Jung und Alt am Dümmer

Wer dieser Tage am Dümmer unterwegs ist, kann nicht nur die „alten Hasen“ unter den Vögeln entdecken sondern auch Küken, von ganz klein bis schon fast ganz groß. Letzteres trifft vor allem auf die Graugansküken zu, die mit ihren Eltern in großen Gruppen im Ochsenmoor unterwegs sind. Jürgen Anders hat aber zum Beispiel auch ein Kiebitzküken vor die Linse bekommen, das sich anschickt, flügge zu werden.

Erfahrener Sänger: Blaukehlchen
Noch ganz flauschig: Uferschnepfenküken
Schon ganz schön groß: Kiebitzküken
Alles im Blick: adulte Uferschnepfe

Fotos: Jürgen Anders

Naturschutz und Kanutourismus

Zwischen dem Ausfluss aus dem Dümmer und der Stadt Diepholz sind entlang der Lohne durch Ausgleichsmaßnahmen, reduzierte Gewässerunterhaltung und aktive Schutzmaßnahmen wie z.B. die Anlage von Seitenarmen zahlreiche wertvolle Bereiche entstanden. Diese werden auch von bestandsgefährdeten Tierarten zur Brut, Nahrungssuche und als Versteck bzw. Ruheplatz genutzt. So werden hier regelmäßig Eisvögel, Nachtigallen sowie diverse Enten- und Watvogelarten nachgewiesen.

Da auf der Lohne im Sommerhalbjahr zahlreiche Kanutoren stattfinden, wollten der Anbieter der Kanutouren, die Firma Bright Side Tours, der Naturpark Dümmer sowie die NUVD durch Barrieren vor schützenswerten Biotopen und Neststandorten von Wasservögeln dafür sorgen, dass der Kanutourismus naturverträglich durchgeführt werden kann.

Dieses Vorhaben wurde bereits im April 2014 umgesetzt. Gemeinsam mit Jörg Böse von Bright Side Tours aus Lembruch wurden Barrieren aus Eichenpfosten und quer daran angebrachten Baumstämmen vor schützenswerten Bereichen an der Lohne zwischen dem Dümmer See und Diepholz installiert. Auch ungeübte Kanuten werden bei mangelnder Steuerfähigkeit durch die Barrieren im Fahrwasser gehalten.

Barrieren vor aquatischen Schilfbeständen (Foto: Marcel Holy)

Vor den beiden im Jahr 2012 durch die NUVD an der Lohne geschaffenen Seitenarmen wurden Barrieren eingespült bzw. lange Baumstämme von Ufer zu Ufer gelegt. Außerdem wurden Bereiche mit überhängenden Ästen (z. B. Ansitzwarte Eisvogel), Schwimmblattpflanzen und aquatischen Schilfbe-ständen geschützt.

Für die Instandhaltung sorgt Jörg Böse seit der Installation der Barrieren regelmäßig.

In der vergangen Woche hat die NUVD gemeinsam mit Jörg Böse Hinweisschilder an den Barrieren angebracht, um auf den Sinn und Zweck der Absperrungen hinzuweisen und so für noch mehr Verständnis unter den Kanuten zu sorgen.

Eines der neuen Hinweisschilder an einer Barriere (Foto: Christian Vogel)

Während der Tour auf der Lohne zur Anbringung der Schilder wurden außerdem eindeutige Biberspuren entdeckt. In der Nähe der Stelle, an der im Dezember 2020 ein Biber in eine Kamerafalle getappt ist, sind die Spuren laufender Baumfällarbeiten nicht zu übersehen.

Das war ein Biber (Foto: Christian Vogel)

Hoffentlich noch ganz dicht…

Seit mehreren Jahren pflanzen wir ja bereits Schilf und Teichbinsen im Dümmer an, die wir in Eimern und anderen Gefäßen vorziehen. Dazu benötigen wir regelmäßig neue Eimer, Maurerkübel oder andere Gefäße mit mindestens 5 Litern Fassungsvermögen. Wichtig ist dabei, dass diese wasserdicht sind, um die Samen bzw. Jungpflanzen ausreichend feucht halten zu können.
Wenn uns also jemand auf diese Weise unterstützten möchte – die Gefäße können natürlich schon benutzt sein – freuen wir uns sehr.

Vogeltränke

…im Winter hing mein Vogelfutterhaus an einem alten Sonnenschirmständer…

nun hängt dort etwas anderes. Mein Futterhaus habe ich jetzt für ein halbes Jahr „eingemottet“. Da gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen, ob man immer füttern sollte oder nur in der kälteren Jahreshälfte. So wie vieles hat alles sein Für und Wider. Ich mache es klassisch und füttere ab jetzt nicht mehr.

Dafür biete ich meinen gefiederten Freunden einen anderen Service. „Wash and Drink“. Auf dem Flohmarkt fand ich eine alte Hängewaage mit einer großen Schale. Freischwebend und damit katzensicher hängt die Wasserstelle an dem Schirmständer. Zwei flache Steine liegen in der Schale, damit die Vögel Anflug und Putzstellen haben. Im Vorbeilaufen sieht man schnell, wenn Wasser fehlen sollte und so genießen wir nun das neue Treiben auf Augenhöhe.

Das ist nicht nur sinnvoll für die Vögel – es ist auch ein kleiner Hingucker im Garten wie das Bild zeigt.

Mit Grüßen aus der Natur von Jürgen