12. Dümmer-Naturspiele

Letzte Woche Montag haben wir zum 12. Mal Viertklässler*innen aus der Region bei uns an der Naturschutzstation zu den Dümmer-Naturspielen empfangen. Insgesamt 182 Schüler*innen aus 9 Klassen von 4 Schulen begaben sich auf den Rundkurs. An den 8 Stationen haben sie zum Beispiel Aufnahmen von Fledermausrufen gelauscht mit Fernglas und Spektiv die Vögel auf dem See beobachtet und Tierschädel bestimmt. Außerdem war die AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V. (AG Eule) wieder mit einer Station zum Thema Eulen dabei und die Niedersächsisch-Westfälische Anglervereinigung e.V. (NWA) hat die Kinder mit Wissen über die Fischer des Dümmers versorgt. Bei den Jägern wiederum konnten die jungen Entdecker*innen gleich zu Beginn der Rallye Fährten verschiedender Säugetiere des Gebietes lesen.

Wir danken Lisa Effertz für die alljährliche Organisation und den Spendern für die finanzielle Unterstützung! Auf ein Neues im nächsten Jahr!

Die Station 7 wurde von Petra Israel und Anne Bargeloh von der AG Eulenschutz betreut. (Foto: Udo Effertz)
Die Kinder waren im Klassenverband unterwegs. (Foto: Udo Effertz)
Uwe Wageringel von der NWA konnte einiges über die Fische des Sees erzählen. (Foto: Udo Effertz)
Michaela Köhr-Eickhoff von der NUVD unterstützte bei der Bestimmung von Tierschädeln (aus der Sammlung von Uta Lansing, NUVD). (Foto: Udo Effertz)
Zu guter Letzt wurden Federn den passenden Vögeln zugeordnet. (Foto: Caroline Poitzsch)

Landwirte für Rebhühner

Heiner Möller und Lukas Winkler

Heute möchten wir uns bei Heiner Möller und Lukas Winkler vom Hof Möller bedanken! Sie unterstützen das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ mit einer Blühfläche.

Im Niedersächsischen Teil unseres Projektgebietes „Dümmerregion“ beteiligen sich inzwischen 29 landwirtschaftliche Betriebe mit rebhuhnfreundlichen Maßnahmen am Projekt. Auf nordrhein-westfälischer Seite sind es 13 Betriebe.

Lukas Winkler in der Blühfläche des Hofes Möller (Foto: Jessica Ludwig)

Landwirte für Rebhühner

Bewirtschaftung nasser Flächen

Vielleicht ist das nasse Frühjahr aktuell nicht mehr ganz so präsent, aber gerade Wintergetreide und -raps waren auf vielen Flächen entweder zum Teil oder sogar komplett „abgesoffen“ und wurden durch Mais oder Sommergetreide ersetzt. Dort, wo die Fehlstellen befahrbar waren, haben wir mit mehreren Betrieben „Blühinseln“ eingesät, die auch nach der Ernte der umgebenden Hauptfrucht stehen bleiben und so nahrungsreiche Rückzugsräume für Rebhühner, andere Feldvögel, Säugetiere und Insekten schaffen. Diese große und sehr blühfreudige Fläche hat die Dannhus GbR in Lembruch auf einer ihrer Flächen angelegt. Vielen Dank dafür!

„Blühinsel“ in Lembruch (Foto: Marcel Holy)

Auf einer bislang von Brennnesseln dominierten Stilllegungsfläche auf einem moorigen Standort in Quernheim, wurden vom Bewirtschafter bereits Frühjahrseinsaaten mit Blühmischungen versucht, die jedoch aufgrund des speziellen Bodens und des hohen Brennnesseldrucks wenig erfolgreich verliefen. Hier haben wir nun nach dem Mulchen und Fräsen der Fläche eine Herbsteinsaat einer Blühmischung mittels Kleintraktor mit Zwillingsbereifung vorgenommen. Wir werden beobachten, wie sich die Einsaat entwickelt und weiter darüber berichten, ob so schrittweise eine Strukturanreicherung auf der bislang sehr monotonen Fläche gelingt. Wir danken Dr. Alexander Ey und Clemens Kessmann für die Möglichkeit, die Fläche für diesen Versuch nutzen zu können.

