Der Haubentaucher – Ein Charaktervogel des Dümmers auf dem Rückzug

Fotos: Werner Brinkschröder

Während in den Achtzigerjahren bis zu 370 Haubentaucher-Brutpaare auf dem Dümmer gezählt werden konnten, waren es 2011 immerhin noch ca. 40 Brutpaare. Inzwischen ist auch diese Zahl weiterhin zurückgegangen. Seit einigen Jahren ist es eine erwähnenswerte Feststellung, Haubentaucher mit Jungvögeln auf dem Dümmer anzutreffen. Möglicherweise werden auch in diesem Jahr nicht einmal 10 Paare ihren Nachwuchs auf dem See großziehen. Die Gründe für das weitgehende Verschwinden des einstmals häufigen Brutvogels ist offensichtlich der fehlende Kleinfischbestand.

Seit Jahrzehnten wird der Dümmer von zahlreichen Kormoranen als Rastgebiet und seit 2007 zudem auch als Brutbiotop genutzt. Bereits durch die ständige Anwesenheit von 100 Kormoranen und einem täglichen Fischverzehr je Kormoran von nur 350 Gramm, werden pro Jahr mehr als 12 Tonnen Fisch dem See entnommen. Die Anwesenheit der Kormorane ist sicherlich auch eine wesentliche Ursache dafür, dass der Dümmer derzeit über einen außerordentlich geringen Kleinfischbestand verfügt.

Werner Brinkschröder bittet darum, ihm Haubentaucher-Brutvorkommen mitzuteilen.

Seine Mailadresse lautet:

brinkschroeder.werner@web.de

Text: Werner Brinkschröder

Durchgängigkeit der Grawiede ist wieder gegeben

Seit Mitte Juni ist die ökologische Durchgängigkeit der Grawiede für Fische und andere Wasserorganismen wieder gegeben. In einem letzten Schritt entfernten die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Spicker aus Mellinghausen, dem NLWKN-Betriebsstelle Sulingen, dem Hunte-Wasserverband, den Unterhaltungsverbänden „Obere Hunte“ und „Hunte“, der Wilhelm Fricke GmbH aus Lembruch und der Sportfischergemeinschaft Lembruch e.V. das letzte Wanderhindernis in diesem Fluss. Östlich von Lembruch befand sich noch eine Sohlschwelle, die einen Höhenunterschied von etwa 40 cm überwand und für Fische und andere Wasserorganismen in Richtung Dümmer nicht überwindbar war.

Die Sohlschwelle vor den Umbaumaßnahmen; Foto: Marcel Holy

Durch die jetzt stattgefundene Maßnahme wurde zunächst die Spundwand an zwei Stellen durchbrochen und somit ein ständiger Wasserdurchfluss, auch bei geringen Wasserständen, geschaffen, der auch von den im Wasser lebenden Tieren zu jeder Zeit in beide Richtungen genutzt werden kann.

Vorbereitung zum Einschneiden der Spundwand; Foto: Christian Vogel

Um weiterhin einen kontrollierten Abfluss gewährleisten zu können, wurden im nächsten Schritt mit Kies und Wasserbausteinen sechs Becken errichtet. Diese Becken bilden nun die neue Sohlgleite, die durch entsprechende Abflüße in den Becken, die Wandermöglichkeit der Tiere gewährleistet. Zudem gibt es in jedem Becken auch strömungsberuhigte Bereiche um den Aufstieg zu erleichtern.

Fertiggestellte Sohlgleite; Foto: Marcel Holy

Dieser Maßnahme vorangegangen waren der Bau des Fischaufstiegs an der Grawiede-Schleuse am Dümmer durch die NLWKN Betriebsstelle Sulingen und die Errichtung der Umleitungsrinne/Sohlgleite kurz vor der Einmündung in die Hunte durch den Unterhaltungsverband „Hunte“. Somit ist die Grawiede wieder komplett ökologisch durchgängig und ganz nebenbei konnte ein Kernkriterium der EU-Wasserrahmenrichtlinie auch noch erfüllt werden.

