Ein herbstlicher Sonnenaufgang im Rehdener Geestmoor.
Autor: Caroline Poitzsch
Bunter Fang im Netz
Bei der Karpfenbefischung im Dümmer ist auch dieser Koi im Netz gelandet. Ob er dem Besitzer nicht schön genug war oder der heimische Teich zu voll wurde, ist unklar. Fest steht aber, dass das Aussetzen von Gartenteichtieren generell unzulässig ist! Auch der Besatz mit heimischen Arten bedarf einer Genehmigung und steht nur dem Fischereiberechtigten oder dem Fischereipächter zu.
Die Zuchttiere sind häufig an wärmeres Klima angepasst und nach der Entlassung aus menschlicher Obhut nicht auf die artgemäße Nahrungsaufnahme im natürlichen Gewässer vorbereitet. Außerdem stellt das Ausbringen gebietsfremder Arten eine große Gefahr für das betreffende Ökosystem dar. Es können Krankheiten verschleppt werden, heimische Arten verdrängt oder durch parasitäres Verhalten direkt geschädigt werden. (Mehr Informationen zu dem Thema unter https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/tiergesundheit/fischgesundheit/aktuell/aussetzen-von-gartenteichfischen-73538.html)
Ufer-Laufkäfer
Letztes Jahr konnte im Südlohner Moor ein Ufer-Laufkäfer Carabus clatratus beim Verspeisen eines Frosches beobachtet werden. Dieses Exemplar im Goldenstedter Moor war bei der Sichtung schon fast im Winterruhemodus und hat keine besondere Show geboten. Trotzdem ist es natürlich schön, einem seltenen Insekt zu begegnen. Der Ufer-Laufkäfer wird deutschlandweit als stark gefährdet auf der Roten Liste in Kategorie 2 geführt. In Niedersachsen kann der Ufer-Laufkäfer noch in größeren Häufigkeiten auftreten. Er ist hier hauptsächlich in den Torfmooren zu Hause, wo er seichte Wasserflächen findet, die er für seine Nahrungssuche braucht. Unter den Flügeldecken kann der Ufer-Laufkäfer Luftdepots mitnehmen, die es ihm erlauben für mehr als 15 Minuten unter Wasser zu bleiben und dort zu jagen.
Sanderling und Sandregenpfeifer
Die Zugzeit ist in vollem Gange und sorgt für Abwechslung auf der Beobachtungsliste. Der Sanderling (Calidris alba) kommt als Hocharktischer Brutvogel nur als Durchzügler oder im Winter bei uns vor. Dann aber zuweilen auch in großen Trupps. Der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) brütet durchaus auch an deutschen Küsten und Seeufern, aber auch in der Tundra. Den Winter verbringt er lieber in Westeuropa und Nordwestafrika.
Fotos: Werner Brinkschröder
Morgengruß
Heute gibt es zur Abwechslung einfach einen Morgengruß von der Naturschutzstation. Es wird immer herbstlicher und auch der Graugans-Flugverkehr nimmt etwas zu. Ein paar sind auf dem Foto im Sonnenaufgang unterwegs.
Safari im Hochmoor
Es sind nicht die Big Five, die sich im Hochmoor blicken lassen. Aber selbst wenn man die Vögel außer Acht lässt, gibt es noch viele weitere kleinere und nicht ganz so kleine faunistische Entdeckungen zu machen. Hier eine kleine Auswahl.
Fotos: Caroline Poitzsch
Leeres Hemd
Diese Woche fand sich bei der Schlingnattererfassung im Goldenstedter Moor diese komplette Häutung einer Schlingnatter. Zur Artbestimmung müssen die Schuppen genauer betrachtet werden. Im Unterschied zu den Schuppen der Ringelnatter oder Kreuzotter sind die Schuppen der Schlingnatter ungekielt. Deshalb wird die Schlingnatter auch Glattnatter genannt.
Die 10. Dümmer-Naturspiele
Am vergangenen Montag fanden bei uns im Ochsenmoor zum zehnten Mal die Dümmer-Naturspiele statt. Insgesamt absolvierten elf Klassen der Jahrgangsstufe 4 von vier unterschiedlichen Schulen den Kurs durchs Moor. Die Rallye führte von der Naturschutzstation zum Südturm und vorbei an der Vogelwiese wieder zurück zum Ausgangspunkt. Entlang des Weges erfuhren die Kinder an acht Stationen Wissenswertes zu den Themen Jagd, Fledermäuse, Vögel/ Vogelbeobachtung, Fische, kleine Wassertiere, Tierschädel, Eulen und Vogelfedern. Die Stationen wurden durch Mitarbeiter und Mitglieder der NUVD betreut. Als fester Bestandteil der Spiele waren darunter auch wieder Vertreter der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung e.V. (NWA) und der Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V.
Finanzielle Unterstützung gab es von der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz, vom Pflanzenhof Schomäcker-Nolte, von der Bäckerei Schmidt aus Lemförde, von Combi und Edeka aus Lemförde, von der NWA und von MISS MERLE.
Wir bedanken uns bei allen Sponsoren und Helfern sowie bei Lisa Effertz für die gesamte Organisation und freuen uns auf die nächste Ausgabe der Dümmer-Naturspiele in einem Jahr.
Waldeidechsenhaut
Während der Schlingnattererfassung im Goldenstedter Moor gibt es auch einige andere Tiere zu sehen. Manchmal sind es auch nur deren Spuren oder, wie im heutigen Fall, Überreste einer Häutung. Diese Haut hat sich eine Waldeidechse (Zootoca vivipara) abgestreift. Waldeidechsen gehören übrigens zu den potentiellen Beutetieren der Schlingnatter.
Großer Eichenbock
Der etwa 8 cm große, schöne und beeindruckende Käfer mit ca. 10 cm langen Fühlern ist in sonnenexponierten Eichen mit mulmigen Stellen zu Hause. Weil seine Larven in 3-5 Jahren das Holz bis zum Kern durchbohren, wurde er lange bekämpft und gilt heute in Deutschlands Nutzwäldern als stark gefährdet. Dieses Exemplar wurde in Ligurien, Italien gefunden.
Text und Foto: Uta Lansing