Da der Dümmer augenblicklich fast vollständig zugefroren ist, sind die Zwergtaucher vermehrt auf den noch eisfreien Gräben zu beobachten.


Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
Große und kleine Neuigkeiten, Geschichten und Erlebnisse.


Meistens sieht man die Nutria derzeit bei sonnigem Wetter. Winter ist nicht ihr Ding, kommt sie doch eigentlich aus Südamerika.
Das hat sie aber nicht an einer massiven Ausbreitung auch in unserer Region gehindert, was wiederum zahlreiche negative Auswirkungen mit sich bringt. So schädigt die Nutria Röhrichte, Unterwasserpflanzen und Uferböschungen und verursacht somit nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Schäden, die bis hin zur Gefährdung der Hochwassersicherheit von Deichen und Unfällen mit Todesfolge bei der Bewirtschaftung von Ackerflächen an Gewässern oder der Mahd von Uferböschungen reichen.
All dies hat dazu geführt, dass die Nutria in die EU-Liste der gebietsfremden, invasiven Arten von unionsweiter Bedeutung aufgenommen wurde und zukünftig eine weitere Ausbreitung intensiv unterbunden und existierende Vorkommen zurückgedrängt werden sollen. Ob und wie gut dies gelingt, wird die Zeit zeigen.
Die NUVD würde sich über Meldung von Nutriavorkommen am Dümmer und in seiner Umgebung freuen.
Foto von Udo Effertz, heute aufgenommen im Ochsenmoor:

Text und Foto von Werner Brinkschröder:


Schönes Wetter hat er sich nicht ausgesucht…
Der erste Storch in der Dümmerregion wurde heute von Udo Effertz in Schwege beobachtet.

Auf dem Schäferhof von Michael Seel hat sich dieses Jahr bereits sehr früh Nachwuchs bei den Diepholzer Moorschnucken eingestellt. Bereits im Dezember kamen die ersten beiden Lämmer, bis jetzt sind es vier.
Richtig los geht es Mitte Januar. Dann wächst die Herde der tierischen Landschaftspfleger weiter. Zielgröße: 1.000 Tiere.
Hier gibt es übrigens ein aktuelles Video über Michael Seel und die Diepholzer Moorschnucke: Youtube-Video.


Vorne Lach-, hinten Sturmmöwe, eingefangen von Werner Brinkschröder.
Momentan befinden sich auch viele Großmöwen in der Dümmerniederung. In Lembruch dazu eine Mittelmeermöwe – die Suche lohnt sich…


Kurz vor dem Jahresende konnte noch ein Projekt umgesetzt werden, dass sich im Laufe des Jahres spontan ergeben hat.
Ulrich Halfpap, Agenda-21-Projektpate für den zwischen Diepholz und Dümmer verlaufenden Skulpturenpfad „Die Sicht“ hatte eine Skulptur angeboten bekommen, die bis dahin am Schloss Ippenburg ihren Platz auf einer Insel hatte. Da die Skulptur mit dem Wasser harmonierte, sollte sie nach Möglichkeit auch an einem neuen Standort am Skulpturenpfad von Wasser umgeben sein. Der Unterhaltungsverband Hunte bot schließlich einen Gewässerrandstreifen an der Hunte nördlich des Naturschutzgebiets Huntebruch und Huntebruchwiesen als Standort an und regte an, dass über die NUVD ein Seitenarm geplant werden sollte, der die Skulptur umfließt. Mit einer Breite von 10 m war der Gewässerrandstreifen jedoch zu schmal, um die rd. 5 x 5 m große Skulptur zu platzieren und noch ein Gewässer um diese zu führen. Erfreulicherweise läuft in dem Bereich noch ein Flurbereinigungsverfahren. Der neue Eigentümer der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche erklärte sich bereits, den Zuschnitt seiner Fläche so zu verändern, dass im Bereich der Skulptur ausreichend Raum für Skulptur und Seitenarm entstehen.
So konnte es an die Planungsarbeiten gehen. Die Agenda-21 bearbeitete die notwendigen Baugenehmigungen für die Skulptur und ließ die Skulptur vom Schloss Ippenburg nach Diepholz bringen und aufarbeiten. Die NUVD erstellte den wasserrechtlichen Antrag für den Gewässerausbau und den Förderantrag bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Da der Skulpturenpfad ein Projekt der Agenda-21 ist, wurden schließlich alle Anträge über diese eingereicht und auch genehmigt.
In der 48. Kalenderwoche erfolgte schließlich der Aufbau der Skulptur, in der 49. Kalenderwoche die Anlage des Seitenarms.
Hier ein Foto der Fläche vor den Baggerarbeiten (Blickrichtung Norden).
Die Skulptur steht, der Bagger ist schon unterwegs.

