Kürzlich wurde der Deich an der Ostseite des Dümmers mit Wasserbausteinen angeschüttet. Diese technische Maßnahme ist aus mehreren Gründen notwendig:
Starke Winde können auf dem Dümmer hohe Wellen erzeugen, die Sand und andere Materialien abtragen, was die Stabilität des Deichs gefährdet. Im Winter kann der See zufrieren, wodurch Eisschollen entstehen, die bei starkem Wind gegen den Deich treiben und erheblichen Schaden anrichten können. Entstehen diese Situationen zusätzlich bei einer Hochwasserlage wie im letzten Winter, steigt das Schadenspotenzial enorm an.
Hier ist die Anschüttung in Hüde zu sehen. ( Fotos: Marie Müller)
Ein Grund für die derzeitige Notwendigkeit technischer Schutzmaßnahmen, ist der Rückgang des Schilfbestands am Dümmer. Schilf wirkt als natürliche Barriere, die Wellen und Eisschollen bremst und so die Belastungen auf Deiche und andere Ufertypen reduziert. Röhrichte bieten zudem verschiedensten Tieren einen Lebensraum und spielt eine wichtige Rolle im Seeökosystem.
Um die wichtigen ökologischen Funktionen der Röhrichtbestände wiederherzustellen und auch den technischen Deichschutz zu unterstützen, haben wir in den letzten Jahren zwei große Flächen zu Neuetablierung aquatischer Röhrichte angelegt. Eine befindet sich an der Hohen Sieben und eine in Eickhöpen, somit am Ostufer und damit bei den vorherrschenden Südwest-Winden stark wind- und wellenexponiert.
Je dichter der Röhrichtbestände dort werden, desto mehr Wellenenergie kann reduziert und somit Auswirkungen auf den Deich verringert werden. Zusätzlich können Wurzeln der Röhrichtpflanzen dazu beitragen, die Uferlinie zu stabilisieren und Schäden am Deich zu verringern.
Hoffen wir also, dass sich die Flächen gut entwickeln und schon kurzfristig einen natürlichen Beitrag zum Deichschutz liefern.
Bilder der Anpflanzung in Eickhöpen. (Fotos: Marcel Holy)
Die Anpflanzung an der Hohen Sieben. (Fotos: Marcel Holy)