Kampfläufer und Rotschenkel

Inzwischen ist es nicht mehr schwierig, die Kampfläufer im Ochsenmoor zu entdecken, denn es sind genug von ihnen da. Die vielen verschiedenen Färbungen der Männchen sind immer wieder schön anzusehen, auch wenn die auffälligen Federkragen und -hauben noch nicht ausgeprägt sind.

Die Rotschenkel sind leicht an ihren namensgebenden langen roten Beinen zu erkennen.

Kampfläufer
Drei Kampfläufer mit einem Rotschenkel im Vordergrund

Fotos: Udo Effertz

Beobachtungen im Ochsenmoor

Jeden Tag gibt es neues im OM zu entdecken. Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine, Rotschenkel, Bruchwasserläufer und natürlich Kiebitze. Auch viele verschiedene Entenarten sind zu entdecken. Ob Stockente, Krickente oder Spiessente, es gibt viel zu beobachten. Wenn dann die Pfeifenten mit viel Lärm aufsteigen, dann lohnt sich ein Blick zum Himmel, dann ist der Seeadler nicht weit.

Männliche Löffelente
Uferschnepfe
Uferschnepfe

Text und Fotos: Udo Effertz

Rohrdommel gesichtet

Bei einer erneuten Befliegung des Schilfs in der Südbucht – das Schwarzwild muss schließlich im Auge behalten werden – ist eine erfreuliche Entdeckung gelungen: eine Rohrdommel hatte sich auf dem Altschilf niedergelassen!

In den vergangenen Jahren – zuletzt 2021 – haben sich im Frühjahr immer wieder Männchen am Dümmer angesiedelt. Die tiefen, bis 5 km weit hörbaren Balzrufe ertönten bis in den Juni hinein und zum Teil den ganzen Tag über. Ein Weibchen hat diese Rufe nicht erhört. Bleibt abzuwarten, wie es in diesem Jahr läuft.

Allerdings sind die Bedingungen nach wie vor nicht optimal. Zwar gibt es am Dümmer ausgedehnte Schilfbestände, viele Bereiche sind dabei aber nicht (mehr) wasserdurchflutet. Damit ist ein wichtiger Habitatanspruch der Rohrdommel nur teilweise erfüllt. Die Entwicklung des Röhrichts spielt nicht nur deshalb eine wichtige Rolle in der Naturschutzarbeit am Dümmer.

Wer die Rohrdommel auf dem Altschilf hier nicht erkennen kann, …
… schaut hier noch mal genauer hin.

Fotos: Marcel Holy

Kranichzug

Mit dem sonnigen Wetter hat der Frühjahrszug der Kranich eingesetzt. Während des Zuges in die Brutgebiete lassen sich die Kraniche nicht so viel Zeit wie im Herbst auf dem Weg gen Süden. Denn bei der Wahl des Brutplatzes möchte jeder der Erste sein.

Ungefähr 100 Kraniche heute Vormittag aus Westen über die Marler Höhe kommend (Foto: Marcel Holy)

Beobachtungen im Boller Moor

Stare im Boller Moor (Foto: M. Holy)

Im Boller Moor gab es außer den Silbermöwen noch weitere Vögel zu beobachten. Wegen des starken Windes waren allerdings kaum Kleinvögel unterwegs. Außerdem zu erwähnen: trotz des großflächig überstauten Grünlands war keine einzige Ente zu sehen.

Beobachtungsliste:
56 Silbermöwen
12 Rabenkrähen
80 Stare
3 Kornweihen (1 x männlich, 2 x weiblich)
4 Mäusebussard
3 Schwarzkehlchen
16 Graugänse
1300 Blässgänse
5 Silberreiher
3 Kraniche
1 Graureiher
2 Nilgänse
1 Jagdfasan (männlich)

Weißwangengänse

Zwischen den Blässgänsen sind auch immer wieder kleine oder größere Trupps Weißwangengänse (auch Nonnengänse genannt) zu beobachten. Diese Koloniebrüter der arktischen Tundra kommen bei uns vor allem als Wintergäste oder Durchzügler vor. Brutvorkommen in Deutschland befinden sich vorwiegend an den Küsten der Nord- und Ostsee.

Fotos: Werner Brinkschröder

Otter in der Hunte

Sie sind mittlerweile im gesamten Dümmer zuhause, aber tagsüber kaum zu Gesicht zu bekommen. Die Fischotter bevorzugen den Schutz der Dunkelheit für ihre Aktivitäten. Die Wildkameras, die vordergründig für das Nutriamonitoring aufgestellt werden, liefern dennoch regelmäßig Nachweise. Und auch vom Boot aus mit der Wärmebildkamera werden die heimlichen Tiere häufig beobachtet. Solche Einblicke sind allerdings den befugten Fachkräften vorbehalten. Dank der Wildkameraaufnahmen darf der Rest von uns aber auch mal gucken 🙂

Fotos: Wildkameraaufnahmen, NUVD