Am Samstag wurden die ersten Uferschnepfen des Jahres im Ochsenmoor gemeldet. Jetzt muss der Winter so langsam das Feld räumen 😉

Fotos, Beobachtungen und Infos aus der Dümmerniederung
Große und kleine Neuigkeiten, Geschichten und Erlebnisse.
Am Samstag wurden die ersten Uferschnepfen des Jahres im Ochsenmoor gemeldet. Jetzt muss der Winter so langsam das Feld räumen 😉
Ein kleines Wesen, welches unter der Erde lebt und heimlich das Leben auf unserem Planeten beeinflusst. Ein Meister im Kompostieren, der Bodenbearbeitung und ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems.
Um wen könnte es sich handeln?
Natürlich um den Regenwurm!
Heute am Tag des Regenwurms, tauchen wir ein kleines bisschen in seine unscheinbare Welt ein.
In Deutschland gibt es über 40 verschiedene Arten von Regenwürmern, während weltweit sogar mehr als 3.000 Arten bekannt sind. Besonders bekannt sind der Tauwurm (Gemeiner Regenwurm (Lumbricus terrestris)) und der Kompostwurm (Eisenia fetida). Der häufigste Vertreter unter ihnen ist jedoch der Tauwurm, der mit einer Länge von 12 bis 30 Zentimetern unter Wiesen, Gärten und Obstplantagen lebt. Sein charakteristisches Aussehen zeichnet sich durch ein rötliches Vorderende und ein blasseres Hinterteil aus. Die Gänge dieses Wurms können bis zu drei Meter tief in den Boden reichen.
Der Kompostwurm hingegen ist mit einer Länge von 4 bis 14 Zentimetern etwas kleiner. Er präsentiert sich in einem leuchtenden Rot, das von gelblichen Ringen um seinen Körper akzentuiert wird. Dieser Wurm findet sich fast ausschließlich in Komposthaufen, da er Erde benötigt, die reich an organischem Material ist – ein wahres Festmahl für ihn!
Der Mist- und Komposthaufen ist ein Nährstoffparadies !
Er gräbt, kompostiert und düngt fast jeden Garten. Im Zersetzungsprozess sorgt er dafür, dass wichtige Nährstoffe aus abgestorbenen Pflanzen wieder in den Boden gelangen. Und somit sorgt er nicht nur für einen schönen Garten, sondern auch für einen produktiven Ackerboden.
Zusätzlich gelten seine kleinen unterirdischen Gänge als hervorragender Wasserablauf und Wurzeln können sich besser entfalten.
Für Tiere wie die Amsel, den Dachs oder den Igel ist der kleine Wurm ein Grundnahrungsmittel. Er ist leicht zu fangen und reich an lebensnotwendigen Stoffen.
Doch unsere kleinen Helden sind bedroht! Mehr als 50% der in Deutschland vorkommenden Arten stehen mittlerweile auf der Roten Liste. Gründe dafür sind beispielweiseLandnutzungsänderungen, also intensive Landwirtschaft oder Urbanisierung. Zusätzlich stellen Bodenverdichtungdurch schwere Maschinen und der Einsatz von Pestiziden, die die Gesundheit der Regenwürmer beeinträchtigen, ebenfalls bedeutende Bedrohungen dar.
Um die kleinen Nützlinge zu unterstützen reicht es schon, einige Pflanzenreste einfach liegen zu lassen. Zusätzlich kann man auch Beete mit Stroh, Grasschnitt oder Holzschnitzeln mulchen. Auf diese Weise kann jeder dem Regenwurm ein vielfältiges Nahrungsangebot bereitstellen, während er gleichzeitig die Qualität des Gartens verbessert.
Der Tag des Regenwurms bietet eine wertvolle Gelegenheit, die entscheidende Rolle dieser oft übersehenen Organismen in unserem Ökosystem zu würdigen. Regenwürmer sind nicht nur unverzichtbare Bodenbearbeiter, sondern tragen auch maßgeblich zur Verbesserung der Bodenqualität und zur Förderung der Pflanzenvielfalt bei. Indem wir ihr Habitat schützen und ihre Lebensbedingungen optimieren, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Umwelt. Lassen Sie uns an diesem Tag das Bewusstsein für die Bedeutung der Regenwürmer schärfen und ihren unermüdlichen Einsatz für unsere Natur anerkennen.