Text: Christian Vogel

Libellen – Überarbeitet

Libellen unterscheidet man grundsätzlich in Groß- und Kleinlibellen. Ein Unterscheidungsmerkmal ist die Flügelstellung, wenn sie sich hingesetzt haben. Während Großlibellen die Flügel ausgebreitet haben, haben die meisten Kleinlibellen diese angelegt. Wie so oft bestätigen auch hier wieder die Ausnahmen die Regel.

Auf den ersten beiden Fotos sehen wir zwei Großlibellen Das erste Foto zeigt ein Weibchen der Großen Königslibelle bei der Eiablage.

Auf diesem Foto ist ein Männchen der Art Großer Blaupfeil zu sehen.

Die nächsten beiden Fotos zeigen eine Prachtlibelle. Neben den angelegt Flügeln, ist auch die Stellung der Facettenaugen ein Unterscheidungsmerkmal, so berühren sie sich bei Kleinlibellen nicht. Bei den Großlibellen sind die Facettenaugen deutlich größer und berühren sich oft in der Kopfmitte.

Da die Fotos in der Gegend um den Dümmer entstanden sind wird es sich bei der Art um die Weibchen der Gebänderten Prachtlibelle handeln.

Fotos: Werner Brinkschröder

Vielen Dank an Herrn Werner Clausen für die Anmerkungen und Korrekturen.

Kleine Kücken werden groß

Im Ochsenmoor werden die kleinen Kücken langsam groß und eigenständig. Besonders die jungen Rauchschwalben am Südturm leben zur Zeit gefährlich, da sie ihre Flugübungen gerne auf der Straße unterbrechen. Deswegen eine bitte an die Autofahrer im Ochsenmoor besonders vorsichtig zu fahren, denn auch andere Vögel queren die Straße zu Fuß.

Ansonsten kann man noch andere Kücken sehen, hier nur eine kleine Auswahl:

Blesshuhnkücken auf einem Polder:

Teichhuhnkücken gut „getarnt“ am Graben am Erlenbruchwald:

Text und Fotos: Christian Vogel

Einblick in die Kinderstube von Schleiereulen

Wie viele Schleiereulen in Mitteleuropa, wurde auch dieser Brutplatz in einem Gebäude angelegt. Ursprünglich brüteten diese Vögel in Felshöhlen.

Die Besonderheit: diese jungen Schleiereulen sind alle unterschiedlich alt. Im Gegensatz zu vielen anderen Vögel beginnen Eulen die Brut mit dem ersten gelegten Ei und warten nicht darauf, dass das Gelege vollständig ist, somit schlüpfen die Kücken auch alle nacheinander. Nach etwa zwei Monaten sind die jungen Eule flügge und verlassen den Brutplatz.

Foto: Werner Brinkschröder

Der Grauschnäpper

Dieses Gelege, des in Afrika überwinternden Vogels, wurde entdeckt und fotografiert von Werner Brinkschröder. Ihr Hauptnahrung sind Fluginsekten, die in der Luft gefangen werden.

Auch in diesem Jahr brütet der Grauschnäpper wieder im Osterfeiner Moor. Vor Jahren war diese Art noch häufiger am Dümmer anzutreffen. Aufgrund von Einzelbeobachtungen muss angenommen werden, dass auch diese Vogelart im Bestand merklich abgenommen hat.

Fotos: Werner Brinkschröder

Fotos aus der Dümmerniederung

Ein Grünspecht konnte in Sandbrink beobachtet werden:

Diese gemäldeartige Foto entstand im Campermoor:

Diese beiden Nonnengänse, auch weißwangengans genannt, haben sich anscheinend vertan, eigentlich sollten sich diese Küstengänse zur Zeit in der Tundra aufhalten.

Und hier konnte noch einmal unsere bunte Gänsefamilie abgelichtet werden, zwei Kücken haben offensichtlich ihre ersten Lebensmonate überlebt (siehe auch: https://duemmer-natur-blog.de/ein-ungleiches-paar-2).

Fotos: Udo Effertz