Enten im Oschsenmoor – Spießente

Der Name „Spießente“ stammt von der langen Steuerfeder des Männchens, die wie ein Spieß hervorragt. Da sie einen kleinen Kopf und einen schmalen langen Hals haben, können sie einem Schwan ähneln. Der Erpel hat einen hellgrauen Körper und einen braunen Kopf mit weißen Streifen. Der Spiegel ist grün und die Brust und der Hals sind weiß. Sein Schnabel ist grau, mit graublauen Rändern. Die Weibchen sind mit einem graubraunen Federkleid und einem grauen Schnabel getarnter als die Männchen. Sie leben bevorzugt in Nord- und Osteuropa, an Binnengewässern und flachen Seen. Ihre Nester bauen sie in Moore und Überschwemmungsgebiete. Ein Brutpaar bleibt nur für eine Saison zusammen. Spießenten fressen Blätter, Wasserpflanzen, Knospen, Samen, Insektenlarven und kleine Schnecken. Die Nahrungssuche findet hauptsächlich in der Nacht statt. Die meiste Zeit verbringen sie mit Gründeln nach Nahrung und Dösen am Ufer oder auf dem Wasser. Bei uns kann man sie von September bis April als Durchzügler und Wintergast beobachten. Danach fliegen sie weiter nach Westeuropa und Afrika, wo ihre Überwinterungsgebiete liegen. Obwohl sie bei uns nur Rastvögel sind, steht diese Entenart in Deutschland auf der Roten Liste.

Spießente (Foto: W. Brinkschröder )

Enten im Ochsenmoor – Schellente

Den Namen haben sie bekommen, weil ihre Flügel beim Fliegen klingende Geräusche machen, die kleinen Schellen ähneln sollen.
Der Erpel hat einen schwarzen Kopf, der im Licht grün schimmert, und einen runden weißen Zügelfleck. Der restliche Körper ist mit Ausnahme des Rückens und Hecks weiß, denn diese sind schwarz. Das Weibchen hat ein schlichtes Federkleid, sein Kopf ist braun, der Rest ist graubraun. Zur Brutzeit zeigt es ein gelbes Band vor der Schnabelspitze. Im Gegensatz zum Erpel, welcher gelbe Augen hat, sind die Augen des Weibchens perlweiß. Schellenten brüten an stillen, stehenden Gewässern mit direktem Anschluss an Baumbestände. Da sie in Baumhöhlen oder Nistkästen brüten. In den Winterquartieren leben sie auch an Seen, Flüssen und Binnengewässern. Schellenten, die aus dem Nordosten kommen, überwintern in Mitteleuropa und fliegen zurück, sobald es warm wird.
Auf der Suche nach Nahrung können sie bis zu acht Meter tief tauchen. Überwiegend fressen Schellenten Insekten, Muscheln, Schnecken, kleine Fische und Wasserpflanzen. Teilweise kann man sie tagsüber in großen Trupps beim Schlafen sehen.

Schellentenpaar – Männchen links, Weibchen rechts (Foto: W. Brinkschröder)

Kiebitz der Vogel des Jahres

Der Kiebitz konnte sich gegen vier federartige Gegner behaupten und wurden Vogel des Jahres 2024. In den vergangenden Wochen wurden fast 120.000 Stimmen online beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) abgegeben. Und mit 27,8 Prozent gewann er die Wahl. Seit 2021 findet die Wahl zum Vogel des Jahres öffentlich statt.

Der Kiebitz bevorzugt freute Wiesen und Weiden, Sümpfe und Moore mit kurzer Vegetation ohne dichten Gehölzstrukturen. Außerdem sollten keine Sichtbarrieren in der Nähe sein, damit er mögliche Prädatoren schnell erkennen kann. Ihre Nester liegen meist auf Äckern und Wiesen. In der Nähe vom Brutplatz kann man öfters auffällige Flugmanöver beobachten. Die Kiebitze fliegen in Schleifen über ihrem Revier. Das Nest besteht aus einer Bodenmulde, wo fast immer vier Eier behütet werden. In der Balzzeit bauen die Männchen ein Nest, um die Weibchen mit ihren Nestbaufähigkeiten zu beeindrucken.
Das Federkleid von den Kiebitzen ist schwarz-weiß und schimmert im Licht metallisch grün-violett. Die Federholle auf dem Kopf ist ein Blickfang. Männchen und Weibchen unterscheiden sich kaum, außer dass die Federholle beim Männchen länger und das Brustband etwas dunkler ist. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Insekten, Larven und Regenwürmern. Sie fressen aber auch Samen, Getreidekörner und Früchte.
Sie sind Teil-und Kurzstreckenflieger und bleiben bei milden Wintern in Deutschland. Ihre eigentlichen Überwinterungsgebiete sind Frankreich, Spanien, Niederlande und Großbritannien.
Auf der Roten Liste steht leider auch der Kiebitz, weil sein Lebensraum und Brutgebiet immer kleiner wird, da immer mehr Wiesen trocken gelegt werden.

