Große Röhrichtanpflanzung

Vor zwei Wochen haben wir damit begonnen, immer, wenn Wetter und Zeit passen, an einer großen Röhrichtanpflanzung und den entsprechenden Zäunen bei Eickhöpen zu arbeiten.

Dort wurde im Frühjahr Sediment aus einem der Baggerlöcher im See mit dem Spülbagger angespült. Um dieses in der Bucht festzusetzen, soll es bepflanzt werden. Eine gute Gelegenheit für die Röhrichtentwicklung. Die Anpflanzung soll gleichzeitig noch einmal Erkenntnisse zu den Bedingungen liefern, die das Röhricht im See braucht, um zu wachsen. Deshalb hat der Aufbau der Pflanzung ein wenig einen Versuchscharakter. Der Naturschutzring hat in der nördlichen Hälfte der Bucht gepflanzt und Schutzeinrichtungen aufgebaut während wir, die NUVD, in der südlichen Hälfte unser Konzept umsetzen.

Wir konnten in den letzten Jahren Fraßschäden als einen wesentlichen Faktor für den Schilfrückgang feststellen. Wo das Schilf, oder auch Teichbinsen, durch Zäune geschützt sind, wachsen die Pflanzen sehr gut in allen Wassertiefen.

Darum heißt es für diese große Anpflanzung auch: Zäune bauen! Damit die Graugänse den Zaun nicht einfach fliegend überwinden, muss die Fläche in Streifen unterteilt und viele Zäune gezogen werden. Nur jeder zweite Streifen wird bepflanzt, um zu sehen, ob sich das Schilf aus den bepflanzten Streifen heraus ausbreitet.

Trotz des Umfangs der Zaunbaumaßnahmen konnten wir schon beim ersten Arbeitseinsatz die ersten Pflanzen setzen. Diesmal mit einer sehr praktischen Anlieferung per Boot.

Aufgrund des hohen Wasserstandes konnte im Frühjahr nicht die eigentlich geplante Palisadenreihe eingebaut werden, die die gesamte Bucht seeseitig schützen sollte. Die Bucht ist dem Westwind ungeschützt ausgesetzt, was besonders bei Eisgang schnell zu großen Schäden an den Zäunen führen würde. Deshalb haben wir uns entschieden, den äußeren Zaun aus Gabionengittern zu bauen, die wesentlich stabiler sind als ein Drahtgeflecht.

Es dauert noch ein bisschen, aber so langsam haben wir eine Röhricht-Festung errichtet. Da die Gabionengitter wegen ihrer geringen Höhe leicht überwunden werden können, haben wir den äußeren Zaun mit Sechseckgeflecht zu einem wahren Schutzwall erhöht. Sieht vielleicht etwas befremdlich aus, wenn alles funktioniert, kann in der Bucht dafür sehr viel neues Röhricht heranwachsen.

Den Schilfbestand am Ufer haben wir ebenfalls eingezäunt. Nachdem es zunächst ganz gut aussah, sind auch in diesem Jahr wieder deutliche Fraßschäden am wasserständigen Schilf zu erkennen.

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