Erlenbruch

Der Erlenbruchwald im Ochsenmoor steht in starkem Kontrast zur den offenen Flächen des Schutzgebiets. Da Wiesenvögel bei der Wahl ihres Brutplatzes die Nähe von Gehölzen zum Schutz vor Prädatoren meiden, sind Bäume in den Niedermoorflächen eher unerwünscht. Zudem entziehen sie dem Boden das immer knapper werdende Wasser. Dennoch ist auch der Erlenbruchwald ein immer seltenerer Biotoptyp, der spezialisierten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Als Bruchwald wird ein permanent nasser, zeitweilig überstauter, sumpfiger Wald bezeichnet. Auwälder sind hingegen von Fließgewässern mit einer starken Wasserstandsdynamik geprägt. Bei Überschwemmungen werden anorganische Elemente wie Sand und Schlick eingetragen und abgelagert, was bei Bruchwäldern kaum geschieht.

Anblicke wie diesen bringt man vielleicht eher mit Sibirien in Verbindung, das liegt vermutlich vor allem daran, dass der Großteil der weltweit noch vorhandenen intakten Moore in dünnbesiedelten Gebieten ohne Nutzungsdruck wie Kanada, Alaska und Sibirien liegt. (Foto: Udo Effertz)

Im Erlenbruchwald ist die dominierende und namensgebende Baumart die Schwarzerle. Sie besitzt einen mit Stelzwurzeln versehenen Stammfuß und kommt dank ihrer Adventivwurzeln vergleichsweise besser mit den schwankenden und teils hohen Wasserständen ihres Habitats zurecht als andere Arten. Doch auch die Schwarzerle kann sehr starke Vernässung nicht ewig überleben, weshalb Erlenbruchwälder oft reich an Totholz sind. Stehendes Totholz kommt beispielsweise Spechten und anderen Arten, die ihre Nahrung im Holz suchen, zugute. Entstehende Baumhöhlen werden von Höhlenbrütern und auch Fledermäusen genutzt. Der überstaute Waldboden in Bruchwäldern ist für Kraniche ein gern genutzter Brutplatz. Sollte sich ein Nesträuber die Mühe machen, durch das Wasser zu waten, so ist sein Kommen zumindest schwerer zu überhören.  

Foto: Caroline Poitzsch

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