Enten im Ochsenmoor – Krickente

Sie zählt zu einer der am weitesten verbreiteten Entenarten der Nordhalbkugel. Krickenten kann man in einigen Gebieten ganzjährig beobachten, sonst sind sie nur Wintergäste, die durchziehen oder auch rasten. Norddeutsche Krickenten weichen in den warmen Süden aus. Sie sind tag- und nachtaktiv, in den Winterquatieren ruhen sie sich meist tagsüber aus und gehen nachts auf Nahrungssuche. Die Männchen sind grau gefärbt, der Kopf ist kastanienbraun und um die Augen befindet sich ein auffällig grüner Fleck. Am meisten stechen der gelbe Stoßfleck und der weiße Flügelstreif ins Auge. Das Weibchen ist braun, mit dunklen Flecken. Der Schnabel ist auf der Oberseite grau und unten orange. Beide Geschlechter besitzen einen leuchtend grünen Spiegel. Krickenten sind in fast allen Gewässern heimisch. Sie mögen kleine Teiche in Waldnähe, aber auch Moore und bewachsene Küsten. In der Brutzeit kann man sie kaum sehen, doch außerhalb dieser kann man sie in großen Trupps beobachten.
Bei der Nahrungssuche sind die Krickenten nicht wählerisch, sie fressen alles was sie im Schlamm, Schlick und in der Uferzone finden. Ob tierisch oder pflanzliche Nahrung, ist dabei egal. In Mitteleuropa kann man sie dabei beobachten, wie sie im Sommer auf Stoppelfeldern nach Getreidekörnern suchen.

Krickente (Foto: W. Brinkschröder)

Tag des Matsches

Heute am 29,. Juni ist Tag des Matsches. Auch in unseren Mooren lässt sich eine Menge davon finden.

das Ochsenmoor Foto: Meike

Moore sind dauernd vernässte Feuchtgebiete mit einer niedrigen Vegetation die aufgrund unvollständiger Zersetzung überwiegend saure, nährstoffarme Torfböden bilden.
Ständiger Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder durch austretendes Mineralbodenwasser hält den Boden sauerstoffarm und verhindert den vollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die stattdessen als Torf abgelagert werden.

Damit ein Moor entstehen kann, muss sich eine Schicht Wasser stauen, und die Produktion an Pflanzensubstanz muss deren Verluste durch Zersetzung übertreffen. Durch Torfbildung wachsen Hochmoore in die Höhe, daher der Begriff Hochmoor. Ein Hochmoor wächst durchschnittlich nur 1 mm pro Jahr.

Im Gegensatz dazu bilden sich Niedermoore in Senken, Flussniederungen, Mulden, an Hängen bei Quellaustritten. Sie wachsen meistens nur wenig in die Höhe, werden aber bis an die Mooroberfläche von mehr oder weniger nährstoffreichem Grund-, Quell- oder Sickerwasser durchsetzt. Ihre Vegetation ist im Vergleich zum Hochmoor artenreich und besteht hauptsächlich aus Schilfgräsern, Binsen, Sauergräsern und Moosen.

Naturnahe Moorökosysteme wurden in vielen europäischen Ländern durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau weitgehend zerstört und auf kleine Restflächen reduziert. Jedoch mindern intakte Moore die Folgen der globalen Erwärmung, da sie als Speicher für Treibhausgase fungieren, die bei ihrer Zerstörung freigesetzt werden.

Moore machen etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder zusammen.

Die verschiedenen Moortypen stellen mit ihren extremen Lebensbedingungen hohe Ansprüche an die Anpassungsfähigkeit ihrer Bewohner. In den vergangenen Jahrtausenden hat sich daher eine einzigartige Gemeinschaft von Lebewesen innerhalb eines abgegrenzten Lebensraumes in und auf den Mooren entwickelt.


Die Lebewesen, die man im Moor antreffen kann haben sich perfekt an das nährstoffarme und saure Milieu ihrer Umwelt angepasst. Sie reagieren daher äußerst empfindlich auf eine Veränderung der äußeren Bedingungen. So führen die Düngung auf angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und der nachträgliche Transport der Nährstoffe zu erheblichen Beeinträchtigungen dieses sensiblen Ökosystems.

Eine weitere wichtige Funktion nehmen die ausgedehnten Hochmoorflächen für viele Vögel als Rast- und Brutstätte ein. Kraniche finden hier genug Nahrung bevor sie in ihre Winter- und Sommerquartiere weiterziehen. Bodenbrüter wie der Goldregenpfeifer finden hier letzte ungestörte Nistmöglichkeiten in der sonst intensiv genutzten Landschaft.

Kampfläufer-Brutnachweise

Hier war es ja eine Zeit lang etwas ruhig, aber in den nächsten Tagen kommen wieder interessante Beiträge..!
Im Frühjahr ist für uns natürlich die Hauptsaison mit viel Freilandarbeit – da mussten die Onlineaktivitäten etwas zurückgestellt werden.

