Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
Kategorie: Beobachtungen
Hinweis: Es hat sich herausgestellt, dass viele Beobachter unterschiedliche Gebietsbezeichnungen verwenden. Um die räumliche Zuordnung der Beobachtungen zu vereinfachen, haben wir zwei Karten mit Gebietsnamen erstellt, die wir Ihnen gerne zur Nutzung an die Hand geben möchten. Sie finden die Karten hier: Detailkarte Dümmer und weitere Gebiete
Die Schwanzmeise ist bei uns das ganze Jahr anzutreffen, nichtsdestotrotz sieht man sie meist in kleinen Trupps im Winter in den Gärten und an Futterhäusern. Dann sind zusätzlich Überwinterungsgäste aus dem Nordosten in Deutschland zu sehen.
Der Name ist etwas irreführend, da sie nicht näher mit den anderen Meisen verwandt ist, sie gehört allerdings in dieselbe Großgruppierung, dort finden sich, neben den Meisen, z.B. auch Laubsänger, Schwalben und Lerchen.
Namensgebend ist der auffallend lange Schwanz, bei einer Gesamtlänge von 13 bis 15 cm entfallen 7 bis 9 cm auf den Schwanz. Damit kann sie gut auf kleinen Ästen balancieren und hangeln um an ihre Nahrung zu gelangen.
Die Weißwangengans, oder auch Nonnengans, zählt, anders als Grau-, Bläss- und Saatgans, zu den Meeresgänsen und ist am häufigsten an der Küste anzutreffen. Aufgrund des schwarz/weißen Kontrastes fallen Nonnengänse leicht unter den grauen Gänsen auf.
Foto: Udo Effertz (Archivbild)
Als Überwinterungsgast in Deutschland können oft große Scharen von mehreren 1.000 Tieren dieser Vögel im Wattenmeer oder auch im Deichvorland beobachtet werden. In den letzten Jahren stoßen diese Gänse immer weiter in das Binnenland vor und so wird auch das Dümmer-Gebiet in den Wintermonaten verstärkt von diesen Gänsen angeflogen. Während ab Oktober mit dem Einflug der Bless- und Saatgänse bereits einzelne Weißwangengänse in der Dümmerniederung zu sehen sind, steigt seit einigen Jahren ab Januar der Bestand auf bis zu 330 Exemplare an. Eine ähnliche Entwicklung scheint sich jetzt wieder anzubahnen. Augenblicklich halten sich bereits über 100 Weißwangengänse im Gebiet auf und es ist eine stetige Zunahme zu verzeichnen. Vielleicht wird in diesem Winterhalbjahr der bisherige Höchstbestand sogar übertroffen.
Die Weißwangengänse benötigen gegenüber anderen Meeresgänsen mehr Süßwasser und fliegen dafür oft weite Strecken in das Binnenland. Ihre Salzdrüse ist nicht so leistungsfähig, wie beispielsweise die der Ringelgans (ebenfalls eine Meergans). Trotzdem sind Rastbestände im Binnenland noch ungewöhnlich, werden aber von Jahr zu Jahr mehr. Ob der Süßwasserbedarf ausschlaggebend für die Besiedelung des Binnenlandes ist, die zunehmenden Bestände oder eine ganz andere Ursache dafür verantwortlich ist, ist nicht geklärt.
Nachdem diese Art fast ausgestorben war und in den 1950er Jahren nur noch ein Bestand von etwa 15.000 Tieren weltweit gezählt wurde, konnte durch Unterschutzstellung der weltweite Bestand auf derzeit etwa 880.000 Tiere anwachsen. Die ursprünglich vorwiegend an der russischen Eismeerküste brütende Nonnen- oder auch Weißwangengans hat ihr Brutgebiet in den letzten Jahrzehnten auf den Ostseeraum, Grönland, Spitzbergen und inzwischen auch auf Deutschland, insbesondere Schleswig-Holstein, erweitert. Entsprechend der steigenden Bestandszahlen sind auch die Überwinterungsbestände dieser Gans in Norddeutschland erheblich angestiegen.
An der Küste sind die Weißwangengänse, aufgrund der starken Zunahmen, lokal auch für die Landwirtschaft problematisch. Als häufigste und am meisten verbreitete Art dort sind sie oft auf den, dem Deich angrenzenden Wiesen und Äcker bei der Nahrungsaufnahme zu finden.
Am 08.01.2018 am Vormittag flogen zwei Trupps ( 18 und 45 Ex.) Kraniche
über Hüde gen Süden. Östlich vom Dümmer war auch einiges unterwegs (wurde aber nicht gezählt).