Foto: Sven Biermann

Enten im Ochsenmoor – Löffelente

In den kommenden Wochen wollen wir durch eine Serie von Beiträgen die verschiedenen Entenarten am Dümmer vorstellen. Dabei geht es nicht nur um die Brutvögel sondern auch um die bald wieder eintreffenden Zugvögel.

Auch am Dümmer könne wir die Löffelente von April bis September beobachten. Diese Entenart kann man gut an ihrem löffelartig geformten Schnabel erkennen. Den Erpel erkennt man an seinen dunkelgrünen Federn, seinen gelben Augen, seiner weißen Brust mit den Kastanienbraunen Flügeln und den leuchtend roten Beinen. Das Weibchen hingegen ist dezenter gefärbt. Es hat einen kräftigen braunen Schnabel und ein braunes Gefieder mit graubraunem Schuppenmuster. Löffelenten sind zwischen 44 und 52 cm groß und haben eine Flügelspannweiten von 73 bis 82 cm. Der löffelartig geformte Schnabel dient der Nahrungssuche. Sie wirbeln das Wasser auf und nehmen es mit dem breiten Schnabel auf. Der Schnabel filtert aus dem Wasser Plankton, Wasserflöhe, Insektenlarven und Laich heraus. Im Herbst brechen die Löffelenten zu ihren Überwinterungsgebieten in Westeuropa und ins tropische Afrika auf. Doch ein paar von ihnen bleiben über die Wintermonate bei uns, um hier zu überwintern.

Fotos: Werner Brinkschröder

Schlingnatter-Nachweis

Bisher haben sich die Schlingnattern (Coronella austriaca) bei der diesjährigen Erfassung im Goldenstedter Moor rar gemacht. Maximal ein Rascheln und schnell im Gras verschwindende Schwanzspitzen ließen sich beobachten. Nun hat sich doch einmal ein Exemplar ganz freimütig aus dem Versteck gewagt. Es handelt sich um ein Jungtier von nur circa 15 cm Länge – das Video täuscht eventuell eine weitaus bedeutendere Größe vor 😉
Mit diesem Fund werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Vorkommensnachweis ✔
Reproduktionsnachweis ✔

Video: Caroline Poitzsch

Wespenspinnen

Weil die auffälligen Weibchen der Wespenspinne Argiope bruennichi in ihren großen Radnetzen mit dem zickzackförmigen Stabiliment so fotogen sind, gibt es hier gleich zwei Fotos aus dem Goldenstedter Moor.

Wespenspinne mit Glockenheide (Erica tetralix) im Hintergrund
Wespenspinne mit Beute und Besenheide (Calluna vulgaris) im Hintergrund

Fotos: Caroline Poitzsch

Gewöhnliche Moosbeere

Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) gehört zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae) und ist ein Zwergstrauch, obwohl sie auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht. Ihre Stämmchen sind zu dünnen, verholzten Fäden reduziert, die bis zu einen Meter, meist über Polster aus Torfmoos, kriechen können. Mit einer Wuchshöhe von 1 bis 5 cm ist die Gewöhnliche Moosbeere der niedrigste bei uns vorkommende Strauch. Die säuerlichen Beeren sind reich an Vitamin C und sollen sich, besonders nach dem ersten Frost, gut für Marmelade eignen. Da die Pflanze gefährdet ist und im Naturschutzgebiet ohnehin nicht geerntet werden darf, spielt diese Information aber wohl eher keine Rolle 😉

Gewöhnliche Moosbeere (Foto: Caroline Poitzsch)