maikäfer, ist aber nur 14-18 Millimeter groß und trotzdem ein gutes Abendessen für die Möwen.

Text und Fotos: U. Effertz