Kleinfischmonitoring

Jedes Jahr werden die Zusammensetzung und Entwicklung des Fischbestandes im Dümmer untersucht, um die Nahrungsverfügbarkeit für die Trauerseeschwalbe und andere fischfressende Vögel zu bewerten. Als Nahrungsgrundlage ist das Vorhandensein von Kleinfisch wichtig. Anfang Juli wurden deshalb Untersuchungen mit Kleinfischreusen in den umliegenden Gewässern und mit Multimaschennetzen im Dümmer durchgeführt. Durch die verschieden großen Maschen des Netzes werden das Größen- bzw. Altersklassenspektrum der Tiere abgebildet.

Flügelreuse mit Luft zum Atmen z.B. für Käfer (Foto: Marcel Holy)

Ende Juli wird zur Vervollständigung des Bildes noch eine Elektrobefischung an verschiedenen Strukturen im See durchgeführt. Die bisherigen Untersuchungen im See zeigten einen relativ geringen Bestand an Alanden, wie auch schon im letzten Jahr. In den Vorjahren war die Anzahl an Alanden in den Multimaschennetzen immer relativ hoch. Dafür sind in diesem Jahr erfreulich viele Barsche, Zander und Kaulbarsche ins Netz gegangen. In den Gewässern außerhalb des Dümmers scheint ausreichend viel Kleinfisch unterschiedlicher Arten vorhanden zu sein. Es wurden Moderlieschen und Stichlinge gefangen, die heimisch sind und als Nahrung für die Trauerseeschwalbe gut geeignet.

Moderlieschen
Drei- und Neunstachliger Stichling
Schlammpeitzger

Zusätzlich gingen Blaubandbärblinge in die Kleinfischreusen. Dabei handelt es sich um eine aus Asien stammende Art, die hier eigentlich nicht hergehört. Von der Größe her sind diese Fische aber zumindest als Nahrung für die Trauerseeschwalbe geeignet.

Blaubandbärbling (Foto: Marcel Holy)

Alle Fotos: Marcel Holy

Stoppelacker mit Schwanengans

In größeren Vogeltrupps kann man schon mal Ungewöhnliches entdecken. Auf einem Stoppelacker hat sich diese Schwanengans zusammen mit Graugänsen auf Nahrungssuche begeben. Schwanengänse stammen aus Zentralasien und kommen in Deutschland bis auf eine Population in der Region Rhein-Neckar eigentlich nicht freilebend vor. Bei dem fotografierten Exemplar könnte es sich um einen Gefangenschaftsflüchlting handeln. Im Frühling wurde ebenfalls eine Schwanengans am Dümmer beobachtet, vielleicht dasselbe Tier.

Fotos: Christian Hembes

Westliche Keiljungfer

Die Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus) ist ein nicht mehr so häufiger Gast in der Dümmerniederung und an der Hunte. Mit ihren blauen Augen und der gelben Färbung ist sie eine wunderschöne Vertreterin unserer genialen Flugkünstler.  Sie lebt 2-3 Jahre als Larve im Wasser, eingegraben im Sediment und ernährt sich unter anderem von Zuckmückenlarven. Dann schlüpft sie ab Mitte Mai.

Westliche Keiljungfer an der Hunte

Text und Foto: Uta Lansing

Steinschmätzer

Obwohl Steinschmätzer eher steiniges Gelände als Lebensraum bevorzugen, kann man sie auch im Ochsenmoor beobachten. Auch wenn sie hier auf dem Durchzug wahrscheinlich nur kurz verweilen.

Männliche Steinschmätzer haben dunkelbraune Flügel und sind am Bauch weiß. Im Frühjahr verfärbt sich die Brust in einen rosabeige Ton. Am Rücken und Scheitel sind sie aschgrau gefärbt. Außerdem haben sie eine auffällige schwarze Augenmaske mit weißen Überaugstreif.

Das Weibchen ist braungrau und hat eine hell beige Unterseite sowie einen beigen Überaugstreif.

Auf dem Speiseplan der Steinschmätzer stehen überwiegend Insekten, Spinnen, Würmer uns Schnecken. Im Herbst greifen sie auch mal auf Beeren zurück.

Den Winter verbringen die Steinschmätzer in Afrika.

Foto: Meike