Heemke

Die Baggerarbeiten des NLWKN am Polder „Heemke“ haben für diverse Irritationen gesorgt. Die in die Fläche gebaggerten Grüppen sollen die Fläche nicht negativ verändern, sondern – ganz im Gegenteil – dazu dienen, den Wasserstand zukünftig besser kontrollieren zu können.

Die Vernässung der Fläche erfolgt in erster Linie über den Grabenstau im Südosten der Fläche. Damit kann die Fläche wie in der Vergangenheit flach überstaut werden, sodass sie gute Bedingungen für Arten wie z.B. Rotschenkel und Kampfläufer bietet. Problematisch war bisher jedoch die sommerliche Absenkung des Wasserstands, um die Fläche bewirtschaften zu können. Man bekam das Wasser zeitweise nicht aus der Fläche, wodurch sich die Fläche z.B. in den Frühjahren 2015 und 2016 zu einer Feuchtbrache entwickelt und dadurch viel ihres Werts für Wiesenvögel verloren hatte.

Durch das Grüppensystem soll nun nach der Brutzeit eine zügigere Entwässerung der Fläche erreicht werden, sodass eine jährliche Mahd mit Heuwerbung stattfinden kann.
Zusätzlich wurden Stellen, an denen in den Vorjahren Fahrzeuge eingesunken sind und dabei die Grasnarbe und obere, tragfähige Bodenschicht beschädigt haben, mit Sand aufgefüllt, da man in diesen Bereichen sonst immer wieder einsinken würde. Auch hierdurch soll die extensive Mahdnutzung der Fläche sichergestellt werden.
Die Maßnahme dient also dem Wiesenvogelschutz und soll ihm nicht zuwiderlaufen.

Hier eine Luftaufnahme der Grüppen in der Fläche:

Foto: Marcel Holy
Foto: Marcel Holy

Gänse Ringablesungen

Hier einmal ein „Lebenslauf“ einer im vergangenen Jahr in den Niederlanden beringten und heute von Werner Brinkschröder am Dümmer abgelesenen Blässgans (grüner Halsring „T32“): blaessgans_t32.

Auch die in diesem Sommer am Dümmer beringten Graugänse sind regelmäßig anzutreffen, jedoch erfordern die derzeitigen großen Gänseansammlungen Zeit zur Suche nach den gelben Halsringen und weißen GPS-Sendern.
Die Bewegungsmuster der besenderten Gänse kann man hier ansehen: http://www.blessgans.de/?676.

Hier ein Foto aus dem Ochsenmoor von heute, mit einer Gruppe aus den beringten Graugänsen D06, D001, D004, D008, D009 und D011 (D011 nicht im Bild).

Foto: Marcel Holy

Fertig für die Winterruhe

Mit einem letzten größeren Pflegeeinsatz wurde nun das Teichaquarium am Dümmer-Museum in Lembruch für den Winter vorbereitet.
Die Wasserpflanzen wurden zurückgeschnitten, Laub abgekeschert und die Filteranlage gereinigt, um dem Tag möglichst viele Nährstoffe zu entziehen.

20161121_153245

In solch kleinen Systemen ist eine Nährtsoffanreicherung jedoch kaum zu verhindern, da die Fische, die schließlich die „Hauptattraktion“ bilden, gefüttert werden müssen. Durch die Filteranlage wird ein Teil der Pflanzenteile, Sedimente und sonstiger Feststoffe aus dem Teich entfernt, gelöste Nährstoffe werden aber in pflanzliche Biomasse, insbesondere Algen, die die Sicht behindern, umgesetzt. Abhilfe schafft hier die UV-Anlage, die Teil der technischen Ausstattung des Teichaquariums ist.

Problematisch waren in diesem Jahr allerdings aufgewirbelte Sedimentpartikel, die zeitweise nur sehr geringe Sichtweiten erlaubt haben. Der Grund hierfür waren zwei Karpfen, mit denen das Teichaquarium besetzt wurde. Nachdem einer der beiden Karpfen wieder entnommen wurde, besserte sich die Situation zwar deutlich, die Sichtweiten der Vorjahre wurden jedoch nicht erreicht. Dies soll sich im kommenden Jahr durch die Entnahme des zweiten Karpfens, die bislang leider nicht geglückt ist, bessern und wieder einen Blick durch den gesamten Teich möglich machen.