Über Hörstel wurde am 07.01.2018 ein Trupp von ca. 30 Kranichen kreisend beobachtet.
Im Ochsenmoor wurden am 08.01.2017 ca. 500 Kiebitze , 8 Bachstelzen und einige Stare gezählt.
Bei den Gänsen werden es wohl zwischen 15000 und 20000 gewesen sein.
Die milde Witterung in den Monaten November und Dezember 2017 hatte auch im Großraum Dümmer und der Diepholzer Moorniederung Auswirkungen auf das Rastverhalten insbesondere der Kraniche, der Gänse und Kiebitze.
Während in den Vorjahren die meisten Kraniche Ende November ihren Zug in Richtung Frankreich und Spanien fortgesetzt hatten, so sind augenblicklich noch große Rastansammlungen in der Diepholzer Moorniederung und auch in den übrigen Rastgebieten Niedersachsens zu beobachten. Im Oppenweher Moor und rund um das Geestmoor wurde Anfang Dezember der Rastbestand auf ca. 4.800 Kraniche geschätzt und im gesamten Land Niedersachsen ging man von einem Rastbestand von ca. 47.000 Individuen aus.
Der letzte bedeutende Kranichabzug in unserem Raum erfolgte am 13. Nov. 2017. Für die zweite Januarwoche ist ein Temperaturrückgang angekündigt worden. Vielleicht werden die Kraniche hierdurch veranlasst, ihre Reise gen Südwesten fortzusetzen.
Fotos: Werner Brinkschröder
Interessant war auch vor einigen Wochen der Durchzug/Zugstau der Kiebitze am Dümmer. Mehrere tausend Kiebitze standen auf den Feuchtwiesen und suchten nach Nahrung. Es wäre wünschenswert, wenn die derzeitigen Flachwasserzonen alljährlich auch bis in das späte Frühjahr vorhanden wären.
Begünstigt wird das massierte Auftreten der genannten Arten auch durch die teils großflächigen Flachwasserbereiche auf den Wiesen und Feldern.
Erwähnenswert sind zusätzlich die Rastbestände der Gänse. Während in den unmittelbaren Dümmer-Randbereichen vorwiegend Blessgänse (ca. 25.000 Ex.) rasten, haben sich in der Diepholzer Moorniederung einige zehntausend Gänse (überwiegend Saatgänse) „häuslich eingerichtet“.
Den ganzen Weg wird sie nicht geflogen sein – aber ihre Urahnen kommen dort her.
Bei dieser Australischen Kasarka, einer Verwandten unserer Brandgans, wird es sich um einen Gefangenschaftsflüchtling handeln.
Heute im Ochsenmoor fotografiert.
Ergebnis einer schnellen abendlichen Runde durch das Ochsenmoor (2.10.2017, 18-19 Uhr, windig und teils leichter Regen)
1.783 Gänse (ohne Artunterscheidung)
1 Streifengans
12 Silberreiher
2 Graureiher
4 Turmfalken
5 Mäusebussarde
1 Wanderfalke
52 Krähen (ohne Artunterscheidung)
ca. 300 Kiebitze
9 üf. Kormorane
2 Höckerschwäne
6 Steinschmätzer
Eine weitere Runde bei trockenem, aber windigem Wetter am 3.10.2017
216 Krähen (ohne Artunterscheidung)
ca. 800 Kiebitze
In größerer Entfernung ein Schwarm von ca. 30 Limikolen
1 Sperber mit erbeutetem Kleinvogel
9 Turmfalken
6 Mäusebussarde
2 Kormorane
7 Graureiher
6 Silberreiher
5 Ringeltauben
2 Schwarzkehlchen
1 Steinschmätzer
7 Fasane
71 Stockenten
4 Höckerschwäne
2.424 Gänse (ohne Artunterscheidung, darunter diverse beringte Ex.)
4 Blässhühner
42 Stare
21 Stieglitze
34 Wiesenpieper
Gestern, am 21.08.2017, konnte am Dümmer ein „enormer“ Durchzug von Uferschwalben beobachtet werden. Ebenso waren große Trupps von Schafstelzen anwesend. In der Bucht vor Strandlust konnten 120 Exemplare gezählt werden.
Auf dem Foto ist eine adulte Sturmmöwe zu sehen.
Außerdem können immer wieder farbberingte Lachmöwen am Dümmer beobachtet werden. Wahrscheinlich wurde dieses Tier in Polen beringt.
Fotos und Beobachtungen: Werner Brinkschröder
Nachtrag: Die Lachmöwe wurde tatsächlich in Polen beringt. Im Großraum Osnabrück halten sich zur Zeit mehrere in Polen beringte Lachmöwen auf.