Wir haben ja bereits berichtet, dass es im Ochsenmoor für diese Jahreszeit extrem nass ist. Hier sind ein paar Eindrücke aus dieser Woche.
Fotos: Caroline Poitzsch
Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
Landschaftsfotos aus der Dümmerregion.
Wir haben ja bereits berichtet, dass es im Ochsenmoor für diese Jahreszeit extrem nass ist. Hier sind ein paar Eindrücke aus dieser Woche.
Fotos: Caroline Poitzsch
Die ausgiebigen Regenfälle des Herbstes haben ihre Spuren nicht nur auf den Ackerflächen hinterlassen. Im Ochsenmoor steht bereits jetzt so viel Wasser wie es sonst erst gegen Ende des Winters der Fall ist. Die Bilder wurden am 24.11. und am 28.11. aufgenommen. Der Unterschied nach nur drei Tagen Regen ist deutlich sichtbar.
Vor einer Woche haben wir unsere jährliche Synchronzählung der Silberreiher am Dümmer durchgeführt. Wir hatten schon in den vergangenen beiden Jahren festgestellt, dass wir nicht alle wichtigen Schlafplätze kennen. Auch dieses Jahr ließen sich keine weiteren Schlafplätze ausfindig machen, die zuverlässig an jedem Abend aufgesucht würden. Deshalb wurden eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang wieder die bisherigen Standorte zur Zählung bezogen: Südturm, Ochsenmoorturm, Huntebrücke im Süden, Nordbucht, der Strand des Marissa-Ferienparks und die Surfeinsatzstelle in Hüde mit Blick zur Huntemündung. Außerdem wurde auch wieder an dem Standort im Hüder-Fladder gezählt. Im vergangenen Jahr wurden hier noch mindestens 50 Silberreiher am Schlafplatz beobachtet. Dieses Jahr wurde dieser Platz am Abend unserer Zählung nicht aufgesucht. Am See konnten wir nur zwei größere Schlafplätze feststellen: in der Südbucht (im letzten Jahr wurde hier nur ein Silberreiher beobachtet) und am Nordrand der Hohen Sieben wurden jeweils rund 60 Silberreiher gezählt. Zusammen mit weiteren vereinzelt beobachteten Exemplaren haben wir somit rund 125 Silberreiher gezählt.
Wir stellen also fest, die Wahl der Schlafplätze scheint bei den Silberreihern relativ dynamisch zu sein. Das nicht nur im Jahresvergleich. In der Nordbucht beispielsweise wurden Ende September noch circa 80 Exemplare beim abendlichen Einflug beobachtet. Am Zählabend war dort kein Silberreiher zu finden. Die Gesamtzahl der Silberreiher im Gebiet konnten wir auf diese Weise sicherlich nicht erfassen.
Trotzdem geht ein Dank an alle Zähler*innen! Zur Belohnung gab es für alle einen schönen Sonnenuntergang.
Heute am 29,. Juni ist Tag des Matsches. Auch in unseren Mooren lässt sich eine Menge davon finden.
das Ochsenmoor Foto: Meike
Moore sind dauernd vernässte Feuchtgebiete mit einer niedrigen Vegetation die aufgrund unvollständiger Zersetzung überwiegend saure, nährstoffarme Torfböden bilden.
Ständiger Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder durch austretendes Mineralbodenwasser hält den Boden sauerstoffarm und verhindert den vollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die stattdessen als Torf abgelagert werden.
Damit ein Moor entstehen kann, muss sich eine Schicht Wasser stauen, und die Produktion an Pflanzensubstanz muss deren Verluste durch Zersetzung übertreffen. Durch Torfbildung wachsen Hochmoore in die Höhe, daher der Begriff Hochmoor. Ein Hochmoor wächst durchschnittlich nur 1 mm pro Jahr.
Im Gegensatz dazu bilden sich Niedermoore in Senken, Flussniederungen, Mulden, an Hängen bei Quellaustritten. Sie wachsen meistens nur wenig in die Höhe, werden aber bis an die Mooroberfläche von mehr oder weniger nährstoffreichem Grund-, Quell- oder Sickerwasser durchsetzt. Ihre Vegetation ist im Vergleich zum Hochmoor artenreich und besteht hauptsächlich aus Schilfgräsern, Binsen, Sauergräsern und Moosen.
Naturnahe Moorökosysteme wurden in vielen europäischen Ländern durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau weitgehend zerstört und auf kleine Restflächen reduziert. Jedoch mindern intakte Moore die Folgen der globalen Erwärmung, da sie als Speicher für Treibhausgase fungieren, die bei ihrer Zerstörung freigesetzt werden.
Moore machen etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder zusammen.
Die verschiedenen Moortypen stellen mit ihren extremen Lebensbedingungen hohe Ansprüche an die Anpassungsfähigkeit ihrer Bewohner. In den vergangenen Jahrtausenden hat sich daher eine einzigartige Gemeinschaft von Lebewesen innerhalb eines abgegrenzten Lebensraumes in und auf den Mooren entwickelt.
Die Lebewesen, die man im Moor antreffen kann haben sich perfekt an das nährstoffarme und saure Milieu ihrer Umwelt angepasst. Sie reagieren daher äußerst empfindlich auf eine Veränderung der äußeren Bedingungen. So führen die Düngung auf angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen und der nachträgliche Transport der Nährstoffe zu erheblichen Beeinträchtigungen dieses sensiblen Ökosystems.
