Im Juni haben wir ein Video gepostet, auf dem mittels Wärmebildkamera nachts 28 Hasen auf einer Blühfläche zu sehen waren. Auf einem Großteil der Fläche haben die hungrigen Hasen so auch wirklich dafür gesorgt, dass sich die Aussaat nur sehr schlecht entwickelt hat und letztendlich stark verunkrautet dastand. Alles, was nicht so toll aussah, wurde nun gemulcht, gefräst und neu eingesät. Wollen wir hoffen, dass die Hasen diesmal nicht ganz so hungrig sind und aus der Blühfläche doch noch was wird!
Letzte Woche Montag haben wir zum 12. Mal Viertklässler*innen aus der Region bei uns an der Naturschutzstation zu den Dümmer-Naturspielen empfangen. Insgesamt 182 Schüler*innen aus 9 Klassen von 4 Schulen begaben sich auf den Rundkurs. An den 8 Stationen haben sie zum Beispiel Aufnahmen von Fledermausrufen gelauscht mit Fernglas und Spektiv die Vögel auf dem See beobachtet und Tierschädel bestimmt. Außerdem war die AG Biotop- und Eulenschutz Stemweder Berg e.V. (AG Eule) wieder mit einer Station zum Thema Eulen dabei und die Niedersächsisch-Westfälische Anglervereinigung e.V. (NWA) hat die Kinder mit Wissen über die Fischer des Dümmers versorgt. Bei den Jägern wiederum konnten die jungen Entdecker*innen gleich zu Beginn der Rallye Fährten verschiedender Säugetiere des Gebietes lesen.
Wir danken Lisa Effertz für die alljährliche Organisation und den Spendern für die finanzielle Unterstützung! Auf ein Neues im nächsten Jahr!
Heute möchten wir uns bei Heiner Möller und Lukas Winkler vom Hof Möller bedanken! Sie unterstützen das Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ mit einer Blühfläche.
Im Niedersächsischen Teil unseres Projektgebietes „Dümmerregion“ beteiligen sich inzwischen 29 landwirtschaftliche Betriebe mit rebhuhnfreundlichen Maßnahmen am Projekt. Auf nordrhein-westfälischer Seite sind es 13 Betriebe.
Vielleicht ist das nasse Frühjahr aktuell nicht mehr ganz so präsent, aber gerade Wintergetreide und -raps waren auf vielen Flächen entweder zum Teil oder sogar komplett „abgesoffen“ und wurden durch Mais oder Sommergetreide ersetzt. Dort, wo die Fehlstellen befahrbar waren, haben wir mit mehreren Betrieben „Blühinseln“ eingesät, die auch nach der Ernte der umgebenden Hauptfrucht stehen bleiben und so nahrungsreiche Rückzugsräume für Rebhühner, andere Feldvögel, Säugetiere und Insekten schaffen. Diese große und sehr blühfreudige Fläche hat die Dannhus GbR in Lembruch auf einer ihrer Flächen angelegt. Vielen Dank dafür!
Auf einer bislang von Brennnesseln dominierten Stilllegungsfläche auf einem moorigen Standort in Quernheim, wurden vom Bewirtschafter bereits Frühjahrseinsaaten mit Blühmischungen versucht, die jedoch aufgrund des speziellen Bodens und des hohen Brennnesseldrucks wenig erfolgreich verliefen. Hier haben wir nun nach dem Mulchen und Fräsen der Fläche eine Herbsteinsaat einer Blühmischung mittels Kleintraktor mit Zwillingsbereifung vorgenommen. Wir werden beobachten, wie sich die Einsaat entwickelt und weiter darüber berichten, ob so schrittweise eine Strukturanreicherung auf der bislang sehr monotonen Fläche gelingt. Wir danken Dr. Alexander Ey und Clemens Kessmann für die Möglichkeit, die Fläche für diesen Versuch nutzen zu können.
Zurzeit können an geeigneter Stelle rastende Limikolen beobachtet werden. Auf ihrem Weg in die Überwinterungsgebiete legen einige von ihnen auch einen Stopp am Dümmer ein. Im Feuchtbiotop in den Rüschendorfer Wiesen haben Bernhard Hülsmann und Werner Brinkschröder letzten Freitag geschaut, was sie entdecken können. Das Odinshühnchen, das in den Tagen zuvor mehrfach gemeldet worden war, konnten sie nicht mehr finden. Ein paar andere Limikolen ließen sich aber ablichten:
Wir möchten uns bei Landwirt Ralf Ehrenborg bedanken! Er beteiligt sich mit zwei Flächen am Projekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ Die Flächen liegen im nördlichen Teil unseres Projektgebietes in der Gemarkung Diepholz.
Liebe Vogelbeobachter*innen, der NLWKN hat wieder einen Aufruf zur Meldung farbberingter Vögel gestartet und hofft auf eure Mithilfe! Diesmal geht es um Kiebitze:
2024 wurde die letztes Jahr begonnene Forschungskooperation zwischen LIFE IP „GrassBirdHabitats“ und dem Max-Plank Institut fortgeführt. Dieses Jahr steht der Kiebitz im Fokus der Forscher. Um die Vögel individuell erkennen zu können, wurden 35 Kiebitze mit Farbringen ausgestattet. Meldungen von farbberingten Kiebitzen können an christopher.marlow@nlwkn.niedersachsen.de geschickt werden.