Um nicht im Wasser baggern zu müssen, wird der Anschluss an die Hunte nicht gleich geöffnet, sondern bis zum Schluss geschlossen gelassen.

Im Nordteil der Fläche wurde der Wegeseitengraben in den Seitenarm integriert. Wie auf dem Foto zu sehen, war dieser lange Zeit im Jahr trocken. Ein vorhandener Rohrdurchlass zu Hunte wurde ausgebaut. Dieser hatte eine Weite von 50 cm und lag deutlich über dem Normalwasserstand der Hunte. Es wurde ein neuer Durchlass mit einem Durchmesser von 80 cm eingebaut und so tief gesetzt, dass dieser bei Normalwasserstand durchströmt wird.

Emsiges Treiben auf der Baustelle…

Hier der neue Seitenarm direkt nach der Fertigstellung. Der Wasserstand liegt etwa 20-30 cm unter dem Normalniveau der Hunte. Der Streifen zwischen Straße und Einmündung wurde so breit belassen, dass er vom Unterhaltungsverband befahren werden kann. So kann das Ufer der Hunte gemäht und ggf. Treibgut aus der Einmündung entfernt werden. Die Ufer des Seitenarms sollen nicht unterhalten werden und einer natürlichen Vegetationsentwicklung überlassen werden.

Blick von Nord nach Süd. Unten zu sehen der dauerhaft wasserführende Durchlass, der die ökologische Durchgängigkeit für aquatische Organismen herstellt. Durch die verschieden breiten Abschnitte entstehen unterschiedlich durchströmte Bereiche, die zahlreichen Organismen Nischen bieten. Die geringen Wassertiefen lassen eine Besiedlung mit Unterwasserpflanzen erwarten, sodass der Seitenarm neben der Synergie mit der Skulptur zahlreiche ökologische Funktionen erfüllen kann.

Das Projekt wurde ermöglicht durch Fördermittel der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Herzlichen Dank!

Hier einige Einblicke in Beweidungsmaßnahmen, die die NUVD gemeinsam mit dem Archehof Rolfes aus Steinfeld und weiteren privaten Tierhaltern umsetzt.
Beweidungsfläche im Steinfelder Moor. Eine vorher weitgehend verbuschte Grünlandfläche wurde wieder freigestellt. Dabei wurden bewusst kleine, in der Fläche verteilte Gehölzbereiche stehen gelassen, um dem Raubwürger und weiteren Arten Ansitzwarten zu bieten.
Hier eine 2015 vom Großteil der Bäume befreite Fläche im Steinfelder Moor. Hier finden sich trockenere Bereiche mit Besenheide und Pfeifengras, aber auch feuchte Bereiche mit Glockenheide, Torfmoos und Sonnentau.
Durch das Entfernen des Großteils der Bäume ist mit einer Verbesserung des Bodenwasserhaushalts zu rechnen.
Schafe und Ziegen verbeißen Gehölze und Pfeifengras und verjüngen die Besenheide.

Kurzrasige Bereiche, Offenbodenstellen und Kotstellen der Weidetiere bieten einen reich gedeckten Tisch bei der Jagd nach Mäusen, Eidechsen und Insekten.

Auch mit Rindern werden Moor- und Moorrandflächen beweidet.
Hier ein Beispiel einer stärker mit Faulbaum verbuschten Fläche. Die Rinder verbeißen und schädigen einen Großteil der Sträucher. Dadurch wird eine halboffene, sehr strukturreiche Fläche geschaffen, die viele Ansitzwarten und Nahrung bietet.

Im Ergebnis konnten in diesem Winter wieder in beiden Maßnahmenbereichen im Steinfelder und Südlohner Moor Raubwürger bestätigt werden. Hier an einer Fläche mit Rinderbeweidung im Südlohner Moor.

Und hier weiß der Raubwürger die Ansitzwarten zu schätzen, die in einer Fläche mit Schafbeweidung im Steinfelder Moor belassen wurden.

Der nächste Erfolg wäre die Brutansiedlung eines Raubwürgers.
Andere seltene Arten kommen schon regelmäßig in den Maßnahmenflächen vor, so z.B. der Ziegenmelker.
