Arbeitseinsatz an den Schwarzstorchteichen

2015 haben wir, von der NUVD, im Naturschutzgebiet Huntebruch und Huntebruchwiesen begonnen Gewässer zu planen und umzusetzen. Eine in der NSG Verordnung genannte Zielart ist der Schwarzstorch und um ihn ein möglichst gutes Nahrungsangebot zu präsentieren, sollte er sich jemals dort ansiedeln, wurde sechs Gewässer an der östlichen Seite des Bruchwaldes angelegt.
Leider sind diese Gewässer teilweise im Laufe der Zeit mit Erlen zu gewachsen, die es nun zu entfernen galt.

Diese Gewässer ist von einem Erlenring umrundet (Foto: Christian Vogel).
Die 4 betroffenen Gewässer kurz vor dem Arbeitseinsatz, die Helfer machen sich im unteren Bildbereich langsam fertig (Foto: Marcel Holy).

Mit 8 Freiwilligen wurde diese Aufgabe nun in Angriff genommen und bewältigt. Betroffen waren 4 der ingesamt 7 angelegten Gewässer. Die Gewässer haben sich in den letzten Jahren zu einem Refugium für Amphibien und Libellen entwickelt (wir berichteten).

Nun stehen die Gewässer wieder frei und können sich weiter als Lebensraum für Insekten und Amphibien etablieren.

Gewässer nach dem Arbeitseinsatz (Foto: Marcel Holy).

Arbeitseinsatz im Goldenstedter Moor

Mit der BBS am Museumsdorf Cloppenburg haben wir am 13.10.2021 im Goldenstedter Moor den Birken, Kiefer, Kulturheidelbeeren und anderen Gehölzen in einer Fläche den Kampf angesagt. Eine Gruppe von 20 Landwirten, die ihre Ausbildung zum Betriebswirt machen, haben in einer 5 stündigen Aktion tatkräftig angepackt und die gesamte Fläche entkusselt.

Schüler der BBS am Museumsdorf Cloppenburg im Einsatz (Foto: Christian Vogel).

Es wurde aber nicht nur gearbeitet, zwischendurch gab es auch immer wieder Erklärungen, was dort eigentlich gemacht wird, wie sich die Fläche entwickeln soll und warum keine Maschinen dafür eingesetzt werden. So wurde anschaulich die Verdunstung durch die Birken dargestellt, die dem Hochmoor etliche Liter Wasser pro Tag entziehen, es wurden Toofmoose und deren Fähigkeit zur Wasserspeicherung vorgestellt und auch die Wichtigkeit der Moore im Kampf gegen den Klimawandel erläutert.

Am Ende des Tages war von den Birken nichts mehr zu sehen (Foto: Christian Vogel).

Dank der tatkräftige Unterstützung durch die angehenden Betriebswirte haben wir deutlich mehr Fläche geschafft als vorgesehen. Ein besonderer Dank geht an den Naturpark Dümmer e.V. für die Werkzeuge (Astscheren, Handsägen und eine Akkukettensägen), den Landkreis Vechta für die zur Verfügungstellung der Fläche und Unterstützung und natürlich an die Schüler und Schülerinnen der BBS am Museumsdorf Cloppenburg.

Es war ein sehr gelungener Tag an dem alle viel Spaß hatten!

Kranichzug hat eingesetzt

Diese Jahr hat der Kranichzug vergleichsweise früh eingesetzt und auch am vergangenen Wochenende konnten wieder etliche Kranichtrupps am Himmel beobachtet werden. Der BUND Diepholzer Moornierderung gibt den aktuellen Gesamtrastbestand mit 12.759 Tieren (Stand 04.10.2021) an.

Kraniche im Überflug (Foto: W. Brinkschröder).

Beobachtungen des aktuellen Zuggeschehens können gerne an Werner Brinkschröder gemeldet werden:
brinkschroeder.werner@web.de

Zusammen mit Bernhard Hülsmann trägt Werner Brinkschröder das Zuggeschehen im südwestlichen Niedersachsen zusammen und stellt die Daten in einem Bericht zur Verfügung. Unten ist der Bericht der letzten drei Jahre zur Einsicht und zum Download angeführt:

Die Heide blüht

Das blühende Heidekraut verwandelt zur Zeit viele Flächen im Südlohner Moor (und auch woanders) in einen Traum aus Pink und Violett. Für das Moor ist das eigentlich kein so gutes Zeichen, denn optimaler Weise ist Hochmoor für die Heidekrautgewächse eigentlich zu nass. Die blühenden Flächen befinden sich daher in einem Hochmoor-Degenerationsstadium. Es sieht trotzdem schön aus, darum hier ein paar Fotos.

Übrigens: Was hier auf den Fotos blüht ist die Besenheide Calluna vulgaris. Die Bezeichnung „Erica“ im Blumenhandel bezieht sich auf die gesamte Familie der Heidekrautgewächse, die Ericaceae. Erica tetralix ist die Glockenheide, die es etwas feuchter mag und ebenfalls zur Zeit im Moor blüht.

