Im Dievenmoor machen sich die Schneeglöckchen startklar. Sie müssen sich wohl noch etwas gedulden, wenn nächste Woche der Winter noch mal richtig zuschlagen will. Punxsutawny Phil hat am Murmeltiertag schließlich seinen Schatten gesehen 😉

Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
Große und kleine Neuigkeiten, Geschichten und Erlebnisse.
Im Dievenmoor machen sich die Schneeglöckchen startklar. Sie müssen sich wohl noch etwas gedulden, wenn nächste Woche der Winter noch mal richtig zuschlagen will. Punxsutawny Phil hat am Murmeltiertag schließlich seinen Schatten gesehen 😉

Spätherbst bis Januar ist der richtige Zeitpunkt dafür. Die neue Brutsaison steht vor der Tür also muss Hausputz gemacht werden. Der Nistkasten wird geöffnet und schon können erste Überraschungen entspringen. Bilche, das sind z.B. Siebenschläfer oder Haselmäuse huschen eiligst weg um sich zu verstecken. Sie nutzen nach der Brutvogelsaison die Kästen als Schlafstätte. Waren Meisen drin so finden wir ein mit Moos ausgepolstertes ordentliches Nest ganz im Gegensatz zum Spatz der reinstopft was rein geht: Grashalme, Federn, Blätter… meistens voll bis oben hin. War ein Kleiber drin so besteht seine Brutunterlage aus Nadelbaumrinde und häufig mauert er das Einflugloch geschickt zu, passend auf seine Größe. Nicht selten findet man zwei Nester aufeinander. Die Brutsaison von April bis Juli ist lang und wenn der eine fertig ist zieht der nächst ein. Hin und wieder liegt ein nicht ausgeschlüpftes Ei oder ein totes Jungvögelchen drin. Der gesamte Nistkasten wird geleert – alles sollte raus. Das ist die perfekte Grundlage damit die nächste Generation gut aufwachsen kann.
Gut vorbereitet ist man für diese Pflegearbeiten mit folgenden Dingen: standfeste Anstellleiter – Astschere – Handschuhe – Kratzer – Hammer und Schraubenzieher – Alu-Nägel – Aufhängeklötzchen (nicht immer). Alu-Nägel verwendet man in Bäumen, denn wenn ein Nagel versehentlich im Stamm bleibt, dann verursacht das bei Holzsägearbeiten keinen Schaden. Und bitte macht diese Arbeiten immer zu zweit. Es dient der Sicherheit, denn die Stellfläche für die Leiter ist selten eben und fest und es gibt so viele Entdeckungen, die man mitteilen möchte… Optimal hängt ein Nistkasten mit dem Einflugloch Richtung Osten dort wo die Sonne aufgeht.
Mit Grüßen aus der Natur von Jürgen
Seit 1997 wird auf Anregung der Unesco jährlich am 2. Februar der Welttag der Feuchtgebiete zur Erinnerung an die Ramsar-Konvention begangen. Ab Beginn der 1960er Jahre wurden Feuchtbegiete rücksichtslos entwässert, wodurch zum Beispiel die Bestände der Wat- und Wasservögel dramatisch reduziert wurden. Daraufhin wurde am 2. Februar 1971 in der Stadt Ramsar im Iran ein internationales Abkommen beschlossen, das zum Schutz dieser bedrohten Lebensräume verpflichtet. Deutschland ging diese Verpflichtung 1976 ein. Die 34 nach der Ramsar-Konvention geschützten Gebiete in Deutschland sind insbesondere als Lebensraum für die Vogelwelt zu erhalten. Der Dümmer und die Diepholzer Moorniederung gehören zu diesen Gebieten.
Der Tag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für den Wert und die Bedeutung von Feuchtgebieten fördern.



Fotos: Ochsenmoor und Erlenbruch, Caroline Poitzsch
Sehr bedeutend für die Wiedervernässung der Dümmerniederung sind die Stauanlagen, mit deren Hilfe die Wasserstände reguliert werden können. Im Winter werden die Wasserstände möglichst hoch gehalten, damit sich die Flächen regenerieren können.


