Die Zugzeit ist in vollem Gange und sorgt für Abwechslung auf der Beobachtungsliste. Der Sanderling (Calidris alba) kommt als Hocharktischer Brutvogel nur als Durchzügler oder im Winter bei uns vor. Dann aber zuweilen auch in großen Trupps. Der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) brütet durchaus auch an deutschen Küsten und Seeufern, aber auch in der Tundra. Den Winter verbringt er lieber in Westeuropa und Nordwestafrika.
Es sind nicht die Big Five, die sich im Hochmoor blicken lassen. Aber selbst wenn man die Vögel außer Acht lässt, gibt es noch viele weitere kleinere und nicht ganz so kleine faunistische Entdeckungen zu machen. Hier eine kleine Auswahl.
Diese Woche fand sich bei der Schlingnattererfassung im Goldenstedter Moor diese komplette Häutung einer Schlingnatter. Zur Artbestimmung müssen die Schuppen genauer betrachtet werden. Im Unterschied zu den Schuppen der Ringelnatter oder Kreuzotter sind die Schuppen der Schlingnatter ungekielt. Deshalb wird die Schlingnatter auch Glattnatter genannt.
Der etwa 8 cm große, schöne und beeindruckende Käfer mit ca. 10 cm langen Fühlern ist in sonnenexponierten Eichen mit mulmigen Stellen zu Hause. Weil seine Larven in 3-5 Jahren das Holz bis zum Kern durchbohren, wurde er lange bekämpft und gilt heute in Deutschlands Nutzwäldern als stark gefährdet. Dieses Exemplar wurde in Ligurien, Italien gefunden.
Diese eindrucksvolle bis zu 12 cm große Raupe möchte einmal als Windenschwärmer ausfliegen. Dieser eher im Süden beheimatete Nachtschwärmer und Wanderfalter gehört zu den besten Fliegern unter den Schmetterlingen und versenkt im Flug seinen langen Rüssel tief in die Blüten der Ackerwinde und Zaunwinde. Jedes Jahr zwischen Mai und Juni wandern diese Falter bei uns in Mitteleuropa ein. Ab Juli sind die Raupen zu finden, die sich zum Verpuppen im Boden vergraben. Die im September/Oktober aus den Puppen schlüpfenden Windenschwärmer fliegen entweder in den Süden zurück oder sterben beim Versuch zu überwintern. Eine Überwinterung als Raupe kann in Mitteleuropa ebenfalls nicht gelingen.
Die Raupen treten in sehr unterschiedlichen Farbvarianten auf. Das Foto entstand bereits Anfang August nahe des Randgrabens.
Trauerschnäpper mögen Nistkästen und ziehen diese natürlichen Höhlen sogar vor. So können sie nicht nur alte Wälder mit vielen Baumhöhlen besiedeln, sondern sind bei ausreichendem Nistkastenangebot auch in jüngeren Baumbeständen, Parks und Gärten zu finden. In Hüde haben sie sich ein handbemaltes Exemplar ausgesucht und ziehen dort nun ihre Brut groß.