Profiteure des Klimawandels – Bienenfresser

Bienenfresser (Merops apiaster) kamen in Deutschland in der Vergangenheit vor allem in wärmebegünstigten Gebieten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt vor. Durch steigende Sommertemperaturen und geringere Niederschläge breitet sich die Art jedoch immer weiter in Deutschland aus (siehe Karte).

Adulter Bienenfresser im Flug
Verbreitung des Bienenfressers in Deutschland und angrenzenden Ländern (Grau – Verbreitung nach European Breeding Bird Atlas (EBBA), Orange – Seit letzter Datenerhebung verwaist, Blau – Seit letzter Datenerhebung neu besetzt) nach Keller, V., Herrando, S., Voříšek, P., Franch, M., Kipson, M., Milanesi, P., Martí, D., Anton, M., Klvaňová, A., Kalyakin, M.V., Bauer, H.-G. & Foppen, R.P.B. (2020). European Breeding Bird Atlas 2: Distribution, Abundance and Change. European Bird Census Council & Lynx Edicions, Barcelona. / https://ebba2.info/

Sie brüten in selbstgegrabenen Röhren in Steilwänden oder Abbruchkanten, die sie in Norddeutschland z.B. in Sandgruben finden. Im August konnten wiederholt bis zu 40 Individuen am Dümmer beobachtet werden. Der Trupp hatte einen hohen Anteil an Jungvögeln und war ziemlich mobil. Die Bienenfresser haben sich höchstens für 1,5 Stunden an einem Standort aufgehalten, um zu jagen, bevor sie weitergezogen sind. Wo sie gebrütet haben ist jedoch unklar, da sie als Langstreckenzieher weite Strecken zurücklegen können. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Beobachtungen der Art durch den Klimawandel auch in Norddeutschland in Zukunft weiter zunehmen werden.

In der Regel kann man die Art über ihren charakteristischen Ruf (<Prütt prütt>) wahrnehmen, bevor man überhaupt die Chance bekommt sie zu sehen.

Adulter Bienenfresser mit Beute
Diesjähriger Bienenfresser

Fotos: Sven Biermann

Sanderling und Sandregenpfeifer

Die Zugzeit ist in vollem Gange und sorgt für Abwechslung auf der Beobachtungsliste. Der Sanderling (Calidris alba) kommt als Hocharktischer Brutvogel nur als Durchzügler oder im Winter bei uns vor. Dann aber zuweilen auch in großen Trupps. Der Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) brütet durchaus auch an deutschen Küsten und Seeufern, aber auch in der Tundra. Den Winter verbringt er lieber in Westeuropa und Nordwestafrika.

Sanderling im Jugendkleid
Sanderling im Jugendkleid
Sandregenpfeifer
Sandregenpfeifer und Sanderling

Fotos: Werner Brinkschröder

Rostgänse

Werner Brinkschröder hat uns Fotos von Rostgänsen gesendet und schrieb dazu: „Die Beobachtung von Rostgänsen im Dümmer-Gebiet ist ja keine Seltenheit mehr (z. B. Kläranlage Osterfeine, Polder Ochsenmoor usw.). In diesem Jahr stellte ich eine Brut am Südring in Damme fest. Dort 7 Jungvögel. Warten wir mal die weitere Entwicklung ab.“

Rostgans
Küken der Rostgans

Fotos: Werner Brinkschröder

Zu Wasser, zu Land und in der Luft

Die schwimmenden, schreitenden und fliegenden Bewohner des Vogelschutzgebietes am Dümmer bieten vielfältige Beobachtungsmöglichkeiten, und natürlich abwechslungsreiche Fotomotive. Jürgen Anders hat uns ein paar Bilder vom Wochenende zukommen lassen. Vielen Dank dafür!

Schwarzhalstaucher
Schwarzhalstaucher
Grünschenkel
Seeadler

Alle Fotos: Jürgen Anders

Raubseeschwalben

Aufgrund der Entfernung etwas unscharf, aber dennoch unverkennbar: Raubseeschwalben im Ochsenmoor. Diese großen Seeschwalben mit dem kräftigen, roten Schnabel ziehen nur spärlich durch und sind daher nur selten zu Gesicht zu bekommen. Am vergangenen Freitag wurden sie unter den vielen Möwen im Ochsenmoor entdeckt.

Raubseeschwalben im Ochsenmoor (Foto: Werner Brinkschröder)

Rauchschwalben

Eine schöne Meldung von Udo Effertz vom Samstag:

Nächste Woche soll es richtig warm werden. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ sagt ein Sprichwort. Bei mir im Pferdestall sind heute gleich drei Rauchschwalben mit lautem, zwitscherndem “tswit ,tswit“  eingezogen.

Dann wird es wohl mit dem Sommer klappen. Fotos werden nachgereicht.

Geschäftiges Treiben im Ochsenmoor

Vielen Dank für die Impressionen aus dem Ochsenmoor an Werner Brinkschröder.

Beringte und besenderte Uferschnepfe. Vom Sender schaut nur die dünne Antenne aus dem Gefieder hervor.
Bekassine
Männliche Knäkente
Weibliche Knäkente
Kampfläufer
Gruppe von Kampfläufern

Alle Fotos: Werner Brinkschröder