Hier stellt sich ganz klar die Frage, was sieht schöner aus? Eine grüne Maiswand oder der Blumenacker in Hüde Sandbrink. Mir fällt die Antwort nicht schwer. Über weitere Meinungen würde ich mich sehr freuen.
Der Tag der Fische am 22. August, ist eine wichtige Gelegenheit, um auf bedrohte Fischarten und deren Schutz aufmerksam zu machen. Besonders im Dümmer See und den umliegenden kleinen Gewässern leben viele solcher Arten. Kürzlich wurden durch den Einsatz von Kleinfischreusen verschiedene Kleinfischarten in den Randgewässern des Dümmers erfasst. Diese Reusen blieben 24 Stunden geöffnet, um die dort lebenden Fische zu dokumentieren.
Aufnahme einer Reuse nach 24 Stunden.
Zu den erfassten Arten gehören der Blaubandbärbling, Moderlieschen, Schleien, vereinzelte Karpfen, Rotaugen, Gründlinge sowie die Dreistachligen und Neunstachligen Stichlinge. Besonders bemerkenswert ist jedoch die Entdeckung von bedrohten Arten wie dem Schlammpeitzger und dem Steinbeißer. Diese Kleinfische sind auf den Schutz ihrer Lebensräume angewiesen, um sich weiterhin vermehren zu können. Die ruhigen und flachen Gewässer rund um den Dümmer bieten ihnen ideale Bedingungen.
In den Flachwasserzonen mit mehr oder weniger schlammigem Grund, finden Steinbeißer und Schlammpeitzger gute Lebensbedingungen. Der niedrige Wasserspiegel in den Randgewässern begünstigt das Wachstum von Unterwasserpflanzen, schützt diese Arten so vor großen Fressfeinden und ermöglicht ihnen eine bessere Fortpflanzung. Beide Fischarten sind zudem anpassungsfähig, was ihre Überlebenschancen in veränderten Umgebungen erhöht. So ist der Schlammpeitzger bspw. daran angepasst, sogar mehrmonatige Trockenphasen durch Eingraben in den Schlamm und Darmatmung zu überdauern.
Hier haben wir (links) eine Reuse voll Fischeier,(mitte) einen Gründling und (rechts) ein paar Moderlieschen .
Weiter ging es einige Tage später, als wir gemeinsam mit dem niedersächsischen Anglerverband mittels Elektrobefischung die jährliche Fischbestandserfassung im Dümmer durchgeführt haben. Hierzu waren wir einen Tag mit dem Boot auf dem See, um an den selben Stellen wie in den Vorjahren die Fischbestände zu ermitteln. Wir fingen die Fische mit Elektrogerät und Kescher und werteten sie noch auf dem Boot aus, um sie dann wieder ins Wasser zu lassen. Währenddessen wurde für jede Stelle ein eigenes Protokoll erstellt und jeder Fisch mit seinen individuellen Maßen notiert. So fuhren wir einmal den gesamten Dümmer ab, um beispielweise in Schilf, Binsen oder Steinschüttungen den Bestand zu prüfen. Nicht selten geriet uns auch ein großer Karpfen mit ins Boot, doch hauptsächlich fingen wir Rotaugen, Güstern und Aale, aber auch Welse, Flussbarsche, Brassen, Rotfedern, Kaulbarsche, Zander und der ein oder andere Aland waren mit dabei.
Zu sehen sind (links) Aland, (mitte) Güster, (rechts) Kaulbarsch, Flussbarsch und Zander. Videos und Bilder: Marie Müller
Insgesamt zeigt unsere Erfassung des Dümmers und seiner Randgewässer, wie wichtig der Schutz von Kleinfischarten und ihren Lebensräumen ist. Die Erfassung der Fischbestände durch Elektrofischen und den Einsatz von Kleinfischreusen hat nicht nur wertvolle Daten geliefert, sondern auch das Bewusstsein für die bedrohten Arten geschärft. Besonders die Entdeckung von Schlammpeitzger und Steinbeißer verdeutlicht die Notwendigkeit, diese sensiblen Ökosysteme zu bewahren. Der Tag der Fische erinnert uns daran, dass jeder Beitrag zum Schutz unserer Gewässer zählt, sei es durch Forschung, Aufklärung oder aktives Handeln.
Im Juli haben wir mit dem Projekt zur Anpflanzung von Schilfrohr in Eickhöpen begonnen. Über mehrere Wochen hinweg haben wir sorgfältig Pfähle und Zäune errichtet, um die neu gesetzten Schilf- und Binsenpflanzen zu schützen. Unser Ziel ist es, dass sie gut anwachsen und sich im Laufe der Zeit weiter ausbreiten. In der Hoffnung, dass sich das Schilf auch vom Ufer aus wieder verbreitet, haben wir zwischen diesem und den selbst gepflanzten Schilfreihen immer eine zusätzliche Reihe freigelassen. Zudem erwarten wir, dass der neue Schutz den noch vorhandenen Rhizomen im Boden hilft, wieder zu wachsen.
Im Folgenden präsentieren wir einige Luftaufnahmen, die das gesamte Projekt aus der Vogelperspektive darstellen.