Freud und Leid bei Trockenheit

Die lang andauernde Trockenheit hat Vor- und Nachteile für See und Umland.
In Lembruch musste nach mehrjähriger Entspannung wieder ein Blaualgen-bedingtes Badeverbot verhängt werden. Steigende Wassertemperaturen und absterbende Blaualgen können zu niedrigen Sauerstoffgehalten führen und kritisch für Fische werden. Hoffen wir, dass wir „mit einem blauen Auge davon kommen“
Für das Schilf mag sich ingegen an der einen oder anderen Stelle die Gelegenheit ergeben, sich durch die Keimung von Samen oder die Ausbreitung über Leghalme in trocken gefallene Uferbereiche auszubreiten. Zum Ausgleich der massiven Röhrichtverluste der letzten Jahre wäre dies sehr wichtig. Aquatische Röhrichtbestände sind mittlerweile Mangelware am Dümmer.
Die schlammigen Ufer in der Südbucht werden nun hingegen von ziehenden Limikolen genutzt.

Niedriger Wasserstand und trocken gefallene, schlammige Uferbereiche in der Südbucht

Nach zwei Jahren mit ergiebigen Sommerniederschlägen, die dazu führten, dass viele Wiesen erst im Herbst oder garnicht gemäht werden konnten, wurden in diesem Sommer alle Flächen in den Schutzgebieten gemäht.  Damit sind wichtige Grundvoraussetzungen erfüllt, um im Winter attraktive Rasthabitate für Gänse und im Frühjahr geeignete Brutgebiete für die zurückkehrenden Wiesenvögel zu haben.
Sinkt der Wasserstand jedoch so weit ab, dass eine Nachlieferung von Wasser aus dem Boden nicht mehr erfolgt, trocknet die Vegetation aus und die verbliebenen Weidetiere bekommen Futtermangel. Auf vielen Wiesen ist derzeit auch an einen Folgeschnitt zur Heuernte nicht mehr zu denken.

Langfristig negative Folgen entstehen dort, wo die Trockenheit den Torfkörper und die darunter liegende Lebermuddeschicht (alte, stark wasserhaltige Seesedimente) schrumpfen lässt. Die sich daraus ergebende Sackung der Böden liegt zum Teil im Dezimeterbereich und ist größtenteils irreversibel, mit der Folge, dass Vernässung und Bewirtschaftung in den kommenden Jahren erschwert werden.

Über 40 Störche an einem kleinen Tümpel im Ochsenmoor (alle Fotos: M. Holy)

 

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