Die Pfeifente – ein weiterer Wintergast

Von September bis April befinden sich die Pfeifenten (Mareca penelope) auf den Zug beziehungsweise in ihren Wintergebieten, genau dann ist die Chance am größten die charakteristischen Rufe, bzw. Pfiffe dieser Entenart am Dümmer zu hören und große Scharen dieser Enten auf dem Dümmer zu beobachten.

Wie bei vielen Wintergästen liegen auch die Brutgebiete der Pfeifente im Norden Eurasiens, sie brütet hauptsächlich in den sumpfigen Gebieten der Taigaregion. Die europäische Population wird auf 470.000 bis 650.000 Brutpaare geschätzt. Inzwischen hat sich auch ein westeuropäischer Brutbestand mit wenigen Paare in den Niederlanden und Schleswig-Holstein etabliert.

Die Überwinterungsgebiete liegen an den Küsten und großen Binnengewässern Mittel- und Westeuropas aber auch in Afrika und Asien. Das wichtigste Überwinterungsgebiet in Europa ist Großbritannien.
Die Überwinterer nehmen aber auch die deutschen Küsten und großen Binnenseen immer stärker als Überwinterungsgebiete in Anspruch. Das lässt sich unter anderem auf die Extensivierung der Salzwiesenbewirtschaftung und einer Ausbreitung der Quellerzonen durch Eindeichungen zurückführen, damit finden die Enten eine bessere Nahrungsgrundlage. Ebenso werden die Klimaveränderungen sicherlich ihren Teil dazu beitragen.

Am Dümmer können regelmäßig bis zu 5.000 Exemplare, in manchen Jahren auch bis zu 10.000 Exemplare im Winter beobachtet werden. Derzeit ist die Pfeifente gut auf den Feuchtflächen im Ochsenmoor zu beobachten. Feuchte, kurzrasige Wiesen sind ihre Hauptnahrungsquelle. Als reiner Vegetarier zeigt die Pfeifente ein gänseähnliches Verhalten bei der Nahrungsaufnahme. Durch den andauernden Verlust solcher Flächen, weicht sie auch auf angrenzende Ackerflächen aus. Dies führt, gerade im Küstenbereich, immer wieder zu Konflikten mit den Landwirten. Die Jagd auf Pfeifenten ist in Niedersachsen vom 01. Oktober bis 15. Januar erlaubt, darüber hinaus gibt es in bestimmten Schutzgebieten Einschränkungen, bzw. Verbote. Im Vogelschutzgebiet Dümmer darf die Pfeifente nicht bejagt werden.

In der Roten Liste der IUCN wird die Pfeifente weltweit als ungefährdet geführt, allerdings ist der aktuelle Populationstrend abnehmend.

Fotos: Werner Brinkschröder
Text: Christian Vogel & Werner Brinschröder

Wildkameras – Fressen und gefressen werden

Hier mal ein paar Fotos von erfolgreichen Beutezügen.

Vielleicht hilft es ja, wenn man alle Viere von sich streckt.

Zwei Krähen wollen einer dritten die erbeutete Kröte streitig machen.

Ein Bussard mit namensgebender Beute.

Diese Fuchsfähe hatte offensichtlich ein besonderes Talent zum Vogelfang. Die Kamera hat sie immer mal wieder mit Vögeln abgelichtet, die sie ihrem Geheck zugetragen hat. Hier ist es eine Ente.

Eine Krähe mit Ei, ebenfalls verfolgt von einem hungrigen Artgenossen.

Und eine Krähe mit einer Schafstelze als Beute.

Rothalsgans

Diese Rothalsgans ist ein Gefangenschaftsflüchtling, wie man am Ring am linken Fuß/Ständer auf dem zweiten Bild erkennen kann und hält sich zur Zeit im Ochensmoor auf. Ihre eigentliche Heimat ist die russische Tundra, im Winter zieht sie überwiegend an das schwarze Meer, gelegentlich können einzelne Exemplare in Trupps mit anderen Gänsen auch in Mitteleuropa überwintern.

Fotos: Werner Brinkschröder
Text: Christian Vogel

 

Wildkameras – Suchbilder

Hier eine Reihe von Aufnahmen, bei denen man genau hinschauen muss.

Wir starten relativ einfach.

Hier hätte das Gras vor der Kamera eigentlich früher gemäht werden müssen, es wollte aber jemand unbedingt auf’s Bild.

Hier ist ein Ast vor die Kamera geweht worden.

Gleicher Standort, anderes Foto.

