Rosmarinheide und Moosbeere

Bei Kartierungen ist es immer besonders schön, Arten aufnehmen zu können, die zum einen wertgebend für den jeweiligen Lebensraum und zum anderen gefährdet sind. Bei Biotoptypenkartierungen im Hochmoor gehören Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) in diese Kategorie. Beide Arten sind auf der Roten Liste in Kategorie 3 (gefährdet) geführt.

Rosmarinheide (Andromade polifolia, Bildmitte) am Rande einer überstauten Fläche im Südlohner Moor.

Die Rosmarinheide verdankt ihren Trivialnamen ihrer Ähnlichkeit zu Rosmarin. Anders als dieser ist das Heidekrautgewächs durch Andromedatoxin allerdings giftig. Auch Honig, der von dieser Pflanze stammt, ist giftig.

Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) rankt auf Glockenheide (Erica tetralix) im Südlohner Moor.

Die Moosbeere gilt als der niedrigste bei uns vorkommende Strauch. Meist liegen ihre fadendünnen Zweige auf Torfmoospolstern. Die säuerlichen Beeren der Pflanze enthalten viel Vitamin C und sollen sich, besonders nach dem ersten Frost, für Marmelade eignen.

Wildkamera-Aufnahmen

Im Oktober haben wir bereits Aufnahmen einer Wildkamera gepostet, die am Ufer des Dümmers aufgestellt war. An gleicher Stelle stand die Kamera noch etwas länger, bevor sie an einem anderen Standort im Einsatz war. Darum wurde die Speicherkarte erst jetzt ausgelesen, weshalb wir nun nochmals ein paar schöne Bilder aus dem Oktober zeigen können.

An der beobachteten Stelle lagen tote Karpfen im Uferbereich. Dieses Nahrungsangebot findet viele interessierte Abnehmer, wie die folgende kleine Bildauswahl zeigt.

Zunächst wurde eine Wanderratte erwischt.
Mäusebussarde schlugen sich den Bauch voll.
Möwen fraßen sich satt und …
… jubilierten (?)
Und auch die jungen Seeadler …
… waren wieder vor Ort.
Diesmal …
… ließ sich auch ein Altvogel blicken .
Auch bei Einbruch der Dunkelheit.
Und schließlich noch ein Zweiter.

Der Birder-Tannenbaum

Natürlich wäre das mit Wurzeln noch perfekter und doch erfüllt dieser geschlagene Tannenbaum einen guten Zweck. Die großen Zapfen sind Maiskolben mit ihren Kelchblättern. Umgekehrt hingehangen und mit einem feinen Blumendraht fest gemacht an den Zweigen. Sie zieren den Baum und dienen gleichzeitig der heimischen Vogelwelt als Nahrung. In den ersten Stunden konnte ich in unserem Bauerngarten schon einige interessierte Gäste beobachten: Blaumeisen, Kohlmeisen, Sumpfmeisen, Goldammern, Feldsperlinge, Grün- und Buchfinken, Amseln und ein leicht verdutzter Buntspecht inspizierten die Lage. Bei kälteren Temperaturen werden sich Bergfinken und Kernbeisser dazu gesellen. Heckenbraunellen und Rotkehlchen erwiesen dem Baum ihre Ehre und erkannten, dass es nichts für ihre feinen Schnäbel ist.

Text und Foto: Jürgen Richter

Borkenkäfer

Borkenkäfer können eigentlich nur in kranke, geschwächte und sterbende Bäume (meist Fichten) eindringen und dort gute Brutbedingungen vorfinden. Unter bestimmten Bedingungen, z. B. nach Stürmen mit extremen Windwurfereignissen oder langen Sommertrockenheiten, kann es jedoch zu einer Massenvermehrung (Kalamität) kommen. Dem dann möglichen Massenangriff können selbst gesunde und vitale Bäume oft nicht standhalten und sterben ab. Die vergangenen trockenen Sommer sorgten also für optimale Verhältnisse für den Borkenkäfer und das besonders in Nadelholzreinbeständen.

Fraßbild und Larven des Buchdruckers unter der Rinde einer Fichte. Der Buchdrucker ist die für Fichten gefährlichste Borkenkäferart. Der Name leitet sich vom Fraßbild ab, es soll an die beschriebenen Seiten eines aufgeschlagenen Buches erinnern. (Foto: C. Poitzsch)

2020 weisen die Fichten in Niedersachsen mit 13,6 % wiederholt den höchsten Anteil starker Schäden auf. Die Fichten liegen auch bei der Absterberate (4,6 %) und bei der Ausfallrate (22,4 %) vorn. Mit Ausnahme der Eichen hat sich jedoch der Vitalitätszustand aller Baumartengruppen verschlechtert. Weitere Informationen können dem Waldzustandsbericht Niedersachsen 2020 entnommen werden (https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/wald_holz_jagd/wald_und_forstwirtschaft/zustand-des-niedersaechsischen-waldes-waldschaeden-und-risiken-5181.html)

Wolfsmonitoring

Durch einen bei einem Verkehrsunfall getöteten Welpen bei Rehden (RDN in der Karte) konnte kürzlich ein neues Wolfsrudel direkt vor unserer Haustür nachgewiesen werden. Die Entwicklung der Wolfsvorkommen in Niedersachsen ist insgesamt dynamisch. Im August konnten 7 neue Wolfsrudel nachgewiesen werden. Dabei wurden 4 neue Territorien bestätigt und 3 Territorien hochgestuft auf den Status Rudel. Insgesamt gibt es damit in Niedersachsen nun 37 bestätigte Wolfsterritorien mit 35 Wolfsrudeln und 2 Wolfspaaren.

Weitere Informationen zu den Wolfsterritorien Niedersachsens gibt es hier: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/