Eine weitere wichtige Funktion nehmen die ausgedehnten Hochmoorflächen für viele Vögel als Rast- und Brutstätte ein. Kraniche finden hier genug Nahrung bevor sie in ihre Winter- und Sommerquartiere weiterziehen. Bodenbrüter wie der Goldregenpfeifer finden hier letzte ungestörte Nistmöglichkeiten in der sonst intensiv genutzten Landschaft.
Bild: Caroline Poitzsch
Heute am 5. Juni ist Welttag der Umwelt.
Wenn wir das Wort „Umwelt“ hören, denken wir automatisch an Naturschutz und Ökologie. Das ist aber nicht alles, wofür dieses Wort steht. Mit „Umwelt“ und „Umweltschutz“ ist immer die Umwelt des Menschen gemeint. Wir schützen die Umwelt, um den Menschen und seine Gesundheit zu schützen, zum Beispiel vor Luftverschmutzung, die zu Atemwegserkrankungen führt, vor Gewässerverschmutzung, die zu Übelkeit oder anderen Krankheiten führt, vor Lärmimmissionen und auch vor dem Klimawandel, der die Erde für den Menschen langfristig unbewohnbar machen könnte. Daher geht es bei „Umwelt“ und „Umweltschutz“ immer zuerst um den Menschen – und daher unter anderem um die Qualität von Wasser und Luft, was auch anderen Erdbewohnern zugute kommt.
Die Begriffe „Natur“ und „Naturschutz“ gehen weniger vom Menschen aus, viele Naturschützer kämpfen für einen Eigenwert der Natur, der auch ohne Nutzen für den Menschen wichtig ist. Zum Beispiel setzen sie sich dafür ein, dass Arten nicht ausgelöscht werden oder das Ökosysteme wie die Regenwälder des Amazonas oder des Kongo nicht vernichtet werden. Die einen sagen, weil Natur „Schöpfung“ ist, die anderen sagen, weil der Mensch als weltbeherrschendes Wesen eine Verantwortung für Arten und Ökosysteme hat, selbst wenn sie ihm nichts nutzen. Denn Natur hat einen Eigenwert.
Der Welttag der Umwelt soll eine Brücke zwischen Umwelt und Natur schlagen und zeigen, dass beide Positionen Hand in Hand gehen.
Wie jedes Jahr zu dieser Jahreszeit steht das Ochsenmoor unter Wasser. Aus der Luft fällt es besonders auf.
Bei einer spannenden Führung durch den Eschpark mit Jürgen Göttke-Krogmann haben wir viel über die Geschichte des Hofes und deren Entwicklung gelernt.
Der Hof wurde 1498 erbaut und bildete mit zwei weiteren benachbarten Höfen den Siedlungskern von Kroge. Über mehrere Generationen lebten auf dem Hof sogenannten „Eschbauern“ die während ihrer Zeit die Landschaft über viel Handarbeit („Plackerei“) gestaltet haben. Bis in die 1960er Jahre war der Hof ein Mischbetrieb im Vollerwerb wobei Viehhaltung und Ackerbau die Grundlage des Einkommens bildeten. Mit der Übernahme des Hofes von Herr Göttke-Krogmann 1968 sind die Nutzflächen an viele verschiedene Bauern aus dem Dorf verpachtet. Göttke-Krogmann bewirtschaftet die Wald- und Grünlandflächen selbst. Er bietet außerdem seit 2009 Führungen durch seinen „Kulturlandschaftspfad“ an, welcher sich über eine Länge von 1,5 Kilometern erstreckt. Göttke-Krogmann erschließt bei diesen Führungen die Umgebung des Hofgeländes, die alte Weidelandschaft, historische Landschaftselemente und eine kleinräumig wechselnde Biotopvielfalt an Hecken, kleineren Gewässern und Gehölzen.
Zurzeit leben uns nisten über 40 verschiedene heimische Vogelarten auf den Wiesen und es wachsen über 60 verschiedene heimische Gehölzer auf dem Grundstück.
Bei einem morgendlichen Spaziergang durch das Ochsenmoor, lassen sich nicht nur wunderschöne Sonnenaufgänge, sondern auch das ein oder andere Tier beobachten. Auch das Klappern eines Storches ließ sich schon wieder hören, gesehen werden wollte dieser aber noch nicht.
Auch bei diesem nicht ganz so reizvollem Wetter lassen sich Vögel blicken, wie diese Silbermöwen im Boller Moor.
Die Arbeit mit einer Drohne ermöglicht nebenbei immer wieder schöne Ansichten und Ausblicke, die man sonst nicht zu Gesicht bekommen würde.
In dieser Aufnahme ist die Huntemündung zu sehen. Links der Hunte ist das Schilf relativ großflächig gehölzfrei. Zum See hin ist dagegen viel Weidengebüsch vorhanden. Das liegt daran, dass die Entfernung der Gehölze aufgrund der Bodenverhältnisse nicht im gesamten Schilfbereich möglich ist. Zum Wasser hin bildet die Vegetation häufig sogenannte Schwingrasen und ist dort kaum zu betreten und schon gar nicht mit Maschinen zu befahren. Im nun offenen Bereich wurden Gehölze wiederholt maschinell entfernt, um die Verbuschung -und damit den Verlust des Röhrichts als wertvollen Lebensraumes- aufzuhalten.