…oder doch ausgesetzt?
Diese 6 Hausgänse haben den Martinstag überstanden und halten sich nun am Südturm auf.
Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
…oder doch ausgesetzt?
Diese 6 Hausgänse haben den Martinstag überstanden und halten sich nun am Südturm auf.
Die in diesem Beitrag beschriebene Situation hat sich mit ziemlich genau zwei Jahren Abstand wiederholt.
Wir haben in der Verlandungszone am Westufer des Dümmers eine Wildkamera, die wir nun nach längerer Zeit ausgelesen haben. Dabei wurden wir wieder von zwei Wolfsaufnahmen überrascht. Diese stammen zwar schon aus dem November 2019, sind aber dennoch ein interessanter Nachweis.
Ob es sich um den selben Wolf handelt, der bei Tag und in der Nacht fotografiert wurde, oder ob es zwei unterschiedliche Individuen sind, ist nicht sicher zu sagen.
Jedes Jahr zum 1. November wird der Wasserstand des Dümmers von 37,20 m auf 36,80 m ü. NN abgesenkt, um mehr Stauvolumen für Hochwasserfälle zu haben. Aufgrund der normalen Niederschlagssituation liegt der Wasserstand momentan ziemlich genau auf Sollhöhe.
Zahlreichen Vogelarten kommt das sehr gelegen. Limikolen können beispielsweise trockene bzw. schlammige Ufer zur Rast oder Nahrungssuche nutzen. Flachwasserzonen dienen anderen Arten zur Jagd auf Fische und weitere Organismen oder als sichere Schlafplätze.
Die ohnehin spärlichen Röhrichtbestände liegen nun trocken oder stehen nur noch ganz flach unter Wasser. Den fehlenden Schutz durch aquatische Röhrichte kann man seit Jahren am Fischbestand des Dümmers ablesen. Über den Winter wird dieser von Fischfressern wie Grau- und Silberreihern, Haubentauchern, Gänsesägern und Kormoranen stark ausgelichtet.
Mit verschiedenen Untersuchungen und Maßnahmen versuchen wir das Röhricht so weit auszudehnen, dass größere, wasserdurchflutete Bereiche entstehen und so das Verhältnis zwischen Räuber und Beute ausgeglichener wird und auch neue Lebensräume für Röhrichtvögel wie die Rohrdommel und den Drosselrohrsänger entstehen.
M. Holy
Hier nochmal ein paar Eindrücke von weiter stromaufwärts am Marler Graben.
Heute Morgen waren die Fische übrigens nicht mehr da.
Fotos und Video: Marcel Holy
Im Marler Graben gibt es für Fischfresser aller Art gerade reichlich Nahrung. Wie die Ansammlung von Lachmöwen andeutet, sind es Kleinfische, die in großer Zahl aufgestiegen sind.
Heute Morgen setzte ein massiver Abzug von Kranichen aus der Diepholzer Moorniederung ein.
Die Kraniche aus dem Bereich Oppenweher Moor und Rehdener Geestmoor zogen dabei von Ost nach West längs über den Stemweder Berg.
Binseninseln und Segelboote – nur mit dem Unterschied, dass die Binsenbestände kleiner und alle eingezäunt sind und die Segelboote auch deutlich weniger sind als früher..
Aber immerhin wachsen die Teichbinsen erfreulich gut.
Diese beiden Fotos zeigen jeweils drei Seeadler (auf dem oberen Bild ist der dritte Adler im Geäst kaum auszumachen) und einen Trauerschwan zusammen mit einem Höckerschwan.
Der NLWKN-Vollzugshinweis zum Fischartenschutz für den Europäischen Aal benennt folgende Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen:
– Anhebung des fischereilichen Mindestmaßes auf 45 cm.
– Ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern: Bau bzw. Anpassung von Fischaufstiegsanlagen an die Ansprüche von natürlich aufsteigenden (Glas-)Aalen.
– Schutz abwandernder Aale an technischen Anlagen (Turbinen, Entnahmebauwerke für Kühlwasser etc.).
– Neuerteilung von Baugenehmigungen bzw. Umrüstungen nur bei Nutzung fischschohnender Technik (z.B. Wasserkraftschnecke statt Turbine)
– Verhinderung eines weiteren Bestandsanstiegs des Kormorans, um das Prädationsrisiko nicht weiter ansteigen zu lassen.
– Aalbesatz
Zum Besatz wird Folgendes näher ausgeführt: Eine zwingende Voraussetzung für den Erhalt des Aalbestandes ist mindestens die Aufrechterhaltung des jetzigen Besatzumfangs durch die Fischerei. Unter der Voraussetzung, dass zukünftig genügend Besatzaale zu nicht wesentlich erhöhten Preisen zur Verfügung stehen werden, kann erwartet werden, dass die Fischerei (private Finanzierung) das bisherige Besatzniveau aufrechterhält. Darüber hinaus ist die Steigerung des Besatzes (z. B. mit Mitteln aus dem Europäischen Fischerei-Fonds) elementar für eine Erholung der Bestände.
Gemeinsam mit dem Fischereibetrieb Dobberschütz, der das berufliche Fischereirecht auf dem Dümmer gepachtet hat, haben wir nun rund 100 kg autochthonen Aal in den Dümmer besetzt.
Da die Bestandserfassungen, die wir regelmäßig mit dem Anglerverband Niedersachsen durchführen, gezeigt haben, dass Steinschüttungen bevorzugte, da sichere Einstände der Aale sind, haben wir den Besatz in direkter Nähe solcher Habitate vorgenommen, um die Fische keinem erhöhten Prädationsrisiko auszsetzen.
Video: Marcel Holy
Dieses Schild steht im Stemweder Berg.