Ein Drama in 5 Akten

Diese Bilderserie aus dem Bereich der Makrofotografie hat uns Dr. Hans-Joachim Winkhardt zugesendet. Sie zeigt die Erbeutung eines Kleinen Schmalbocks (Strangalia melanura) durch eine Hornisse (Vespa cabro). Ort der Jagd war eine Margeritenblüte in der Nähe von Lübbecke.
Vielen Dank für die Bilder!


Kamera: Olympus OM-1, OLYMPUS M.300mm F4.0, ISO 1000, 1/500 sec, F 4.00

Schwanengans im Ochsenmoor

Hier haben wir ein schönes Foto von der Schwanengans, die seit dem Frühjahr 2023 immer wieder bei uns zu beobachten ist. Wir gehen zumindest davon aus, dass es sich um dasselbe Tier handelt.
Das Bild hat Dr. Hans-Joachim Winkhardt Anfang August im Ochsenmoor aufgenommen und uns nun zugesendet. Vielen Dank dafür!

Schwanengans im Ochsenmoor (Foto: Dr. H.-J. Winkhardt)

Myxomatose

Bislang war die Myxomatose klassischerweise als Kaninchenkrankheit bekannt. Die Sterblichkeit liegt dabei in der Regel deutlich unter der ebenfalls beim Kaninchen vorkommenden „Chinaseuche“ (RHD/Hämorrhagische Kaninchenkrankheit) und die Ausbildung von Resistenzen ließ den Einfluss auf die Kanichenbestände zurückgehen. Tritt jedoch die RHD auf, die nach wie vor Mortalitätsraten bis zu 100 % erzeugen kann, können ganze Kaninchenbestände ausgelöscht werden. Die Viren, die beim Kaninchen RHD hervorrufen, können auch Hasen befallen und die Krankheit „European Brown Hare Syndrome“ (EBHS) mit ebenfalls hoher Todesrate hervorrufen.

Und als wäre das alles nicht genug, tritt seit Kurzem in Nordwestdeutschland eine neue Variante der Myxomatose beim Feldhasen auf und verursacht hohe Verluste. Die Untersuchung eines Hasen, der vor ca. 3 Wochen zusammen mit zahlreichen anderen bereits verendeten oder stark erkrankten Artgenossen am Südostrand des Ochsenmoores gefunden wurde, ergab nun auch die Diagnose „Myxomatose“.

https://www.fli.de/de/aktuelles/kurznachrichten/neues-einzelansicht/neue-bedrohung-fuer-den-feldhasen-iberische-myxomavirus-variante-erstmals-in-deutschland-nachgewiesen

https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/haemorrhagische-kaninchenkrankheit

Todkranker Hase am Rande des Ochsenmoors
Verendetes Kaninchen, ebenfalls am Rande des Ochensmoors gefunden

Hornisse

Auf die Heuschrecke vom Dienstag folgt heute eine Hornisse (Vespa crabro). Sie wurde allerdings nicht auf Reisen aufgenommen, Werner Brinkschröder hat sie im Geestmoor abgelichtet. Auf so einem Foto kann man sich ganz in Ruhe die schöne Zeichnung anschauen.
Übrigens ist ein Hornissenstich weniger giftig als der Stich einer Biene. Der längere Stachel und im Gift enthaltene Substanzen, wie Acetylcholin, sorgen jedoch für eine starke Schmerzwirkung.

Hornisse (Vespa crabro) im Geestmoor (Foto: Werner Brinkschröder)

Sibirische Keulenschrecke

Dieser Beitrag gehört in die Kategorie „NUVD auf Reisen“ – könnten wir ja mal einführen.

Die Begegnung mit dieser männlichen Sibirischen Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus) hat sich im August in den südtiroler Alpen kurz nach der Überquerung der österreichisch-italienischen Grenze unterhalb des Timmelsjochs zugetragen. Die blasenförmig verdickten Vorderbeine fielen sofort ins Auge.

Diese Heuschreckenart kommt in Deutschland lediglich im bayrischen Alpenraum vor, weshalb man sie er selten zu Gesicht bekommt. Auf der Roten Liste ist sie zwar als sehr selten, aber als ungefährdet eingestuft.
Die Sibirische Keulenschrecke ernährt sich herbivor und legt ihre Eier in den Boden ab.

