Schleiereulen-Totfunde

Im Zusammenhang mit dem heftigen Wintereinbruch der letzten Woche wurden vermehrt Schleiereulen tot aufgefunden. Die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e.V.) möchte diese -wenn auch traurige- Situation zur Datenerhebung und -auswertung nutzen. Es soll die Hunger-Mortalitätsgrenze ermittelt und ein Überblick über die Folgen des kurzen, aber intensiven Wintereinbruchs erlangt werden. Aus dem Umfeld der ÖSSM gibt es bereits fast 20 Meldungen von Schleieulen-Totfunden.

Falls auch Sie eine tote Schleiereule finden sollten, melden Sie dies bitte an Thomas Brandt von der ÖSSM unter: info@oessm.org

Folgende Angaben werden benötigt:

  • Funddatum
  • Fundort: Ortschaft, Landkreis, Umstände (z. B. in Gebäuden, Dachboden, Scheune, außerhalb, Straßenrand etc.)
  • Gewicht (möglichst auf wenige Gramm genau, mit Angaben zur Genauigkeit)
  • nach Möglichkeit ein Foto der Bauchseite (bei einigen Individuen ermöglicht das die Geschlechtszuordnung)

Auch über ornitho.de eingegangene Totfundmeldungen sollen zusammen mit dem DDA ausgewertet werden.

Die schwarzen Rabenvögel

Landläufig hört man häufig das Wort „Rabe“, wenn man einen mittelgroßen schwarzen Vogel sieht… weit gefehlt, denn das ist eher die Ausnahme. Hier in der norddeutschen Tiefebene treffen wir auf drei verwandte aber doch sehr unterschiedliche Vogelarten.

Der kleinste dieser Arten ist die Dohle. Keck, putzig, hellwach und an allem interessiert läuft sie ein bisschen watschelnd durch die Gegend immer nach etwas am Suchen, wenn sie nicht gerade fliegt. Ihr helles Auge und der graue Hinterkopf geben ihr was Sympathisches. In Kleingruppen manchmal in Trupps mit Krähen ist sie durch ihren Ruf „kjack“ zu erkennen. Dohlen umkreisen gerne hohe Gebäude und lieben Schornsteine zum Nisten.

Saatkrähen (Foto: C. Poitzsch)

Größer und derber kommen die unterschiedlichen Krähenarten daher (Saatkrähe, Rabenkrähe und Nebelkrähe). Alle rufen ähnlich: „Krraah“ manchmal auch in Folge gereiht. Die Schnäbel dieser sehr wachsamen Vögel sind dominant. Sie lieben Geselligkeit und gründen Kolonien – leise sind sie dabei nicht gerade. Ihr Nahrungsspektrum ist breit: Inhalte von Abfalltonnen scheinen genauso interessant zu sein wie ein frisch umgepflügtes Feld. Im Segelflug haben alle drei Arten einen leicht gerundeten Stoß. Die Saatkrähe hat den groß erscheinenden grauen Schnabel, die Rabenkrähe ist ganz schwarz und die selten anzutreffende Nebelkrähe wirkt fast gefleckt im Wechselbild schwarz mit grau. [Anm.: Die Nebelkrähe ist östlich der Elbe angesiedelt, die Rabenkrähe westlich davon (ungefähr). Es kommt zu Hybridisierung in der Kontakzone der Populationen.]

Der „König“ dieser Gruppe ist der Rabe – genauer der Kolkrabe – so heißt er exakt. Ein tiefes „grrog“ ist sein Markenzeichen. Er ist sehr verspielt und zeigt im Frühjahr akrobatische Luftspiele oft völlig synchron mit seinem Partner, dem er zeitlebens treu ist (so wird’s gesagt). Gewaltig ist sein Schnabel und im Flugbild unterscheidet er sich von den Krähen durch einen keilförmigen Schwanz. Er liebt Wälder mit abwechselnder Feldflur und nistet gerne in Steinbrüchen oder Felsformationen.

Es lohnt sich also schon einmal genau hin zu schauen – denn schwarz ist nicht gleich schwarz.

Mit Grüßen aus der Natur von Jürgen

Es taut im Ochsenmoor

Der Erlenbruchwald ist randvoll mit Schmelzwasser
Ein schwarzes und ein hellbraunes Reh im Erlenbruch
Im schwindenden Schnee werden Gänge sichtbar. Dieser hier könnte von einer Schermaus stammen.
Die ersten Weidenkätzchen wagen sich ans Licht.
Ein kleiner Trupp Kraniche, unterwegs in nordwestlicher Richtung

Fotos: Caroline Poitzsch

Vogelwelt im Winter

Hier ein paar Eindrücke vom Wochenende als der Winter seinen Rückzug noch nicht angetreten hatte.

Am Marler Graben werden die ersten wärmenden Sonnenstrahlen voll genutzt.
Dieser Buntspecht sucht an den Weidepfählen im Ochsenmoor nach Nahrung.
Der Eisvogel nutzt den eisfreien Bereich am Marler Graben und lauert auf Beute.

Alle Fotos: Udo Effertz

Winterruhe am Dümmer

Auch wenn der Dümmer und die weiteren Gewässer im Dümmer-Randgebiet fast sämtlich zugefroren und die Felder mit Schnee bedeckt sind, lohnt sich m. E. eine Fahrt in das dortige Gebiet. Am Marler Graben, der in Höhe der Saatkrähenkolonie noch eisfrei ist, hält sich ein Eisvogel auf. Auch ca. 15 Kormorane suchen dort im Graben nach Nahrung.

Eisvogel am Marler Graben

In Berglage und auf den Feldern südlich vom Geestmoor sind größere Ansammlungen von Bläss- und Saatgänsen zu beobachten.

Saat- und Blässgänse

Seit etwa Mitte Januar rufen die Feldlerchen. Auch gestern konnte ich trotz des Wintereinbruchs und der kalten Nächte mehrere Feldlerchen beobachten. Die Vögel saßen jetzt an den Straßenrändern, um dort nach Nahrung zu suchen.

Feldlerche

Bei Evershorst rastet – wie in jedem Winter – ein Schwarm (ca. 60 Ex.) Hohltauben. Gestern zogen in Höhe der Huntemündung ca. 65 Kraniche laut rufend in Richtung Geestmoor.

Hohltauben

Trotz der Minusgrade fanden an mehreren Stellen schon Hasen-Hochzeiten statt.

Feldhasen

Text und alle Fotos: Werner Brinkschröder