In diesem Jahr haben wir den NLWKN und sein LIFE-Projekt „GrassBirdHabitats“ auf verschiedene Weise unterstützt. Im Rahmen des LIFE-Projekts wird u.a. in Kooperation mit dem Max-Planck -Institut für biologische Intelligenz (früher MPI für Ornithologie) eine Untersuchung am Kampfläufer durchgeführt, die Zugrouten und Brutplätze aufzeigen soll. Dazu wurden am Dümmer fast 30 Kampfläufer gefangen und besendert. Wer die Feuchtwiesen am Dümmer in diesem Frühjahr beobachtet hat, weiß aber, dass noch viel mehr Kampfläufer hier waren bzw. teilweise auch immer noch im Gebiet sind.

Am vergangenen Freitag waren wir gemeinsam mit dem NLWKN und dem GrassBirdHabitats-Partner Bio-Consult im Gelände unterwegs, um Uferschnepfenküken zu beringen und zu besendern. Dabei fiel ein unbesendertes Kampfläuferweibchen durch typisches Verleitverhalten auf, das schnell klarmachte, dass es Küken führte. Damit war ein Brutnachweis erbracht, womit an diesem Morgen keiner gerechnet hatte… Durch den Einsatz unserer Wärmebilddrohne war es zusätzlich sogar möglich, alle vier Küken zu finden und zu beringen. Ein Küken wurde zuätzlich besendert und zeigt seitdem den Aufenthaltsort der „Familie“ (beim Kampfläufer beteiligt sich das Männchen im Gegensatz zu den anderen Limikolenarten nicht am „Familienleben“).

Im Zuge der Beobachtung des verleitenden Weibchens und des Fangs der Küken gelangen sogar noch zwei weitere Brutnachweise durch Beobachtung zweier weiterer, ebenfalls verleitender Weibchen in der unmittelbaren Nähe des ersten Nachweises.

Drei Kampfläufer-Brutnachweise sind heute leider etwas ganz Besonderes geworden; in der aktuellen roten Liste der Brutvögel Niedersachsens wird als Bestand für das Bezugsjahr 2020 eine Brut in ganz Niedersachsen angegeben. Durch das heimliche Verhalten ist zwar anzunehmen, dass es tatsächlich wahrscheinlich mehr Bruten im Land gibt – drei Nachweise in einem Gebiet an einem Tag sind aber dennoch ein toller Beweis für die gute Entwicklung der Feuchtwiesen hier am Dümmer!

In den nächsten Tagen gibt es noch eine weitere Infos zum Kampfläufer…

Kampfläuferküken im Ochsenmoor (Foto: Marcel Holy)

Steinschmätzer

Obwohl Steinschmätzer eher steiniges Gelände als Lebensraum bevorzugen, kann man sie auch im Ochsenmoor beobachten. Auch wenn sie hier auf dem Durchzug wahrscheinlich nur kurz verweilen.

Männliche Steinschmätzer haben dunkelbraune Flügel und sind am Bauch weiß. Im Frühjahr verfärbt sich die Brust in einen rosabeige Ton. Am Rücken und Scheitel sind sie aschgrau gefärbt. Außerdem haben sie eine auffällige schwarze Augenmaske mit weißen Überaugstreif.

Das Weibchen ist braungrau und hat eine hell beige Unterseite sowie einen beigen Überaugstreif.

Auf dem Speiseplan der Steinschmätzer stehen überwiegend Insekten, Spinnen, Würmer uns Schnecken. Im Herbst greifen sie auch mal auf Beeren zurück.

Den Winter verbringen die Steinschmätzer in Afrika.

Foto: Meike

Jahresfotoserien 2022

Auch in 2022 haben wir wieder zwei Szenen wöchentlich in Fotos festgehalten und daraus Videos erstellt. Die erste Szene befindet sich im Ochsenmoor an der Haßlinger Straße in Richtung der Huntemündung und die zweite auf der Huntebrücke am Ochsenmoor in Richtung Dümmer.

Blick von der Haßlinger Straße ins Ochsenmoor
Blick von der Huntebrücke auf die Hunte

Fotos: Caroline Poitzsch

Gewässerpflege für die Feuersalamander

Beeindruckende Tiere sind die Feuersalamander! Und am Stemweder Berg gibt es sie! Ihre Larven wachsen in den Kleingewässern rund um den Berg auf. Die NUVD hilft u.a. durch Freischneideaktionen, die Verlandung zu verhindern. Erfolgreich war im November diese Aktion mit der Natur AG der Grundschule Lemförde. Die Kinder lernten einiges zum versteckten Leben dieser faszinierenden Tiere. Eine kleine Spurensuche im angrenzenden Wald zum Abschluss rundete den Nachmittag ab.

Text: Uta Lansing

Uta Lansing (NUVD) mit der Natur AG der Grundschule Lemförde (Foto: Wolke)
Feuersalamander am Stemweder Berg (Foto: U. Lansing)

Gerippter Brachkäfer

Von einem allabendlichen Schauspiel berichtete Udo Effertz letzte Woche Folgendes:

Zwischen 21:30 Uhr und 22:00 Uhr sammeln sich jeden Abend die Lachmöwen auf der Pferdeweide und warten darauf,  dass das Schwärmen losgeht. In der Dämmerung fängt der „Gerippte Brachkäfer“, im Volksmund auch Junikäfer genannt, in großen Schwärmen an zu fliegen. Der Junikäfer ähnelt sehr dem Maikäfer, ist aber nur 14-18 Millimeter groß und trotzdem ein gutes Abendessen für die Möwen.