Mitte März zu Beginn der Brutzeit der Wiesenvögel sollte das erwünschte Mosaik aus trockeneren und nasseren Bereichen ereicht sein, um allen Arten ideale Bedingungen für Nistplatz, Futtersuche und Jungenaufzucht bieten zu können.


Allerdings ist die Regulierung des Wasserstandes dabei eine Gratwanderung. Bei dem Zustand der Flächen spielen Niederschläge eine wichtige Rolle beim Erreichen der optimalen Vernässung. Ohne genügend Niederschlag kann der Wasserstand in den Gräben auf Niveau der Geländeoberkante eingestaut sein, ohne dass dies einen ausreichenden Einfluss auf die gesamten Flächen hätte, da die Verdunstung zu stark ist. In extrem niederschlagsreichen Wintern, können die Flächen dennoch extrem nass werden.

Im Jahresverlauf werden die Wasserstände abgesenkt, um eine Beweidung und Mahd der Flächen nach der Brutzeit zu ermöglichen. Bleiben Niederschläge dabei aus, trocknen die Flächen im Sommer stark ab und die Gräben führen nur noch wenig Wasser.

Liebe Leser, Einsender und Unterstützer des Blogs,
ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende, es war ein etwas anderes Jahr und die Situation wird sich auch noch etwas weiter so hinziehen.
Wir wollen die Gelegenheit nutzen um uns bei euch zu bedanken, auch dieses Jahr wurden wieder tolle Fotos und Beiträge von euch eingesendet und die Resonanz auf den Blog steigt immer weiter an.
Vielen Dank!
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und bleibt gesund!
Euer NUVD-Team

Im Frühjahr 2016 haben wir begonnen, Schilfbereiche mit Zäunen vor Verbiss zu schützen, da vorhergehende Erfassungen die Bedeutung dieses Einflussfaktors zeigten.
Zur Einzäunung werden dünne Sechseckgeflechte verwendet, die zwar Tiere vom Schilf fernhalten, andere Einflüsse wie Wellengang, nährstoffreiches Wasser oder Verdriftung von Schlamm jedoch nicht beeinflussen.
Die Dokumentation der eingezäunten und angrenzenden Bereiche erfolgt vom Boden mittels Fotos und Messung der Wassertiefen, in die sich das Schilf ausbreitet, sowie über senkrechte Drohnenaufnahmen aus der Luft.
Im Zuge von Arbeiten an der Hohen Sieben entstanden an einer dortigen Versuchsfläche heute zwei Fotos, die eindrucksvoll die enorme Veränderung inner- bzw. außerhalb des Zauns belegen. Der Zaun musste seit der Errichtung im Mai 2016 aufgrund der Ausbreitung des Schilfs weiter nach vorne gebaut werden. Um den Einfluss des Faktors Verbiss sowie das Ausbreitungspotenzial des Schilfs weiter zu belegen, haben wir anschließend auf einem Teilstück der Zaunfront einen weiteren Bereich eingezäunt, den das Schilf ebenfalls besiedelt hat. An den Seiten des Anbaus wurde es hingegen abgefressen.
Außerhalb des Zauns gab es nicht nur keine Ausbreitung, sondern der ursprüngliche Bestand ging deutlich zurück.
Der Abstand zwischen den äußersten Trieben im eingezäunten Bereich und der angrenzenden, ungeschützten Schilfkante beträgt rund 10 Meter! Dieser Unterschied entstand in nur 4 Jahren.