Foto: Marie Müller
Unser Fischer ist für die Entnahme großer Fische im Sinne der Dümmersanierung zuständig. Diese Woche sind ihm drei ganz besonders große Brocken ins Netz gegangen. Man könnte sie schon fast als Seeungeheuer bezeichnen:
Marmorkarpfen stammen aus Asien und wurden in den 1960er Jahren in Europa eingeführt.
Zum Hintergrund: Die Massen an vor allem großen Karpfen und Brassen im Dümmer schädigen bei ihrer wühlenden Nahrungssuche und durch ihr Laichverhalten Unterwasser- und Schwimmblattvegetation. Darunter leidet die Wasserqualität, denn die Pflanzen sind wichtige Gegenspieler der Blaualgen. Außerdem gehen auf diese Weise Einstände für kleine Fische verloren, sodass diese leicht erbeutet werden können und die Entwicklung einer natürlichen Zusammensetzung des Fischbestandes verhindert wird. Deshalb ist die Reduktion des Bestandes großer Karpfen und Brassen Teil der Dümmersanierung. Die gebietsfremden Marmorkarpfen widerum vertilgen große Mengen an Plankton, also die Nahrung vieler kleinerer Arten.
Fotos: Marie Müller
Schon seit ein paar Tagen treiben sich die ersten Weißstörche am Dümmer herum. Gestern wurde der Horst in Hüde belegt.
Die Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“ erstellt derzeit ein integriertes Klimaschutzkonzept und lädt alle Bürger herzlich zur Öffentlichkeitsveranstaltung am 28.01.2025 um 18:30 Uhr im Rittersaal in Lemförde ein. Hier sollen möglichst viele Ideen, Vorschläge und Wünsche zusammengetragen werden.
Zusätzlich können Ideen für den Klimaschutz auch in der „Ideenkarte“ digital eingetragen werden: http://ideenkarte.de/lemfoerde
Im Anschluss an den Beteiligungsprozess werden die Beiträge ausgewertet und dann in das Klimaschutzkonzept integriert.
Nutzen Sie daher Ihre Chance, Klimaschutz in der Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“ mitzugestalten.
Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich gerne an Sarah Hoffmann (05443-209/68, sarah.hoffmann@lemfoerde.de)
Die Samtgemeinde Lemförde freut sich auf Ihre Ideen und bedankt sich herzlich für Ihre aktive Mitwirkung.
Ein paar Schwarzkehlchen im Ochsenmoor haben sich wohl gedacht: Wozu in den Süden fliegen? Ein bisschen Raureif ist doch auch ganz nett!
Normalerweise überwintern Schwarzkehlchen in Süd- und Westeuropa. Sie haben damit eine wesentlich kürzere Strecke zurückzulegen als Braunkehlchen, die im tropischen Afrika überwintern und deren Brutgebiete sich weit in den Norden erstrecken.
Marie Elena Vergara hat am Wochenende 2 Schwarzkehlchen-Pärchen im Ochsenmoor entdeckt. Danke für die Bilder!
Schwarzkehlchen im Ochsenmoor (Fotos: Marie Elena Vergara)
Von Bernhard Hülsmann und Werner Brinkschröder erreichte uns folgende Nachricht:
Von verschiedenen Ornis erreichen uns seit Tagen Beobachtungen über enorme Finkenansammlungen. 2.000 und mehr Exemplare in einem Schwarm sind normal. Überwiegend handelt es sich bei diesen Vögeln um Bergfinken.
Wir sind an weiteren Beobachtungsmitteilungen sehr interessiert.
Vielen Dank im Voraus. Das beigefügte Foto wurde uns von Detlev Kampf zur Verfügung gestellt. Detlev, vielen Dank für Dein Entgegenkommen.
Meldungen gerne an: bernhard.huelsmann(at)osnanet.de, brinkschroeder.werner(at)web.de
Neben Tierfutter wird mittlerweile ein großer Teil des Maises, der in unserer Region angebaut wird, zur Erzeugung von Biogas genutzt. Da Biogasanlagen im Gegensatz zu Photovoltaik und Windkraftanlagen kontinuierlich Strom und zum Teil auch nutzbare Wärme liefern, sind sie eine sinnvolle Ergänzung im Mix der erneuerbaren Energien. Ein hoher Maisanteil in der Landschaft ist jedoch für die Artenvielfalt nicht besonders förderlich, wenngleich Mais auch durchaus positive Eigenschaften hat. So bietet er lange Deckung, ist für größere Tiere durch die weiten Abstände zwischen den Pflanzen deutlich besser nutzbar als sehr eng stehende Getreidebestände und bietet mit seinen Ernteresten eine beliebte Nahrung für Kraniche, Gänse und andere Wildtiere.