Herbsteinsaat auf einem moorigen Standort (Foto: Marcel Holy)

Limikolen in den Rüschendorfer Wiesen

Zurzeit können an geeigneter Stelle rastende Limikolen beobachtet werden. Auf ihrem Weg in die Überwinterungsgebiete legen einige von ihnen auch einen Stopp am Dümmer ein. Im Feuchtbiotop in den Rüschendorfer Wiesen haben Bernhard Hülsmann und Werner Brinkschröder letzten Freitag geschaut, was sie entdecken können. Das Odinshühnchen, das in den Tagen zuvor mehrfach gemeldet worden war, konnten sie nicht mehr finden. Ein paar andere Limikolen ließen sich aber ablichten:

Flussregenpfeifer im Jugendkleid
Bruchwasserläufer
Bruchwasserläufer
Diese Uferschnepfe ist fast 13 Jahre alt.

Seeadler

Garantiert immer einen beeindruckenden Anblick bieten Seeadler. Diese beiden adulten Exemplare fotografierte Werner Brinkschröder am Dümmer.

Dass es sich um adulte, also erwachsene Tiere handelt, ist an der Färbung des Gefieders und des Schnabels zu erkennen. Juvenile Seeadler haben einen dunklen Schnabel und dunkle Schwanzfedern. Beides wird über mehrere Jahre hinweg heller, sodass adulte Seeadler schließlich einen vollständig gelben Schnabel und reinweiße Schwanzfedern besitzen. Auch die Färbung des übrigen Gefieders verändert sich von recht dunklen Brauntönen mit zwischenzeitig weißen Flecken hin zu einem insgesamt helleren Braun mit einem noch helleren gelblichbraunen Kopf und Hals. Durch einige hell gespitze Federn an Oberflügeldecken, Mantel und Schulter wirken auch die adulten Vögel nicht ganz gleichmäßig gefärbt.

Fotos: Werner Brinkschröder

Aufruf zur Meldung beringter Kiebitze!

Liebe Vogelbeobachter*innen, der NLWKN hat wieder einen Aufruf zur Meldung farbberingter Vögel gestartet und hofft auf eure Mithilfe! Diesmal geht es um Kiebitze:

2024 wurde die letztes Jahr begonnene Forschungskooperation zwischen LIFE IP „GrassBirdHabitats“ und dem Max-Plank Institut fortgeführt. Dieses Jahr steht der Kiebitz im Fokus der Forscher. Um die Vögel individuell erkennen zu können, wurden 35 Kiebitze mit Farbringen ausgestattet. Meldungen von farbberingten Kiebitzen können an christopher.marlow@nlwkn.niedersachsen.de geschickt werden.

Farbberingter Kiebitz (Foto: Christopher Marlow)

Schilfnachzucht

Um unsere Röhrichtanpflanzungen bestücken zu können, sind wir kontinuierlich mit der Anzucht autochthoner Teichbinsen und Schilf-Pflanzen beschäftigt. Die Teichbinsen ziehen wir aus Samen. Für das Schilf gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch hierfür haben wir Samen gesammelt, aber auch Rhizomstücke treiben gut aus, wenn sie in einen Eimer oder auch gleich in den See gepflanzt werden. Dieses Jahr haben wir eine weitere Methode ausprobiert, die gut zu funktionieren scheint: Legt man geschnittene frische Schilfhalme ins Wasser, treiben sie an den Knoten neu aus und bilden dort auch Wurzeln. Diese kleinen Pflänzchen können dann wieder eingepflanzt werden.

Schilfhalme bilden an den den Knoten neue Triebe und Wurzeln.

Wenn wir nicht gerade frische Schilfrhizomstücke direkt in den Seegrund stecken, ziehen wir die Pflanzen bei der Naturschutzstation in Eimern vor, bis sie groß genug sind, um sie in den See zu pflanzen.

Schilfnachzucht in Eimern.