Gleicher Standort, noch ein Suchbild…

Hier hätte es geholfen, wenn der Infrarotblitz schon eingesetzt hätte.

Gleicher Standort, gleiches Problem.

Eigentlich recht offensichtlich, aber wenn man es nicht weiß, kann man es nicht zuordnen.

Mal wieder gleicher Standort…

Sonnenuntergang mit…?

Ein großer Vogel, aber nicht leicht zu entdecken…

 

Auflösungen von oben nach unten:
Rehbock
Wiesel am unteren Bildrand
Fuchs hinter dem ganz rechten Blatt
Fuchs in der Bildmitte
Iltis ganz unten rechts
Wildschwein am linken Bildrand
Entenfamilie unten mittig
Das „helle Etwas“ am oberen Bildrand ist eine Fledermaus
Hase am rechten Gewässerufer
Gans rechts unten
Ein startbereiter Seeadler in der rechten Bildhälfte

Wildkameras – Rehböcke

Sicherlich nicht nur für Jäger interessant…

Ein Knopfbock. Heute aufgrund der deutlich besseren Lebensraumbedingungen, insbesondere der energiereichen Äsung, in vielen Gebieten zu einem seltenen Anblick geworden.

Unter Jägern häufig „Mörderbock“ genannt, weil er ohne Vereckungen am langen Spießergehörn einen kontrahenten zu Tode „forkeln“ könnte.

Der Bock im Bastgehörn „prahlt“. Nach dem Verfegen, also dem Abstreifen der abgestorbenen Basthaut vom fertig ausgebildeten Gehörn, sind die Stangen natürlich deutlich dünner.

Hier ist zu sehen, dass ältere Böcke (rechts) in der Regel später „verfärben“ also in den Haarwechsel kommen, als jüngere. Das Gehörn ist im Hinblick auf das Alter kein zuverlässiges Merkmal.

Man bezeichnet das Gehörn auch als Kopfschmuck. Dieser Bock hat sich allerdings noch einmal zusätzlich geschmückt.

Etwas gefällt dem Bock nicht – er „schreckt“.

Ein Bock mit „abnormem“ Gehörn, also nicht mit einer der üblichen Ausprägungen als Spießer-, Gabler- oder Sechsergehörn.

Überbelichtet, aber trotzdem ein interessantes Foto.

Küstenbewohner besucht Dümmer

Die Mantelmöwe ist der größte Vertreter unter den hiesigen Möwen und kommt ausschließlich an den Küsten Nordeuropas bis Nordostamerika vor. Im Deutschland brüten zur Zeit etwa 50-60 Paare dieser Möwe, die Hauptbrutgebiete in Europa liegen in Norwegen, Großbritannien, Island und Schweden mit insgesamt etwa 100.000 Brutpaaren. Der weltweite Bestand wird auf 540.000 bis 750.000 adulte Tiere geschätzt. Sie wird auf der Roten Liste als „Nicht gefährdet“ eingestuft.

Die Mantelmöwe, Larus marinus, ist stark an die Küstengewässer gebunden und ist deshalb nur sehr selten und dann vor allem im Winter im Binnenland anzutreffen. Glutz von Blotzheim beschreibt noch, dass die Mantelmöwe nur soweit in das Binnenland vordringt, dass sie abends wieder zurück an die Küste fliegen kann, dieses Verhalten ist für die Mantelmöwen aber nicht mehr typisch. So kann sie auch immer mal wieder am Dümmer beobachten werden. Dieses Foto wurde von Werner Brinkschröder in Hüde aufgenommen, wo sich diese Mantelmöwe bereits seit mehreren Wochen aufhält.

Foto: Werner Brinkschröder

Charakteristische Merkmale dieser Art sind, wie schön auf dem Foto zu erkennen sind, die schwarz wirkenden Deckflügel und ihre rosa Beine. Zwischen anderen Möwen sticht sie deutlich mit ihrer Größe heraus. Sie kann ein Gewicht von bis zu 2 kg und eine Spannweite bis 170 cm erreichen.

Während in der Brutzeit der Bestand der Mantelmöwe in Deutschland sehr gering ist, kommen ab Juli tausende Tiere aus Skandinavien ins Wattenmeer. Zum Winter hin sinken die Bestände an der Küste leicht, dann ist die Chance die Mantelmöwe am Dümmer zu beobachten am größten. Ab Februar zieht es die Tiere dann wieder gen Norden in ihre Brutgebiete.

Text: Christian Vogel
Korrektur: Werner Brinkschröder