Seit einigen Jahren gibt es nun Mischungen aus Wildpflanzen, aus denen sich ebenfalls Biogas erzeugen lässt, die jedoch gegenüber Mais einige Vorteile besitzen. So sorgen die Wildstauden, aus denen die Mischungen größtenteils bestehen, durch ihr langes Wachstum trotz hoher erlaubter Düngermengen dafür, dass kaum Nährstoffe in das Grundwasser ausgetragen werden. Da die Mischungen nach der Einsaat fünf und mehr Jahre ohne Bodenbearbeitung genutzt werden können, verbessert sich die Bodenstruktur deutlich. Staunässe wird reduziert und gleichzeitig die Bodenfeuchte im Sommer länger gehalten, die Humusbilanz ist positiv und Erosion wird verhindert. Die enthaltenen Blütenpflanzen sind attraktiv für Insekten und werten das Landschaftsbild auf und durch die fehlende Bodenbearbeitung sind die Flächen stets begrünt und bieten Nahrung und Deckung für zahlreiche Wildtiere.
Um den gegenüber Mais in normalen Jahren geringeren Gasertrag auszugleichen, gibt es Fördergelder, die die Mischungen auch wirtschaftlich konkurrenzfähig machen. In sehr trockenen oder nassen Jahren können die Mischungen sogar höhere Gaserträge liefern als Mais. Gerade für schwierige Standorte sind die Wildpflanzen somit eine attraktive Anbauvariante.
Um die Nutzung dieser Wildpflanzenmischungen in der Dümmerregion zu fördern, bieten die Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. (NUVD) und die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft als Kooperationspartner im Schutzprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ eine Infoveranstaltung an. Diese richtet sich an Betreiber von Biogasanlagen, Landwirtinnen und Landwirte, Flächeneigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Flächen landwirtschaftlich verpachten, Jägerinnen und Jäger und alle Naturinteressierten. Richard Schulte aus Delbrück und Ulrich Steinkamp aus Melle werden ihre Erfahrungen und Wirtschaftlichkeitsdaten aus mehrjähriger Anbaupraxis präsentieren.
Die Veranstaltung findet am 30. Januar 2025 ab 19 Uhr im Bürgerhaus Dielingen, Koppelweg 3, 32351 Stemwede-Dielingen, statt. Die Teilnahme ist kostenlos und es gibt freie Getränke.
Anfang Dezember fand die jährliche Fischotter Erfassung mittels Losungs- und Trittsiegelfunden statt. Dazu werden jedes Jahr die gleichen Monitoring-Punkte untersucht. Neben den Wildkameras ist dies eine sehr bewährte Methode, um die marderverwandten Tiere zu dokumentieren. Zur Losungs- und Trittsiegelsuche sind Brücken ideal, dort markieren Fischotter häufig mit einem Analdrüsensekret ihr Revier. Zusätzlich ist dort oft ihre Losung vorzufinden. Die Spuren lassen sich ebenfalls gut an den Uferkanten und unter Brücken finden. In dem nassen, feuchten Boden kann man sie gut erkennen. Auch dieses Jahr gab es wieder Funde an verschiedensten Fließgewässern, was auf eine inzwischen hohe Besiedlungsdichte schließen lässt.
Spuren der Fisch fressenden Otter wurden an der Hunte, der Lohne, dem Randkanal, der Grawiede und der Elze entdeckt.
Trittsiegel und Losung eines Fischotters.(Fotos: Marie Müller)
Zusätzlich konnten wir kürzlich drei Fischotter mit einer Wärmebildkamera in der Hunte nahe der Mündung in den Dümmer filmen. Mit solchen Filmaufnahmen kann nicht nur das Vorkommen einzelner Otter bzw. von zwei Individuen zur Paarungszeit nachgewiesen werden, sondern auch die erfolgreiche Reproduktion im Gebiet. Bei Wildkameras muss man hierfür Glück haben, dass mehrere Otter gleichzeitig abgelichtet werden, ansonsten gelingt dies nur über genetische Analysen.
Und auch die Wildkameras, die wir im Gebiet haben, liefern immer wieder Fischotter-Nachweise:
Nachweis eines Fischotters nahe unserer großen Röhrichtanpflanzung in Eickhöpen.