(pyrgus.de, wikipedia.de, rote-liste-zentrum.de)

Sibirische Keulenschrecke (Gomphocerus sibiricus) (Foto: Caroline Poitzsch)

Rebhuhn-Projektgebietetreffen

Letzte Woche waren wir drei Tage zu Gast im Wasserschloss Mitwitz bei der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (ÖBO). Hier befindet sich das Projektgebiet „Oberfranken“.

Nach der Anreise haben wir uns gegenseitig über den aktuellen Stand in den einzelnen Projektgebieten informiert. Am nächsten Tag haben wir uns zum Thema Öffentlichkeitsarbeit ausgetauscht und einen Workshop zur Beratung von Landwirt*innen absoviert.

Am Nachmittag ging es dann auf Exkursion. Wir haben uns einen durch die ÖBO betreuten extensiv mit Rindern beweideten Flächenkomplex angeschaut. Die Fläche stammt zwar aus dem Projekt „Fischbacher Weidevielfalt“ und ist nicht Teil des Rebhuhn-Projektgebietes, durch die extensive Beweidung ist dort aber eine Strukturvielfalt entstanden, die auch dem Rebhuhn gefallen sollte. Bevor Ackerbau und Viehzucht das Landschaftsbild prägten, wurden eben solche, von großen Pflanzenfressern offengehaltene Bereiche, von den sogenannten Offenlandarten besiedelt.

Am letzten Tag ging es um Maßnahmenoptimierung und für das Rebhuhn geeignete Maßnahmenkombinationen sowie deren Fördermöglichkeiten.
Schließlich hat das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB), das mit der Evaluation des Gesamtprojektes beauftragt worden ist, seine groben Fahrplan vorgestellt.

Wir bedanken uns für die gelungene Tagung und freuen uns schon auf das nächste Treffen, das übrigens bei uns am Dümmer stattfinden wird.

Gänse im Ochsenmoor

Seit Anfang Oktober treffen immer mehr Gänse im Ochsenmoor ein. Eine Rothalsgans hat sich auch schon zwischen den Graugänsen blicken lassen. Hier auf den Fotos ist sie aber nicht dabei. Es lohnt sich auf jeden Fall die Gänsetrupps genauer in Augenschein zu nehmen, um seltenere Arten wie Rothalsgans oder Zwerggans zu entdecken. 😉

Blässgänse (Anser albifrons)
Weißwangengans (Branta leucopsis) – wird auch Nonnengans genannt
Blässgans und Weißwangengans gemeinsam

AG Rebhuhnschutz

Vergangenen Freitag und Samstag fand in Göttingen die erste Tagung der AG Rebhuhnschutz statt. Die AG Rebhuhnschutz wurde im Rahmen des Projektes „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ ins Leben gerufen und richtet sich an alle, die sich für den Rebhuhnschutz interessieren, vor allem an lokale Akteure, die vor Ort etwas für den Schutz der Vögel umsetzen wollen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden Vorträge zu verschiedenen Aspekten des Rebhuhnschutzes gehalten. Ein wichtiges Thema ist dabei auch immer die Prädation und deren effektive Verhinderung.

Am zweiten Tag begaben sich die Teilnehmer auf eine Exkursion ins Projektgebiet am Stadtrand von Göttingen. Dort gibt es einen Bereich, in dem das gesteckte Ziel von 7 % Rebhuhn-Bruthabitat in der Agrarlandschaft bereits erreicht wurde.

Blühfläche vs hungrige Hasen

Im Juni haben wir ein Video gepostet, auf dem mittels Wärmebildkamera nachts 28 Hasen auf einer Blühfläche zu sehen waren. Auf einem Großteil der Fläche haben die hungrigen Hasen so auch wirklich dafür gesorgt, dass sich die Aussaat nur sehr schlecht entwickelt hat und letztendlich stark verunkrautet dastand. Alles, was nicht so toll aussah, wurde nun gemulcht, gefräst und neu eingesät. Wollen wir hoffen, dass die Hasen diesmal nicht ganz so hungrig sind und aus der Blühfläche doch noch was wird!

Die Fläche wurde in den Bereichen, die sich nicht gut entwickelt hatten, neu eingesät.
Nachdem die Hasen viel auf der Blühfläche gefressen hatten, konnten sich die eigentlich angesäten Arten nicht gut entwickeln.
Gut entwickelte Bereiche wurden stehen gelassen.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Hasen den neuen Aufwuchs verschonen.