Bisamburgen

Im Ochsenmoor sind an einigen Stellen große Haufen aus Pflanzenresten zu sehen. Dabei handelt es sich um Bisamburgen.
Bisame können zwei Arten von Bauen anlegen. Sie können zum einen mit den Vorderläufen und den Zähnen Erdbaue graben, wobei sie häufig Deiche, Dämme und ähnliches beschädigen. Wenn dies aufgrund der Gegebenheiten im Lebensraum nicht möglich ist, können sie zum anderen die erwähnten Bisamburgen bauen.
Der Wasserstand ist im Ochsenmoor überall so hoch, dass keine Böschung für einen Erdbau mehr zur Verfügung steht. Also haben die Bisame mit Pflanzenmaterial für trockene Plätzchen gesorgt.

Bisamburg (Foto: C. Poitzsch)

Bollerwagen im Moor

Gestern haben wir die künstlichen Verstecke eingesammelt, die im Goldenstedter Moor zur Schlingnatterfassung ausgebracht waren. Das heißt, es mussten 90 Stück nasser, dreckiger Dachpappe transportiert werden. Der Bollerwagen mit der großen Plane sieht zwar ein bisschen nach Müllkutsche aus, erfüllt aber bei genügendem Krafteinsatz seinen Zweck. Im kommenden Frühjahr werden die künstlichen Verstecke erneut ausgebracht, um weitere Bereiche des Goldenstedter Moores auf Schlingnattervorkommen zu untersuchen.

Der goldene Herbst hat im Goldenstedter Moor noch mal gezeigt, was er kann. Die Kulturheidelbeersträucher wie der im Vordergrund gehören zwar nicht ins Moor, sorgen aber mit ihrem roten Laub zurzeit für nette Farbtupfer.

Meiseneier und Fledermauskot

Bei der jährlichen Kontrolle der Fledermauskästen im Erlenbruchwald im Ochsenmoor und am Entenfang am Dümmer-Museum konnte erfreulicher Weise wieder festgestellt werden, dass alle Kästen von Fledermäusen besetzt waren. Und nicht nur von Fledermäusen: Auch Wespen, Hummeln und Vögel nutzten die Kästen im Erlenbruchwald zum Teil als Nistplatz. Im Herbst werden die Kästen auf Spuren von Fledermäusen kontrolliert und für die nächste Saison gereinigt.

Reste eines Vogelnestes aus einem der Fledermauskästen mit schwarzem Fledermauskot im linken Bildbereich und zwei nicht ausgebrüteten Vogeleiern, vermutlich von der Sumpfmeise (Foto: C. Poitzsch)

Aronstab und Schwefelporling

Der Aronstab gedeiht am Stemweder Berg, an der Brockumer Seite.

Die roten Früchte des Aronstabs verraten seinen Standort
Alle Bestandteile der Pflanze sind giftig – bitte nicht anfassen!

Und den „gemeinen Schwefelporling“ habe ich in Brockum in einem alten Eichenstumpf entdeckt. Der Pilz ist etwa 2 Wochen alt.  Der Pilz wird in sehr jungem Stadium in manchen Küchen verzehrt, wegen seines Geschmacks nennt man ihn daher „Chicken of the wood“. Aber Vorsicht: wächst er auf giftiger Unterlage, speichert er die im Holz enthaltenen toxischen Stoffe und kann zu einem gefährlichen Menue werden. 

Gemeiner Schwefelporling, auch Chicken of the wood (Waldhühnchen) genannt.

Fotos und Text: Ulrich Krause

Initialstadien der Renaturierung

Im Südlohner Moor sind verschiedene Stadien der Regeneration zu sehen. Es gibt Flächen, auf denen die Abtorfung erst vor kurzem beendet worden ist. Auf anderen Flächen hat sich über die Zeit bereits teilweise wieder eine Struktur aus Bulten und Schlenken gebildet. Die Flächen auf den Fotos gehören in die erstgenannte Kategorie.

Diese Fläche wurde erst vor kurzem nach der Abtorfung eingeebnet und mit Dämmen umgeben, um das Wasser zu halten.
Dies ist die Nachbarfläche der Fläche oben. Sie ist nur durch einen kleinen Damm abgetrennt. Hier hatte die Vegetation schon etwas mehr Zeit, sich zu entwickeln.

Fotos: Caroline Poitzsch

Naturschutz und Kanutourismus

Zwischen dem Ausfluss aus dem Dümmer und der Stadt Diepholz sind entlang der Lohne durch Ausgleichsmaßnahmen, reduzierte Gewässerunterhaltung und aktive Schutzmaßnahmen wie z.B. die Anlage von Seitenarmen zahlreiche wertvolle Bereiche entstanden. Diese werden auch von bestandsgefährdeten Tierarten zur Brut, Nahrungssuche und als Versteck bzw. Ruheplatz genutzt. So werden hier regelmäßig Eisvögel, Nachtigallen sowie diverse Enten- und Watvogelarten nachgewiesen.

Da auf der Lohne im Sommerhalbjahr zahlreiche Kanutoren stattfinden, wollten der Anbieter der Kanutouren, die Firma Bright Side Tours, der Naturpark Dümmer sowie die NUVD durch Barrieren vor schützenswerten Biotopen und Neststandorten von Wasservögeln dafür sorgen, dass der Kanutourismus naturverträglich durchgeführt werden kann.

Dieses Vorhaben wurde bereits im April 2014 umgesetzt. Gemeinsam mit Jörg Böse von Bright Side Tours aus Lembruch wurden Barrieren aus Eichenpfosten und quer daran angebrachten Baumstämmen vor schützenswerten Bereichen an der Lohne zwischen dem Dümmer See und Diepholz installiert. Auch ungeübte Kanuten werden bei mangelnder Steuerfähigkeit durch die Barrieren im Fahrwasser gehalten.

Barrieren vor aquatischen Schilfbeständen (Foto: Marcel Holy)

Vor den beiden im Jahr 2012 durch die NUVD an der Lohne geschaffenen Seitenarmen wurden Barrieren eingespült bzw. lange Baumstämme von Ufer zu Ufer gelegt. Außerdem wurden Bereiche mit überhängenden Ästen (z. B. Ansitzwarte Eisvogel), Schwimmblattpflanzen und aquatischen Schilfbe-ständen geschützt.

Für die Instandhaltung sorgt Jörg Böse seit der Installation der Barrieren regelmäßig.

In der vergangen Woche hat die NUVD gemeinsam mit Jörg Böse Hinweisschilder an den Barrieren angebracht, um auf den Sinn und Zweck der Absperrungen hinzuweisen und so für noch mehr Verständnis unter den Kanuten zu sorgen.

Eines der neuen Hinweisschilder an einer Barriere (Foto: Christian Vogel)

Während der Tour auf der Lohne zur Anbringung der Schilder wurden außerdem eindeutige Biberspuren entdeckt. In der Nähe der Stelle, an der im Dezember 2020 ein Biber in eine Kamerafalle getappt ist, sind die Spuren laufender Baumfällarbeiten nicht zu übersehen.

Das war ein Biber (Foto: Christian Vogel)