Fotos: Marcel Holy
Fotos: Marcel Holy

Besuchen Sie das Teichaquarium auch gerne jetzt im Winter – es gibt reichlich Fische zu sehen, unter anderem einen großen Schwarm junger Rotfedern.

 

Früher „Allerweltsfische“…

Die Karausche war früher ein Fisch, dem man nachsagte, in jedem Teich und Tümpel vorzukommen. Eigentlich ist sie auch sehr genügsam und robust, dennoch machen ihr Verluste typischer Lebensräume wie Auengewässer und Altarme sowie die Konkurrenz mit dem Giebel stark zu schaffen.

Aktuell hat die Niedersächsisch-Westfälische Anglervereingung e.V. 2.500 Karauschen besetzt, um beim Erhalt dieser für die Angelfischerei unbedeutenden, aber in unseren Gewässern eigentlich heimischen Fischart zu helfen. Das mehrjährige Projekt wird gemeinsam mit dem Anglerverband Niedersachsen e.V. durchgeführt.
Bereits 2011 haben die NWA und die NUVD gemeinsam rd. 1.500 Karauschen in der Dümmerniederung wiederangesiedelt.

karausche_1

Beide Fotos: NWA e.V./ Anglerverband Niedersachsen, Florian Möllers
Beide Fotos: NWA e.V./ Anglerverband Niedersachsen, Florian Möllers

Sollten Ihnen Karauschenvorkommen bekannt sein, würden wir uns über eine Mitteilung über kontakt@duemmer-natur-blog.de oder an info@nuvd.de sehr freuen. Mittlerweile ist diese Fischart leider selten wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.

Boller Moor und Großes Moor, 13.11.2016

Ein kleines Potpourri aus dem Boller Moor und dem Großen Moorkomplex zwischen Vechta und Barnstorf.

Im Boller Moor sehr wenige Vögel, abgesehen von einigen Bussarden und Krähen noch 3 Kornweihen, 76 Kiebitze und 3 überfliegende Kraniche.

2 Kornweihen:
dscn9897

„Die letzten Mohikaner“:
dscn9903Im Moor lohnt sich auch der Blick nach unten. Man findet mit Moosen und Pilzen unscheinbare, aber auf ihre Art doch faszinierende und vielfältige Organismen. Und ohne (Torf-)Moose gäbe es das Moor ja schließlich garnicht…
dscn9911Beim Blick nach unten findet man gelegentlich auch Fährten, die die seit 2014 territorial etablierte Wolfsfähe hinterlassen haben dürfte.
Der geschnürte Trab ist wolfstypisch, durch die Bodenverhältnisse sind die Fährten aber meistens viel zu kurz für einen sicheren Wolfsnachweis.
20161113_162106Hilfreicher ist es da schon, wenn man im Fährtenverlauf auf weitere „Hinterlassenschaften“ stößt (hier ein früherer Losungsfund mit DNA-Nachweis der territorialen Wolfsfähe).
dscf7042Abends gab es dann trotz des Abzugs zahlreicher Kraniche in den vergangenen Tagen einen starken Einflug zu den Schlafplätzen.Alle Fotos: Marcel Holy

Alle Fotos: Marcel Holy

 

Der erste Schnee

Der erste Schnee ist da.

Foto: Udo Effertz
Foto: Udo Effertz

Da er genauso schnell weg getaut ist, wie er gekommen ist, dürfte es die große Zahl der hier rastenden Gänse noch nicht dazu veranlassen, den Dümmer zu verlassen.

Foto: Udo Effertz
Foto: Udo Effertz

Beim Kranich deutet sich heute allerdings an, dass größere Zahlen nach Süden abziehen.
Werner Brinkschröder bittet in diesem Zusammenhang um Zusendung von Zugbeobachtungen an brinkschroeder.werner@web.de.