Text und Fotos: U. Effertz

Ornithologische Gedanken zur Zeit

von Herbert Zucchi

Kackt uns ein Vogel auf den Kopf,
ist es wohl nie ein Wiedehopf,
denn diese Spezies ist sehr rar.
Das heißt, dass es ein andrer war.
Noch seltener sind blaue Racken,
sodass auch die uns nicht bekacken.
Im Küstenraum, das ist gewiss,
trifft uns am ehsten Möwenschiss,
und in der Stadt schmückt unsre Haube
schonmal die Scheiße einer Taube.
Ein kleiner Klecks auf unsrer Jacke
ist rein statistisch Spatzenkacke,
auch von ’ner Meise könnt er sein,
denn ihre Kleckse sind sehr klein.
Doch wenn er etwas größer war,
dann stammt er wohl von einem Star.
Würd es die Vögel nicht mehr geben,
wär vogelkackefrei das Leben,
doch möcht die Vögel ich nicht missen –
sonst wärn wir wirklich angeschissen!

In Anlehnung an den gestrigen Beitrag war dies nun eine andere Annäherung an das Thema Scheiße. Das Gedicht wurde im Juli/August 2021 in der 92. Ausgabe des Osnabrücker Stadtteilmagazins „Wüstenwind“ veröffentlicht.

Der Verfasser Prof. Dr. Herbert Zucchi lehrt und forscht an der Hochschule Osnabrück als Professor für Zoologie / Tierökologie / Umweltbildung. Er hat in Marburg Biologie studiert und dort auch promoviert.

Alles Scheiße oder Gut Dung will Weile haben

Es mag für unsereins vielleicht etwas unappetitlich sein, aber eine Vielzahl von Organismen – unter ihnen hunderte Insektenarten – ernähren sich von Mist. Und wenn die Insekten etwas zu fressen finden, freuen sich auch die Vögel. Hier ein paar Zahlen zum Thema:

Ein Pferd produziert täglich 15 bis 23 kg Pferdeäpfel. Erst nach mehr als 48 Stunden verlässt das, was ein Pferd frisst, den Darm.

Ein Rind lässt pro Tag 8 bis 10 Kuhfladen fallen. Ein Kuhfladen wiegt bis zu 2 kg und bietet Nahrung für mehr als 1000 Insekten.

Laut Untersuchungen aus England liefert ein rund 600 kg schweres Rind mehr als elf Tonnen Dung im Laufe eines Jahres auf der Weidefläche. Dieser Dung soll durch 120 kg Insektenlarven genutzt werden.

2019 konnten 3,6 Millionen Rinder in Deutschland auf Weiden grasen. Das entspricht 31 % aller in Deutschland gehaltenen Rinder. Seit 2010 zeigt sich ein Rückgang der Weidehaltung, da damals noch 37 % der Rinder zumindest zeitweise die Möglichkeit zum Weidegang hatten. In Niedersachsen, dem Bundesland mit dem nach Bayern zweitgrößten Rinderbestand, konnten 34 % der Rinder die Weide nutzen.

Eine einzelne Schwalbe fängt in der Brutzeit pro Tag bis zu 2000 Insekten.

Text: U. Effertz mit C. Poitzsch

Exkursion ins Revier der Feuersalamander

Die AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V. (AG Eulenschutz) feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gibt es verschiedene Veranstaltungen, die Einblicke in die Tätigkeitsfelder und das Projektgebiet der Arbeitsgemeinschaft geben.

Feuersalamander (Foto: C. Vogel)

Am Samstag, dem 14.5.2022 bietet Uta Lansing aus Dielingen eine Exkursion zum Thema Feuersalamander an. Die Diplom-Biologin betreut seit mehreren Jahren in Kooperation mit der AG Eulenschutz sowie der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) die Gewässer im Stemweder Berg und führt ein Monitoring des Feuersalamanders und anderer Amphibien durch. Da es nur wenige Vorkommen des schwarz-gelben Salamanders in unserer Region gibt und die Art zudem durch ihre unauffällige Lebensweise den meisten Naturfreunden verborgen bleibt, erwarten die Teilnehmer spannende Einblicke in die Lebensweise, die Bestandssituation, Bedrohungen und Schutzmaßnahmen. Die Veranstaltung richtet sich besonders an Kinder und Jugendliche, ggf. auch in Begleitung der Eltern. Je nach Anzahl der Anmeldungen, können jedoch auch Erwachsene ohne Kinder teilnehmen. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Die Veranstaltung ist kostenlos und dauert ca. 2 Stunden.

Treffpunkt ist am 14.5.2022 um 10 Uhr am Wanderparkplatz an der Haldemer Straße zwischen Stemshorn und Haldem.

Anmeldung bitte per Email an info@nuvd.de.