Initialstadien der Renaturierung

Im Südlohner Moor sind verschiedene Stadien der Regeneration zu sehen. Es gibt Flächen, auf denen die Abtorfung erst vor kurzem beendet worden ist. Auf anderen Flächen hat sich über die Zeit bereits teilweise wieder eine Struktur aus Bulten und Schlenken gebildet. Die Flächen auf den Fotos gehören in die erstgenannte Kategorie.

Diese Fläche wurde erst vor kurzem nach der Abtorfung eingeebnet und mit Dämmen umgeben, um das Wasser zu halten.
Dies ist die Nachbarfläche der Fläche oben. Sie ist nur durch einen kleinen Damm abgetrennt. Hier hatte die Vegetation schon etwas mehr Zeit, sich zu entwickeln.

Fotos: Caroline Poitzsch

Die Heide blüht

Das blühende Heidekraut verwandelt zur Zeit viele Flächen im Südlohner Moor (und auch woanders) in einen Traum aus Pink und Violett. Für das Moor ist das eigentlich kein so gutes Zeichen, denn optimaler Weise ist Hochmoor für die Heidekrautgewächse eigentlich zu nass. Die blühenden Flächen befinden sich daher in einem Hochmoor-Degenerationsstadium. Es sieht trotzdem schön aus, darum hier ein paar Fotos.

Übrigens: Was hier auf den Fotos blüht ist die Besenheide Calluna vulgaris. Die Bezeichnung „Erica“ im Blumenhandel bezieht sich auf die gesamte Familie der Heidekrautgewächse, die Ericaceae. Erica tetralix ist die Glockenheide, die es etwas feuchter mag und ebenfalls zur Zeit im Moor blüht.

Foto: Christian Vogel
Foto: Caroline Poitzsch
Foto: Caroline Poitzsch

Schlingnatter gesichtet!

Im Rahmen des Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ führen wir seit dem Frühling eine Erfassung des Schlingnatterbestandes im Südlohner und Aschener- Heeder Moor durch. Co-finanziert wird das Projekt durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung.

Die Schlingnatter Coronella austriaca ist eine zierliche Schlange, die ausgewachsen durchschnittlich 45-69 cm lang wird. Die Oberseite ist graubraun oder rötlich gefärbt mit einem dunklen Zeichnungsmuster auf Hinterkopf, Hals und Rücken. Sie ist nicht giftig und ernährt sich vorwiegend von anderen Reptilien und Mäusen.

Im Tiefland besiedelt die Schlingnatter unter anderem Heiden, degenerierte Moore und deren Randbereiche, naturnahe Moore, Wald-Offenland-Biotopkomplexe und lichte Wälder (vor allem Kiefernwälder). Durch ihre versteckte Lebensweise mit unterirdischer Jagd ist sie nur schwer zu Gesicht zu bekommen

In Niedersachsen gilt die Schlingnatter als stark gefährdet, in den FFH-Richtlinien wird sie in Anhang IV als streng geschützt geführt.

Für die Erfassung wurden künstlicher Verstecke ausgebracht, die nun regelmäßig kontrolliert werden. Vor einer Woche gab es den ersten Fund zu vermelden: die Überreste einer Häutung.

Häutungsrückstände einer Schlingnatter im Südlohner Moor (Foto: Christian Vogel)

Heute morgen war die Freude dann riesig als das erste lebendige Exemplar in einem künstlichen Versteck entdeckt wurde!

Schlingnatter im Südlohner Moor (Foto: Christian Vogel)

Erfolg für den Kriechenden Sellerie

Einmal im Jahr kartieren die NLWKN-Spezialisten aus dem Bereich Pflanzenartenschutz den Bestand des Kriechenden Sellerie Apium repens. In ganz Niedersachsen kommt er nur noch an 4 Standorten vor. Einer davon ist das Ochsenmoor und auch hier wächst er nur auf einer Fläche.
Dieses Jahr war das Ergebnis besonders erfreulich: Im Ochsenmoor wurde der größte Bestand seit Beginn der Erfassungen ermittelt. Waren es bei der Entdeckung des Vorkommens dieses seltenen unscheinbaren Pflänzchens in den 90er Jahren noch 3 Exemplare, so wurde die Gesamtzahl diese Woche auf 40.000 geschätzt!

Alle Fotos: M. Holy

Der Kriechende Sellerie profitiert von der Schafbeweidung, die zur Pflege der Fläche eingesetzt wird. Die Schafe fressen vor der Blütezeit des Selleries die Konkurrenz ab und sorgen zusätzlich mit der durch ihre Tritte hervorgerufenen Störung für genügend Licht und Luft für die vom Aussterben bedrohte FFH-Art.
Die Fingerspitzen auf dem unteren Foto verdeutlichen, wie klein die Pflanze ist.

Weißstörche

Sie sind aktuell überall unterwegs, man sieht sie auf den Mähwiesen bei der Nahrungssuche oder auf Straßenlaternen sitzen, die Weißstörche.
Am Dümmer waren dieses Jahr mindestens 21 Horste besetzt und waren teilweise auch erfolgreich bei der Brut und Jungenaufzucht.

Junger Weißstorch (Foto: Werner Brinkschröder).

Die jungen Störche kann man an dem Schnabel und den Beinen erkennen. Während die ausgewachsenen Tiere rote Schnäbel und Beine haben, sind die Schnäbel der Jungstörche noch teilweise schwarzbraun und die Beine eher orange bis braun, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Wildkameraaufnahmen aus der Anpflanzung am Olgahafen

Mitte Juni haben wir am Olgahafen die Schilfanpflanzung erweitert. Um zu gucken, was innerhalb des Zauns passiert haben wir eine Wildkamera aufgehangen. Es wurden vor allem Enten mit ihren Küken fotografiert, die kleinen Hightlights folgen jetzt:

Ein Eisvogel hat sich zum Frühstück einen Fisch geschnappt. Für uns ein Zeichen, dass Kleinfisch diese Strukturen bereits annimmt, auch wenn die neue Anpflanzung noch etwas dürftig ist.
Die Graugänse sind hinterm Zaun, genau wie es sein soll. Der Graureiher stellt für die Anpflanzung keine Gefahr dar.
Und dieser Geselle soll eigentlich auch außerhalb des Zauns sein. Die Nutria frisst gerne Schilf und gefährdet dadurch die Anpflanzung.

Insekten im Moor

Neben den auffälligeren Säugetieren von gestern und den in den Hochmooren häufigen Vögeln, sind auch die kleineren und häufig unscheinbareren Insekten anzutreffen. Eine Auswahl folgt:

Ein Grashüpfer im Südlohner Moor.
Verschiedene Libellen im Südlohner Moor.
Ein Tagpfauenauge sonnt sich auf einem Weg.
Alle Fotos: Christian Vogel

Säugetiere im Moor

Geht man im Südlohner Moor spazieren begegnen einem immer wieder auch Säugetiere. Eher selten wird man den Wolf, ein Wildschwein, einen Fuchs oder einen Marderartigen entdecken. Häufiger kann man dafür Feldhase und Rehwild beobachten, so wie auf den Fotos:

Ricke und Rehbock im Randbereich des Südlohner Moors.
Eine Ricke mitten in den feuchten Flächen, auch hier fühlt sich das Rehwild wohl.
Ein Feldhase, gut versteckt hinter einem Grasbüschel.
Alle Fotos: C. Vogel