Text und Fotos: Marcel Holy

Natürlich wäre das mit Wurzeln noch perfekter und doch erfüllt dieser geschlagene Tannenbaum einen guten Zweck. Die großen Zapfen sind Maiskolben mit ihren Kelchblättern. Umgekehrt hingehangen und mit einem feinen Blumendraht fest gemacht an den Zweigen. Sie zieren den Baum und dienen gleichzeitig der heimischen Vogelwelt als Nahrung. In den ersten Stunden konnte ich in unserem Bauerngarten schon einige interessierte Gäste beobachten: Blaumeisen, Kohlmeisen, Sumpfmeisen, Goldammern, Feldsperlinge, Grün- und Buchfinken, Amseln und ein leicht verdutzter Buntspecht inspizierten die Lage. Bei kälteren Temperaturen werden sich Bergfinken und Kernbeisser dazu gesellen. Heckenbraunellen und Rotkehlchen erwiesen dem Baum ihre Ehre und erkannten, dass es nichts für ihre feinen Schnäbel ist.
Text und Foto: Jürgen Richter
Die in diesem Beitrag beschriebene Situation hat sich mit ziemlich genau zwei Jahren Abstand wiederholt.
Wir haben in der Verlandungszone am Westufer des Dümmers eine Wildkamera, die wir nun nach längerer Zeit ausgelesen haben. Dabei wurden wir wieder von zwei Wolfsaufnahmen überrascht. Diese stammen zwar schon aus dem November 2019, sind aber dennoch ein interessanter Nachweis.
Ob es sich um den selben Wolf handelt, der bei Tag und in der Nacht fotografiert wurde, oder ob es zwei unterschiedliche Individuen sind, ist nicht sicher zu sagen.




Borkenkäfer können eigentlich nur in kranke, geschwächte und sterbende Bäume (meist Fichten) eindringen und dort gute Brutbedingungen vorfinden. Unter bestimmten Bedingungen, z. B. nach Stürmen mit extremen Windwurfereignissen oder langen Sommertrockenheiten, kann es jedoch zu einer Massenvermehrung (Kalamität) kommen. Dem dann möglichen Massenangriff können selbst gesunde und vitale Bäume oft nicht standhalten und sterben ab. Die vergangenen trockenen Sommer sorgten also für optimale Verhältnisse für den Borkenkäfer und das besonders in Nadelholzreinbeständen.

2020 weisen die Fichten in Niedersachsen mit 13,6 % wiederholt den höchsten Anteil starker Schäden auf. Die Fichten liegen auch bei der Absterberate (4,6 %) und bei der Ausfallrate (22,4 %) vorn. Mit Ausnahme der Eichen hat sich jedoch der Vitalitätszustand aller Baumartengruppen verschlechtert. Weitere Informationen können dem Waldzustandsbericht Niedersachsen 2020 entnommen werden (https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/wald_holz_jagd/wald_und_forstwirtschaft/zustand-des-niedersaechsischen-waldes-waldschaeden-und-risiken-5181.html)
Jedes Jahr zum 1. November wird der Wasserstand des Dümmers von 37,20 m auf 36,80 m ü. NN abgesenkt, um mehr Stauvolumen für Hochwasserfälle zu haben. Aufgrund der normalen Niederschlagssituation liegt der Wasserstand momentan ziemlich genau auf Sollhöhe.
Zahlreichen Vogelarten kommt das sehr gelegen. Limikolen können beispielsweise trockene bzw. schlammige Ufer zur Rast oder Nahrungssuche nutzen. Flachwasserzonen dienen anderen Arten zur Jagd auf Fische und weitere Organismen oder als sichere Schlafplätze.
Die ohnehin spärlichen Röhrichtbestände liegen nun trocken oder stehen nur noch ganz flach unter Wasser. Den fehlenden Schutz durch aquatische Röhrichte kann man seit Jahren am Fischbestand des Dümmers ablesen. Über den Winter wird dieser von Fischfressern wie Grau- und Silberreihern, Haubentauchern, Gänsesägern und Kormoranen stark ausgelichtet.
Mit verschiedenen Untersuchungen und Maßnahmen versuchen wir das Röhricht so weit auszudehnen, dass größere, wasserdurchflutete Bereiche entstehen und so das Verhältnis zwischen Räuber und Beute ausgeglichener wird und auch neue Lebensräume für Röhrichtvögel wie die Rohrdommel und den Drosselrohrsänger entstehen.


M. Holy