Raureif

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde es für hiesige Verhältnisse ziemlich kalt, der nächste Morgen präsentierte sich daraufhin in einer wunderschönen Raureiflandschaft. Ein paar Impressionen:

Ein Mäusebussard
Die übergefrorene Hunte
Ein Kiebitz auf der weißen Wiese
Das Ochsenmoor – einmal übergefroren
Ein Rotkehlchen

Alle Fotos: Udo Effertz

Die alte Erle

…dem heftigen Sturm vor ein paar Tagen hat sie nicht mehr Stand gehalten. Einst wuchs sie stolz als erste Erle neben dem Schafsunterstand und dem Nachbarbaum mit der Steinkauz Röhre. Sie hatte den Ausblick auf den Kletterhügel der Schafe, das Insektenhotel neben der Blühwiese und war Anflugbaum für die Kleinvögel von der Wiese her. Sie war in die Jahre gekommen und diente den Hornissen und Insekten als Unterschlupf – Spechte fanden Nahrung in ihr und in einem Spalt hatte eine Haubenmeise ihr Nest gebaut. Nun darf sie so stehen bleiben. Sie ist wertvoller Lebensraum und wird wieder ausschlagen. Der Stamm wird noch einige Zeit stehen bis die Natur in zersetzt hat… So geht es manchem Baum und es macht im Sinne der Natur viel Sinn nicht alles gleich wieder zu entsorgen.

Grüße aus der Natur von Jürgen   

Auch jetzt dient die Erle noch vielen Tieren als Unterschlupf (Foto: Jürgen Richter).

Erlenbruch

Der Erlenbruchwald im Ochsenmoor steht in starkem Kontrast zur den offenen Flächen des Schutzgebiets. Da Wiesenvögel bei der Wahl ihres Brutplatzes die Nähe von Gehölzen zum Schutz vor Prädatoren meiden, sind Bäume in den Niedermoorflächen eher unerwünscht. Zudem entziehen sie dem Boden das immer knapper werdende Wasser. Dennoch ist auch der Erlenbruchwald ein immer seltenerer Biotoptyp, der spezialisierten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Als Bruchwald wird ein permanent nasser, zeitweilig überstauter, sumpfiger Wald bezeichnet. Auwälder sind hingegen von Fließgewässern mit einer starken Wasserstandsdynamik geprägt. Bei Überschwemmungen werden anorganische Elemente wie Sand und Schlick eingetragen und abgelagert, was bei Bruchwäldern kaum geschieht.

Anblicke wie diesen bringt man vielleicht eher mit Sibirien in Verbindung, das liegt vermutlich vor allem daran, dass der Großteil der weltweit noch vorhandenen intakten Moore in dünnbesiedelten Gebieten ohne Nutzungsdruck wie Kanada, Alaska und Sibirien liegt. (Foto: Udo Effertz)

Im Erlenbruchwald ist die dominierende und namensgebende Baumart die Schwarzerle. Sie besitzt einen mit Stelzwurzeln versehenen Stammfuß und kommt dank ihrer Adventivwurzeln vergleichsweise besser mit den schwankenden und teils hohen Wasserständen ihres Habitats zurecht als andere Arten. Doch auch die Schwarzerle kann sehr starke Vernässung nicht ewig überleben, weshalb Erlenbruchwälder oft reich an Totholz sind. Stehendes Totholz kommt beispielsweise Spechten und anderen Arten, die ihre Nahrung im Holz suchen, zugute. Entstehende Baumhöhlen werden von Höhlenbrütern und auch Fledermäusen genutzt. Der überstaute Waldboden in Bruchwäldern ist für Kraniche ein gern genutzter Brutplatz. Sollte sich ein Nesträuber die Mühe machen, durch das Wasser zu waten, so ist sein Kommen zumindest schwerer zu überhören.  

Foto: Caroline Poitzsch

Feuersalamander im Stemweder Berg

Die Feuersalamander nutzen die ersten warmen Tage und setzen ihre Larven bereits in die Gewässer.
Leider haben diese stark und den heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre gelitten, so dass teilweise der Wasserstand um einen Meter gesunken ist. Für die Feuersalamander bleibt nur zu hoffen, dass dies ein verregnetes Jahr wird, sonst werden die Gewässer bald gänzlich ausgetrocknet sein.

Feuersalamander im Stemweder Berg (Foto: Christian Vogel).

Impressionen aus dem Südlohner Moor

Was hier aussieht wie ein See, ist eine überstaute Renaturierungsfläche. In diesem Bereich des Südlohner Moores (nördlich der Mitte) gibt es einige dieser großen überstauten Flächen, auf denen sich die moortypische Vegetation nach dem Torfabbau erst noch wieder etablieren muss.
Aufgrund der Witterung ist der Wasserstand momentan besonders hoch.
Pfeifengras im Wind.
Fläche mit Pfeifengras und Wollgras.
Besenheide auf einem Moordamm.
Eisvogel an einem Graben.

Kolkraben und Kraniche

Im Steinfelder Moor war die Luft zu Beginn dieser Wocher von den Rufen der Kraniche und einiger Kolkraben erfüllt. Eine Gruppe von ca. 6-8 Kolkraben hatte sich in einem Baum niedergelassen, während zwei der Tiere mit Flugspielen beschäftigt waren. Die Balz der Kolkraben findet im Januar und Februar statt. Im Osten der Republik sind diese großen Vögel deutlich häufiger und oft auch mit weniger Scheu zu beobachten, als hier bei uns.

Leider waren die Fotobedingungen eher schlecht …

Flugspiel der Kolkraben
Spielunterbrechung
Zwei Kolkraben und zwei Kraniche
Etwa 100 Kraniche ließen sich schließlich im nördlichsten Teil des Steinfelder Moores nieder.

Fotos: Caroline Poitzsch