Graugansberingung und -besenderung

In der vergangenen Woche wurde im Rahmen des vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium aus Jagdabgabemitteln finanzierten Gänseforschungsprojekts insgesamt 52 Graugänse am Dümmer markiert. Ein kleiner Teil der Küken war noch so klein, dass lediglich Metall-Fußringe angebracht werden konnten, der überwiegende Teil erhielt jedoch die bekannten Halsringe, davon 21 mit Sender.
Der Fang erfolgte im Ochsenmoor und Dümmerlohauser Moor.

Ablesungen solcher Gänse sollten über geese.org gemeldet werden, nach Möglichkeit mit genauen Informationen zum Ableseort und Sozialstatus (z.B. allein, Paar, mit Jungvögeln, im Schwarm etc.).

Aufbau von Netzen und weiteren Fanggerätschaften am Marler Graben.
DSC_0777Alle gefangenen Gänse werden gewogen, auf ihr Geschlecht untersucht, beprobt und bekommen Metall-Fußringe. Der Großteil der Gänse war zudem so groß, dass Halsringe angebracht werden konnten – entweder gelbe Halsringe, alle beginnend mit „D“ und einem individuellen dreistelligen Zahlencode, oder einem weißen GPS-GSM-Sender-Halsring, auf dem ebenfalls ein individueller Code, beginnend mit D und zwei folgenden Zahlen, zu finden ist. Zwar lassen sich die Positionen der besenderten Gänse stets nachvollziehen (siehe hier), jedoch sollen diese auch mit abgelesen werden, um Aussagen zum Sozialstatus machen zu können (z.B. „D98 [Sender] verpaart mit D099 [gelber Halsring]“).
DSC_0781Im Gegensatz zum letzten Jahr wurden in diesem Jahr z.T. auch männliche Gänse besendert. Im letzten Jahr erhielten männliche Gänse stets nur eine gelbe Halsmanschette. Hier ein Ganter mit Sender und der Kennung D22.
Auf diesem Foto ist an den Schwingen auch gut die Mauser zu erkennen, die es ermöglicht, zu dieser Zeit auch die weitgehend flugunfähigen Altvögel zu fangen.

Alle Fotos: Marcel Holy
Alle Fotos: Marcel Holy

 

 

12 Gedanken zu „Graugansberingung und -besenderung“

  1. Hallo wir haben am Lac du Der (Giffaumant, Frankreich) eine Graugans mit genau solch einem GPS-Logger gesehen und fotografiert (29. und 30.10.17) . Die Sendernummer lautete S33.
    Zu welchem Projekt gehört diese Gans?
    Könnten Sie mir da weiterhelfen?
    Besten Dank!
    Mit freundlichen Grüßen

      1. Sehr geehrte Damen und Herren,
        gerne würde ich Vögel (genauer: eine Halsringangabe zu einer Graugans) bei geese.org melden, jedoch ist die Registrierung extrem schlecht beschrieben und hat auch nicht funktioniert. Unterstützung bei Problemen findet man ebenfalls nicht auf der Seite. Bin sehr frustriert. Wenn Sie Abhilfe wissen, freu ich mich sehr über eine Rückmeldung.
        Mit freundlichen Grüßen

        1. Hallo Frau Ellinghusen-Cappelmann,
          wir haben vor Kurzem auch festgestellt, dass die Registrierung bei geese.org nicht reibungslos funktioniert, wissen bisher aber leider auch keine Abhilfe (haben uns damit allerdings auch nicht näher befast).
          Beste Grüße
          Caroline

          1. Hallo,
            ein Foto von einer Graugans mit deutlichem Halsring und Nummer im Ochsenmoor habe ich Anfang März 2025 an die Markierungszentrale des Instituts für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven (ring@ifv-vogelwarte.de) geschickt und bekam wenige Tage später die positive Antwort: die Gans war im Juni 2020 nur einige hundert Meter vom jetzigen Aufnahmeort entfernt als Nestling von Herrn Helmut K. beringt worden. Dort kann man also Informationen bekommen.
            Mit freundlichen Grüßen
            H.J.W.

  2. Wir haben am 8.6.2021 in der Nähe von Husum im Beltringharder Koog längere Zeit eine Graugans mit einem weißen Halsring mit der Nummer D16 beobachtet. Der Ring entsprach dem im Artikel oben.
    Wir konnten beobachten, dass die Gans bei der Nahrungssuche durch den Ring behindert wurde, der Ring regelmäßig am Kopf stecken blieb und die Gans ihn durch heftiges Schütteln wieder lösen musste. Es war deutlich zu erkennen, dass sie den Ring loswerden wollte. Wir haben große Zweifel, dass diese Art der Forschung tiergerecht ist. Vielmehr halte ich es für Tierquälerei.

    1. Grundsätzlich haben Sie Recht Frau Huesmann.
      Wer sich die Mühe einer intensiven Recherche macht, der wird feststellen das man viele Antworten sogar in älterer Literatur findet. Antworten die man heute „glaubt“ oder „glauben machen will“, nur mit Beringen und dem für das Tier, noch belastenderen Besenderen finden zu können.
      Früher hatten die Pioniere Mortensen (Dänemark, 1889) und Thienemann (Deutschland 1901) durch wenige Beringungen (1921) die Ost-Route der der Weißstörche gut identifiziert. Inzwischen liegen zu etlichen Arten unfangreiche Daten aus aller Welt vor, die kombiniert mit einer gute Recherche alter Quellen, das ein oder andere Beringen und Besendern überflüssig machen würden. Flügelmarken und Halsringe gehören sicher auf den Prüfstand.
      freundlichst
      Paul Guckelsberger HSRM

  3. Hallo miteinander, wir haben heute in Pillnitz (bei Dresden) am Elbufer in einem Schwarm von Graugänsen eine mit gelber Hals- und Fußmanschette entdeckt. Markierung P HA.
    Wäre interessant zu wissen, wo sie beringt wurde.

    Guten Start ins neue, gesunde Jahr.

    Christine und Harald

  4. Hallo zusammen, wir haben heute, 18.10.24, um 16.30 zwei Graugänse mit gelbem Halsring D551 und D554 auf dem Feldheimer Stausee (Lech/Donaunähe) beobachtet. Teil einer großen Gruppe von ca. 300 Graugänsen.
    Registrierung bei geese.org ist leider gescheitert. Wir würden gern wissen, ob die beiden am Dümmer veringt wurden und wann?

    1. Moin Cordula,
      die NUVD hat die Beringer damals lediglich beim Fang der Gänse unterstützt. Wir haben keinerlei Zugriff auf die Daten. Bei geese.org scheint momentan eine Umstellung im Gange zu sein. Die Plattform wird mit submit.cr-birding.org zusammengelegt und Meldungen sollen dann dort erfolgen. Vielleicht ist es wieder möglich Gänse zu melden, wenn die Umstellung abgeschlossen ist.

      Viele Grüße
      Caroline

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