Foto: Christian Vogel
Foto: Caroline Poitzsch
Foto: Caroline Poitzsch

Schlingnatter gesichtet!

Im Rahmen des Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ führen wir seit dem Frühling eine Erfassung des Schlingnatterbestandes im Südlohner und Aschener- Heeder Moor durch. Co-finanziert wird das Projekt durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Die Schlingnatter Coronella austriaca ist eine zierliche Schlange, die ausgewachsen durchschnittlich 45-69 cm lang wird. Die Oberseite ist graubraun oder rötlich gefärbt mit einem dunklen Zeichnungsmuster auf Hinterkopf, Hals und Rücken. Sie ist nicht giftig und ernährt sich vorwiegend von anderen Reptilien und Mäusen.

Im Tiefland besiedelt die Schlingnatter unter anderem Heiden, degenerierte Moore und deren Randbereiche, naturnahe Moore, Wald-Offenland-Biotopkomplexe und lichte Wälder (vor allem Kiefernwälder). Durch ihre versteckte Lebensweise mit unterirdischer Jagd ist sie nur schwer zu Gesicht zu bekommen

In Niedersachsen gilt die Schlingnatter als stark gefährdet, in den FFH-Richtlinien wird sie in Anhang IV als streng geschützt geführt.

Für die Erfassung wurden künstlicher Verstecke ausgebracht, die nun regelmäßig kontrolliert werden. Vor einer Woche gab es den ersten Fund zu vermelden: die Überreste einer Häutung.

Häutungsrückstände einer Schlingnatter im Südlohner Moor (Foto: Christian Vogel)

Heute morgen war die Freude dann riesig als das erste lebendige Exemplar in einem künstlichen Versteck entdeckt wurde!

Schlingnatter im Südlohner Moor (Foto: Christian Vogel)

Erfolg für den Kriechenden Sellerie

Einmal im Jahr kartieren die NLWKN-Spezialisten aus dem Bereich Pflanzenartenschutz den Bestand des Kriechenden Sellerie Apium repens. In ganz Niedersachsen kommt er nur noch an 4 Standorten vor. Einer davon ist das Ochsenmoor und auch hier wächst er nur auf einer Fläche.
Dieses Jahr war das Ergebnis besonders erfreulich: Im Ochsenmoor wurde der größte Bestand seit Beginn der Erfassungen ermittelt. Waren es bei der Entdeckung des Vorkommens dieses seltenen unscheinbaren Pflänzchens in den 90er Jahren noch 3 Exemplare, so wurde die Gesamtzahl diese Woche auf 40.000 geschätzt!

Alle Fotos: M. Holy

Der Kriechende Sellerie profitiert von der Schafbeweidung, die zur Pflege der Fläche eingesetzt wird. Die Schafe fressen vor der Blütezeit des Selleries die Konkurrenz ab und sorgen zusätzlich mit der durch ihre Tritte hervorgerufenen Störung für genügend Licht und Luft für die vom Aussterben bedrohte FFH-Art.
Die Fingerspitzen auf dem unteren Foto verdeutlichen, wie klein die Pflanze ist.

Abfalltafel an der Bienenwiese

An der Bienenwiese ist von uns eine neue Lehrtafel installiert und eine Hecke gepflanzt worden. Die Hecke soll die Wiese von den Müllcontainern abgrenzen und die Tafel auf die Zersetzung unterschiedlicher Materialien in der Natur aufmerksam machen. „Damit soll ein Bewusstsein in der Bevölkerung geschaffen werden, dass der Müll richtig entsorgt und nicht mehr achtlos weggeschmissen wird“, erläutert Udo Effertz, 1. Vorsitzender der NUVD, und bedankt sich gleichzeitig bei Ralf Schmiesing von den Concordia Versicherungen in Hüde für die Finanzierung des Projekts.        

 

Ralf Schmiesing von den Concordia Versicherungen, Udo Effertz und Erik Langhorst (v.l.) (Foto: C. Vogel).

Neben der Aufforderung seinen Abfall richtig zu entsorgen stellt die Tafel die Lebensdauer unterschiedlicher menschlicher Produkte in der Natur dar und vergleicht diese mit der Lebenserwartung eines Storchs, diese liegt bei etwa 20 Jahren. Glas hingegen braucht 1.000.000 Jahre bis es in seine Bestandteile zersetzt ist, eine Plastiktüte 1.000 Jahre und eine Zeitung immerhin noch etwa 50 Jahre.  

Erik beim Aufbau der Lehrtafel (Foto: C. Vogel).

Bei der aktuellen Situation an den Müllcontainern stellt sich allerdings die Frage, ob die Lehrtafel besser auf die andere Seite der Hecke gestellt werden sollte, damit die Nutzer des Müllplatzes diese lesen können.

Momentaufnahme der Müllcontainersituation (Foto: C. Vogel).